Als Kind wurde sie von ihrer Mutter zum Yoga geschickt, weil sie sich so schlecht konzentrieren konnte. Das war genau ihr Ding – und die Kraft des Atems in Verbindung mit Körper und Geist begleitet sie bis heute. Betrachtet man die „Yandalas“ von Yvonne Lamberty, scheint das mit der Konzentrationsfähigkeit gut geklappt zu haben …
Yvonne, woher kommen Mandalas eigentlich?
Das Wort „Mandala“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie „Mitte“ oder „heiliger Kreis“. Wir finden die Mandala-Symbolik in vielen verschiedenen Kulturen. Die ältesten Mandalas sind sogar schon in der Steinzeit entstanden.
Welche Bedeutung haben diese uralten Kraftsymbole?
Seit Menschengedenken wirken Mandalas anziehend auf uns. Man sagt, wer sich mit dem Zentrum eines Mandalas beschäftigt, beschäftigt sich gleichzeitig auch mit seiner eigenen Mitte. Sie wirken harmonisierend auf uns. Dies ist die Parallele zur Yogapraxis. Ein Mandala kann außerdem die Kraft haben, einen Dialog mit dem Selbst zu entfachen und unsere Intuition fördern. Der Tiefenpsychologe C. G. Jung fand heraus, dass Mandalas in der Lage sind, tief greifende Heilungsprozesse auszulösen. Zudem helfen sie, rationale Gedanken zu umgehen und einen Zugriff zum Unbewussten zu bekommen – zu unserer Intuition.
Wie haben Sie die Mandalas für sich selbst abgewandelt und warum nennen Sie Ihre Kunstwerke „Yandalas“?
Ich war 11 Jahre alt, als ich unbewusst und ganz intuitiv mein erstes Mandala malte. Ich wusste die ersten Jahre weder, was ich da tat, noch dass es eine Beschreibung für meine Zeichnungen gab. Ich spürte nur die Kraft, die diese Symbolik auf mich ausstrahlte und schöpfte aus meinem Innersten. Somit malte ich aus meiner Quelle des Unbewussten und aus einer tiefen Intuition heraus. Ein Nahtoderlebnis in jungen Jahren schenkte mir die Begegnung mit dem Licht einer universellen anderen Welt. Durch das Malen bewahre ich mir die Erinnerung an dieses wundervolle Erlebnis. Mein tiefer Herzenswunsch war es, dieses Licht mit einer harmonischen Geometrie zu vereinen und kreativ auszudrücken. Eine solche Symbiose aus Licht und Mandala gab es bislang so noch nicht. Weil es ein ganz neuer Ausdruck der Mandala-Malerei war und zugleich Teil meiner eigenen Geschichte, entstand in mir der Impuls, meine Bilder Yandalas zu nennen. Das Y steht für meinen Namen, der damit beginnt und endet.
Auf Anfrage fertigen Sie auch persönliche Yandalas an. Wie gehen Sie dabei vor?
Ich male in einem meditativen, intuitiven Zustand – ohne Schablone oder sonstige Hilfsmittel. Ich beginne mit einem Punkt in der Mitte und vertraue dem Gefühl in meinen Händen. Ich lasse alles fließen. In einem persönlichen Vorab-Gespräch erhalte ich schnell Impulse. Ich bespreche Farbwünsche und Themen. Ein Foto von der Person, für die ich malen darf, ist beim Malen immer mit dabei. Somit nehme ich diese mit auf meine Reise ins Zentrum des Lichts und weiter. Jedes Werk ist ein absolutes Unikat, dem ich all meine Liebe, Energie und Hingabe schenke. Weil die Unikate sehr zeitaufwändig sind und es meist eine lange Warteliste gibt, habe ich eine Druckkollektion für bestimmte Herzenswünsche und Lebensthemen von Hand gemalt. Diese Drucke (großes Foto: Stoffdruck „Free Your Love“, 1 x 1 Meter) haben eine wunderbare Ähnlichkeit mit den Unikaten und sind im edlen Aluminiumrahmen, als Poster und Yandalinis (Mini-Poster) im Shop erhältlich.
Yvonne Lamberty lebt und arbeitet zwischen Hamburg und Lübeck.
www.yandala.de
Foto: Markus Ute