Derzeit herrscht viel Frustration in der Yogaszene – bei Yogastudio-Betreiber*innen und bei den Lehrenden. Immer wieder ist die Rede von Aggregatoren. Was genau dahinter steckt und um (auch bei Nutzer*innen) Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, hier ein kurzer Überblick. Das Gute: Es tut sich was. Dazu gleich mehr …
Titelbild: Yan Krukau via Pexels
Was sind Aggregatoren?
Das sind Dienstleister (wie Urban Sports Club, Wellpass & Co.), die verschiedene Angebote von Partnerunternehmen bündeln und über eine zentrale Plattform zugänglich machen. Sie ermöglichen Nutzer*innen mit nur einer Mitgliedschaft den Zugang zu vielen Sport- oder Wellnessangeboten. Die meisten Yogastudios im urbanen Raum arbeiten mit Aggregatoren zusammen.
Zu den Vorteilen für Yogastudios zählen:
- Erhöhte Sichtbarkeit & Reichweite
- Erreichen neuer Zielgruppen
- Höhere Auslastung in den Yogaklassen, sofern der Raum vorhanden ist
- Einfacher Markteintritt für neue Studios
- Schaffen von Inklusion: Yoga wird finanziell zugänglicher gemacht
Zu den Nachteilen für Yogastudios zählen:
- Niedrige Vergütung (Payouts) pro Check-in im Vergleich zu eigenen Preisen → Preisdruck
- Schwankende Besucherzahlen, dadurch schwierige Planbarkeit
- Geringere Kundenbindung, da viele Nutzer*innen flexibel “durchwechseln”
- weniger Community-Gefühl
- Verzerrte Preiswahrnehmung: Niedrige Plattformpreise lassen eigene Preise “weniger angemessen” wirken
- ggf. Verdrängung eigener Mitgliedschaften/Abwanderung eigener Kund*innen zu Aggregatoren
- Mehraufwand im Management & Kundenbetreuung
- Abhängigkeit von Plattformbedingungen (Vergütung, Vertragsregeln, Änderungen)

Die Folgen:
Das wirtschaftliche Fundament einiger Yogastudios ist ins Wanken gekommen: Viele kämpfen um ihr Bestehen, da die Einnahmen zu gering sind. Auch Lehrende können oft nicht mehr angemessen bezahlt werden. Es gibt also Redebedarf. Und da haben Moritz Ulrich (Peace Yoga Berlin) und Nicole Bongartz (Lord Vishnus Couch in Köln) einen Stein ins Rollen gebracht …
Sie haben ein erstes Online-Panel am 13. November 2025 organisiert und alle an einen Tisch gebracht. Rund 200 Interessierte waren dabei, vor allem Yogastudios, aber auch Sprecher einzelner Aggregatoren. Es wurde sich ausgetauscht und nach fairen, konkreten Lösungen gesucht, die für alle Parteien des Dreiecks Studio – Kund*in – Aggregator ein “win” darstellen.
Wir haben im Anschluss das Panel mit Moritz rekapituliert. Das komplette Interview findest du in der nächsten YOGAWORLD JOURNAL Ausgabe 01/2026. Ab 29. Dezember 2025 hier im Online-Shop oder am Kiosk erhältlich!
Das Wichtigste schonmal vorab: Die Lage ist komplex und das Thema noch lange nicht durch. Auf der Suche nach Lösungen wollen Studios aber untereinander mehr in den Austausch gehen und eine starke Gemeinschaft bilden.
Ist der Hype wirklich vorbei? Hier ein Überblick über die Yogaszene 2025:


