Seit 2004 bieten Vilas und Lalleshvari in Berlin Yoga für moderne Stadtbewohner. Ihr City Yoga ist das einzige lizenzierte Anusara-Yogastudio in Europa. YOGA JOURNAL sprach mit den beiden Lehrern über Schlüsselerlebnisse auf ihrem Weg.
YOGA JOURNAL: Wie seid ihr zum Yoga gekommen und seit wann praktiziert ihr?
LALLA: Ich übe seit 1995 und bin durch ein Buch zum Yoga gekommen, das eine Bekannte bei uns im Gästezimmer liegen gelassen hat. Es hieß in etwa „Das große Yogabuch“, allerdings erinnere ich mich nicht mehr an den genauen Titel. Ich habe meine Bekannte angerufen und ihr gesagt, dass ich es ihr nachschicken werde. Sie meinte: „Lass mal, behalt‘s, wer weiß…?“
VILAS: Ich bin durch Lalla zum Yoga gekommen, und weil sie mich nicht in Ruhe hat frühstücken lassen…. (lacht). Ich wollte mich mit Lalla in Los Angeles zum Frühstücken treffen. Nebenan war ein Yogastudio. Sie sagte: „Warum kommst du nicht mit ins Yogastudio und wir frühstücken danach?“ Dort habe ich zum ersten Mal eine Anusara-Lehrerin getroffen, die mich sehr faszinierte. Ich dachte, wenn das Yoga ist und so unterrichtet wird, könnte ich mir vorstellen, so Yoga zu praktizieren. Die Lehrerin hieß Tara Judelle. Später, nach meiner schweren Verletzung, habe ich mich an diese Lehrerin erinnert. Mit der Suche nach ihr begann meine intensive Yogapraxis.
Welchen Yogastil übt beziehungsweise unterrichtet ihr und warum gerade diesen?
L: Wir praktizieren Anusara Yoga. Es ist die intelligente Herangehensweise an eine intensive Yogapraxis; die Erkenntnis, dass es Yoga für einen weniger beweglichen, oft auch schwereren, weniger flexiblen westlichen Körper geben muss. Wichtig sind auch die wunderbaren Ausrichtungsprinzipien und die freudige Herangehensweise. Anusara Yoga ist nicht dogmatisierend, sondern sehr frei. Die Erkenntnis, dass alles in uns steckt und durch Yoga herauskommen darf.
V: Für mich ist es die Lebensfreude: Dies trifft sich mit meinem Naturell, Ja zum Leben zu sagen. Darüber hinaus fasziniert mich die großartige Shiva-Shakti-Philosophie, die eine Lebensform schafft, die wir täglich kultivieren und intensiv leben.
Was war euer schönstes Yogaerlebnis, zum Beispiel während eines Retreats, einer Ausbildung, im Unterricht…?
V: Die schönste Yogaerfahrung ist die regelmäßige tägliche Praxis mit Lalla. Sie ist immer da. Wir wachsen täglich, wir erfahren täglich etwas Neues, was uns erfüllt. Wir machen jeden Tag neue verrückte, inspirierende Sachen, die uns bereichern und weiterbringen. Das ist das Herausragendste. Wenn man eine Person nennen will, dann war es diese erste, oben beschriebene Yogaerfahrung mit Tara Judelle.
L: Ich kann mich dem nur anschließen. Ich habe kein spezielles Highlight. Für mich ist es die Summe aller Erfahrungen, die das große Ganze bringt.
Wenn ihr neben einem “Promi” Yoga üben dürftet: Neben welcher Person würdet ihr eure Matte ausrollen und warum gerade diese Person?
L: Ich hatte eine Erfahrung in einem Teacher-Training. Mary Romeu hat uns nur 20 Minuten unterrichtet. Es war so kraftvoll, dass ich mir gewünscht hätte, sie wäre neben mir. Es war eine sehr erkenntnisreiche Erfahrung, wenn nicht sogar erleuchtend. Ich habe sie sehr nahe gespürt.
V: Für mich war Mary ebenfalls eine Schlüsselerfahrung als Lehrerin. Sie ist eine Lehrerin, die ich noch immer in mir trage, wenn ich praktiziere. Sie ist mir auch sehr tief verbunden, da ich durch sie meinen yogischen Namen erhalten habe.
Wenn ihr auf eine einsame Insel auswandern müsstet, welche zwei Yogabücher würdet ihr mitnehmen?
V: „Space and Illusion“, ein japanisches Gartenbuch, und die „Vijnana Bhairava“. Mit diesen beiden Büchern kann ich locker ein Jahr verbringen.
L: Die „Bhagavad Gita“ und ein leeres Buch.