In unserer Online-Serie “6 Fragen an…” stellen wir bekannten Yogalehrern, Yoginis und Yogis Fragen zu den Themen Yoga, Liebe, Herzschmerz und Selbsterkenntnis. Heute antwortet Kim Kassandra Schmid, die mit ihrem Mann Mark und ihrem Border Collie Loki in einem mintgrünen VW-Bus durch Europa reist und Yoga unterrichtet.
1. Vervollständige den Satz: Das Leben ist zu kurz, um NICHT mindestens einmal…
… mit einem Bulli im Surf-Urlaub gewesen zu sein.
2. Verrätst du uns dein Lieblingsbuch und warum?
Tod in Venedig von Thomas Mann. Verworren, aufregend und rätselhaft – wie das Leben selbst. Mich lehrt diese besondere Novelle immer wieder aufs Neue, dass das Wissen um unsere eigene Vergänglichkeit ein Schlüssel zum Glück ist. Das “Bewusst-Werden” der eigenen Sterblichkeit hilft uns dabei ein wacher, würdevoller Mensch im Hier und Jetzt zu sein.
3. Was ist dein Lieblings-Yogastil und warum?
Ich genieße die Vielfalt des Yoga stilübergreifend. Mein Lieblings-Yogastil ändert sich. Mal praktiziere ich Hatha Yoga, mal Yin Yoga und mal Vinyasa Yoga. Je nach Lebensphase, je nach Tageszeit brauchen mein Körper und meine Seele andere Impulse. Derzeit praktiziere ich hauptsächlich meine eigene Yogamethode Fusion Flow® Yoga. Fusion Flow ist eine Verbindung aus Hatha Vinyasa Yoga und ergänzenden Kräftigungsübungen und vereint alle Qualitäten einer vielseitigen Yogapraxis. Es ist ein Yoga der Freude, der Vielfalt, lebendig, zeitgemäß und frei von Dogmen. Jedoch vergeht keine Yogaeinheit ohne Klang. Die Klangschalen sind fester Bestandteil meiner persönlichen Praxis.
4. Was rätst du Yogis, die überlegen, eine Yoga Ausbildung zu machen?
Auf jeden Fall loslegen. Je mehr Menschen die wunderbaren Lehren des Yoga in diese Welt hinaustragen, umso besser ist es für unsere Welt. Ich empfehle ich eine Ausbildung bei der die Möglichkeit besteht den Lehrer vorher kennenlernen zu können. Mittlerweile werden sehr häufig modularisierte Yogalehrer-Ausbildungen im Netz gebucht, ohne dass man vorher weiß, wer denn die Person ist, mit der man intensive acht Tage oder bis zu zwei Jahre verbringt. So würde ich raten, eine Stunde bei dem leitenden Yogalehrer vor der Buchung zu besuchen. Auch ein persönliches Gespräch vorab halte ich für sehr sinnvoll. Es sind die Personen, die uns inspirieren und motivieren, nicht die Institution! Ich kenne sehr viele Schüler, die bereits Yoga-Ausbildungen bei hochklassigen europäischen Instituten abgeschlossen haben und sich trotzdem nicht trauen zu unterrichten. Für einen Schüler ist es sehr viel einfacher durch persönliche Begleitung des Yogalehrers Fuß am Markt zu fassen und eigene Stunden zu erhalten.
5. Vervollständige den Satz: “Ein guter Yogalehrer ist…
… authentisch!”
Manchmal habe ich das Gefühl, der Yogamarkt wird derzeit von „speziellen Typen“ geflutet. Man könnte vermuten Yoga-Lehrende glauben, einem „Ideal“ entsprechen zu müssen: Möglichst „urban“ und frech, sehr sportlich oder sehr spirituell und vergeistigt. Als Yogalehrer*in muss man kein Rockstar-Rebel, Akrobat oder Model sein, ist nicht zur Erleuchtung verpflichtet und muss auch nicht unbedingt mit Heilsteinen jonglieren. Ich fühle mich bei einem Yogalehrenden wohl, der nach der Stunde beim Tee genauso natürlich mit mir spricht und agiert wie während der Stunde. Ich finde Authentizität in Stil, Sprache und Wesen sehr wichtig.
6. Was ist deine Kraftquelle?
Da gibt es glücklicherweise mehrere. Für eine Kraftquelle bin ich ganz besonders dankbar – meine vierbeinigen Freunde: ein Hund namens Loki und mein Kater Yoda. Wenn man wie ich beruflich sehr viel spricht, mit Menschen zusammen ist und verschiedenen Energien ausgesetzt ist, ist es so unglaublich heilsam anschließend auch mit Tieren seine Zeit teilen zu dürfen. Die Beiden erwarten keine Antworten oder Erklärungen, sondern genießen es ohne Worte mit mir zusammen zu sein. Einfach schön. Und dann wären da natürlich noch mein Seelenverwandter und Ehemann Mark, meine Freunde, die Yogapraxis, das Surfen und meine geliebten Klänge. Ich bin sehr dankbar für all diese wundervollen Lichter in meinem Leben.
Kim Kassandra unterrichtet seit über vierzehn Jahren Pilates. Sie ist leidenschaftliche Yogalehrerin und sieht sich als lebenslange Schülerin. In ihrem mintgrünen VW-Bus reist sie mit ihrem Mann Mark und ihrem Border Collie Loki durch Europa und unterrichtet. Dieses Jahr sind die Drei unter anderem auf dem Wanderlust 108 Festival in Frankfurt und auf dem Just Love Festival in Heidenrod anzutreffen.
Mehr über Kim und das Yogimobil-Team findet ihr hier:
www.yogimobil.de
Sie spricht mir aus der Seele! Persönlichkeiten sollten Yogalehrer-Ausbildungen anbieten und keine Institutionen.
Ein so wundervoller Mensch ???
Endlich mal eine junge Frau, die diese Geldmaschine Yoga-Lehrer-Ausbildung in Frage stellt. Persönlichkeiten lehren Yoga und keine Haifisch-Unternehmen.