Call and Response

Ein „Joyride“ ist eine Spritztour, eine meist ziellose (Auto)fahrt, deren Spaß im Zufall liegt und die an jeder Kurve neue Entdeckungen bereithält. An Bord einer solchen Vergnügungsfahrt sind vermutlich gute Freunde, die Richtung bestimmt man meist spontan. Am Schluss kommt man dort an, wo der Trip los ging – aber mit neuer Perspektive und überrascht vom Verlauf der Dinge. „I’m a rider in a love game, following the stars“, singt die Band Roxette in ihrem ansonsten nicht weiter erwähnenswerten Hit „Joyride“ von 1991.

Auch Dave Stringers neues Album mit dem gleichen Titel wirkt am besten, wenn man sich einfach darauf einstellt. Ohne Erwartungen loszuhören gestaltet sich bei einem Kirtan-Künstlers seines Kalibers natürlich schwierig: Zu oft hat der gelernte Jazz-Musiker in Deutschland und der ganzen Welt schon grandiose Konzerte gespielt, in seinen „Kirtan Flight Schools“ schüchterne Yogis aus der Sing-Reserve geholt und viele skeptische Ausschließlich-Mattenturner von der Kraft des gemeinsamen Singens überzeugt. Und so wirken einige Beginne der sechs Mantren-“Klassiker“ auf seiner neuen Doppel-Live-CD etwas schwerfällig und fast zu „live“, denn auf den durchschnittlich 17 Minuten langen Tracks steht das Publikum ebenfalls sehr im Vordergrund. Eigentlich will man doch keine beliebige Kirtan-Crowd, sondern den Meister selbst… Aber schließt man die Augen, verlässt den Geschirrberg oder den Computer und überlässt sich ganz der Magie der Musik, stellt sich unweigerlich die charakteristische Dynamik eines Stringer’schen Kirtans ein: Man wiegt sich in scheinbarer Ruhe, bis plötzlich der Funke überspringt. Auch auf CD überträgt sich Stringers verlässliches Charisma, eine Kreuzung zwischen Rockstar, Meditationslehrer und Trucker, unterstützt von einer Band, deren musikalische Erfahrungen von traditioneller indischer Musik über Jazz und Gospel bis zu Stadionrock reicht. Jay Hanuman! Come on, join the joyride…. (cr)

„Joyride“ von Dave Stringer (Magnetic Melodies/Spirit Voyage, www.davestringer.com)

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel

Das Neueste

Ayurvedische Herbstrezepte – so hältst du dein Vata in Balance

Ayurveda_to_go Der Herbst wird von der starken Energie des Vata Doshas dominiert. „Vata“ bedeutet „das, was Dinge bewegt“, setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und steht grundsätzlich für die Bewegung im Organismus. Zeit für Erdendes!

Eine Welt auf Probe: Über Verbundenheit und Verbindlichkeit

Schafft Verbindlichkeit einen Raum, in dem Verbundenheit überhaupt erst möglich wird? Oder ist es vielmehr so, dass die (gerade...

Die Mandukya Upanishad – Aller guten Dinge sind vier!

Dieses Mal stellt euch unsere Autorin Sybille Schlegel die Mandukya Upanishad vor, einen kurzen Text, der es ganz schön...

YogaWorld Podcast: #120 Praxisreihe: Body Face Yoga – mit Amiena Zylla

Willkommen beim "YogaWorld Podcast"! Die Idee dahinter: Zugang zu echtem Yogawissen, ohne stundenlangem Bücherwälzen. Hier erfährst du einfach alles...

#120 Praxisreihe: Body Face Yoga – mit Amiena Zylla

Strahlend schön: Integriere Face Yoga in deine Asana-Praxis Von unseren mehr als 650 Muskeln liegen sage und schreibe 50 im...

Auf Buddhas Spuren: Die Parallelen zwischen Yoga und Buddhismus

Dass in vielen Yogastudios Buddha-Figuren thronen, ist kein Zufall: Zwischen den beiden Lehren gibt es viele Parallelen. Timo Wahl...

Pflichtlektüre

Astrologie: September-Vollmond in den Fischen und partielle Mondfinsternis

yWann ist Vollmond? Am 18. September um ca. 4:35 Uhr steht der Vollmond im Zeichen Fische. Zudem findet eine...

Ayurvedische Herbstrezepte – so hältst du dein Vata in Balance

Ayurveda_to_go Der Herbst wird von der starken Energie des Vata Doshas dominiert. „Vata“ bedeutet „das, was Dinge bewegt“, setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und steht grundsätzlich für die Bewegung im Organismus. Zeit für Erdendes!

Das könnte dir auch gefallen
Unsere Tipps