… und die Dinge, die du siehst, verändern sich.
Probleme anderer lassen sich grundsätzlich leichter lösen als die eigenen. Wir betrachten die Situation aus dem Blickwinkel des Beraters und können, dank des emotionalen Abstands, Vor- und Nachteile abwägen und die Situation logisch beurteilen. Stecken wir selbst in der Klemme, löst sich diese Gabe plötzlich in Luft auf. Man grübelt hin und her, schreibt endlos lange Pro- und Kontra-Listen und schließt den Lösungsfindungsprozess letztendlich mit dem Fazit “hoffnungslos” ab.
Doch aus dem Weltall betrachtet – aus einer anderen Perspektive – spielt das Problem gar keine so große Rolle. Wechseln wir den Standpunkt, öffnet sich ein neuer Blickwinkel und wirft ein anderes Licht auf eine Sache, die vorher so düster aussah. Das heißt nicht, dass wir uns für jede Problemfindung auf den Mond schießen lassen müssen (auch wenn sich dieser Ausweg ab und an ganz gut anhört). Manchmal hilft es schon, etwas Abstand zu gewinnen und die Sichtweise zu wechseln – selbst wenn es bedeutet, dass wir einen Schritt zurück gehen müssen. Es ist wie beim Schreiben: Sitzt man lange an einem Text, übersieht man leicht grundlegende Tippfehler. Legt man die Arbeit für eine Zeit lang zur Seite und gewinnt Abstand, schmunzelt man beim nächsten Durchlesen über eigene Pannen.
So ist es auch im Leben: Oft stehen wir blind vor einer Situation ohne zu merken, dass wir der Lösung im Weg sind. Aus Angst zu scheitern oder die Sache aus den Augen zu verlieren, verharren wir an einer Stelle, anstatt sie von einer anderen Blickrichtung zu betrachten.
Wenn wir das nächste mal also an einem Konflikt verzweifeln, einfach mal kurz die Yogamatte ausrollen, in den Kopfstand gehen und schauen, welche Türen die neue Perspektive öffnet.
“Wenn Du Deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge, die Du siehst.”
– Dr. Wayne Dyer