Die Redaktion testet: Aerial Yoga – fast wie verlieben!

Loslassen, etwas riskieren, Vertrauen fassen und sich schwerelos fühlen… Ja, ich bin verliebt – in Aerial Yoga. Wie ich mich bei meinem ersten Date mit Aerial Yoga gefühlt habe, will ich Ihnen nicht länger vorenthalten.

Test: Aerial Yoga // Redakteurin: Laya Kreuzer

Freitag Abend, 20:00 Uhr, München. Ich bin ausgepowert, müde und gestresst von der Woche. Eigentlich ist nicht mehr viel Kraft bzw. Motivation da, mich in etwas Neues und Unbekanntes zu stürzen. Aber der Termin steht. Ich bin im Aerial Yoga Studio und nehme am Einsteiger-Workshop teil.

Nach einer kurzen, allgemeinen Einweisung darf sich jeder ein Tuch aussuchen und dieses im Raum an die dafür vorgesehene Anbringung hängen. Mit einem speziellen Knoten wird das Aerial-Tuch an den sogenannten O-Slings fixiert. Diese werden mit Hilfe eines Karabiners an einem Schlaufenband befestigt, mit dem sich das Tuch individuell auf die Körpergröße einstellen lässt. Wir üben in hüfthoher Einstellung. Das WoYo Studio verwendet übrigens sehr sicheres und haltbares Material aus dem Profiklettersport – diese Information hat mir persönlich gleich ein bisschen mehr Sicherheit gegeben.

Links: Handstand im Tuch // Oben rechts: Warrior 2 // Unten rechts: Redakteurin Laya nach der Praxis
Links: Handstand im Tuch // Oben rechts: Warrior 2 // Unten rechts: Redakteurin Laya nach der Praxis

Nachdem uns die Lehrerin erklärt hatte, welche verschiedenen Positionen wir einnehmen können und wie das Tuch korrekt gefaltet wird, stieg meine Neugier. Ich konnte es gar nicht mehr erwarten und wollte am liebsten sofort ins Tuch springen und wild drauf losyogieren. Aber, wie es sich auch bei „echten“ Dates schon oft als zielführender herausgestellt hat, lohnt es sich, geduldig zu sein: Das Kribbeln hält länger an und die Vorfreude auf ein zweites oder drittes Date ist einfach größer! Gut Ding will Weile haben…

Um uns also langsam an das Tuch zu gewöhnen und Vertrauen zu fassen, fingen wir mit behutsamen Übungen an: Vom klassischen Schaukelsitz fanden wir unseren Weg über den John-Wayne-Sitz (Reitersitz) in den Floating Tailors Seat (Schneidersitz). Ober- und Unterschenkel konnten sich hierbei wunderbar entspannen. Als die Füße erst mal den Bodenkontakt verloren hatten, stellte sich sofort ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Leichtigkeit ein. Wir verweilten einige Atemzüge in den Sitzpositionen. In der anschließenden Cocooning-Übung, bei der wir uns wie eine Raupe sitzend in das Tuch einwickelten, ließen alle Anstrengungen der Woche nach. Ich fühlte mich ruhig, ausgeglichen und frei.

Fliegen und sich dabei fallen lassen? Ein Widerspruch?
Nein, nicht im Aerial Yoga. Spätestens bei den Umkehrhaltungen hat es jeden der Teilnehmer des Einsteiger-Workshops gepackt: Die Hip Wrap Inversion war eine sehr intensive, aber positive Körpererfahrung. Ich konnte alles loslassen – besonders die Streckung der Wirbelsäule empfand ich als sehr angenehm. Im Handstand konnte ich spielerisch meine eigene Mitte finden und mithilfe des Tuchs das Gleichgewicht leichter halten. Der Gute-Laune-Faktor wurde noch verstärkt als wir alle kopfüber hin- und her schaukelten. Lachend hingen wir da und schwangen in unserem eigenen Rhythmus vor und zurück. Ein bisschen fühlte ich mich in dem Moment in den Sportunterricht während meiner Schulzeit zurück versetzt – an den Ringen zu turnen hatte mir immer sehr viel Spaß gemacht.

Nach der Stunde war ich gut gelaunt – es war nichts mehr von der Anspannung und der Freitag-Abend-Müdigkeit zu spüren. Sogar ein Gefühl von Stolz stellte sich ein. Stolz darauf, dass ich mich getraut habe abzuheben. Die Leichtigkeit und Freiheit blieb mir noch ein paar Tage erhalten. Am nächsten Tag hatte ich einen leichten Muskelkater, da im Aerial Yoga Muskelpartien beansprucht werden, die in anderen Yoga-Stilen, geschweige denn im Alltag, nicht trainiert werden.

Mein Fazit: Was bleibt, ist die Erinnerung an ein wahrhaft schönes „Date“ – und ich bin mir sicher, dass es nicht unser letztes Rendezvous war! Aerial Yoga eignet sich hervorragend für alle, die ihre Praxis spielerisch ausbauen möchten und Abwechslung suchen. Vor der Teilnahme an einer normalen Übungsstunde empfiehlt es sich, einen Anfänger-Workshop zu besuchen. Wenn man bereit ist, sich fallen zu lassen, kommt das Glücksgefühl von ganz alleine. Nicht nur im Yoga…


Mit freundlicher Unterstützung von WOYO-Yoga München // Wer noch tiefer in Aerial Yoga einsteigen möchte, sollte sich das praktische Übungsbuch „Aerial Yoga – Schwerelos glücklich“ von Wolfgang Mießner und Peter Schlösser besorgen.

 

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