Yogalehrer, Ausbilder des Inside Yoga und Travelling Teacher Hie Kim startete 2018 mit der Veranstaltung “Hie Kim & Friends” eine Yogaeventreihe, bei der nicht nur er, sondern auch seine Freunde unterrichteten. Das Event ist mittlerweile zu einem richtigen Yogafestival herangereift und bietet ein Line Up, welches sich vor niemandem verstecken muss. //anzeige
Vom 29. August bis zum 4. September ist Hie Kim und viele mehr wieder mit dem Yunion Yogafestival zu Gast in der alpinen Gesundheitsregion Gastein. Im Interview erzählt er über seinen Yogaweg, das Yunion Yogafestival und die Region Gastein im Salzburger Land.
Lieber Hie, wann hat dein Yogaweg begonnen?
Mit der ersten Yogalehrerausbildung im Inside Yoga in Frankfurt 2009. Mein Lehrerweg
begann jedoch schon viel früher. Das hat mit Nachhilfe und Hausaufgaben-Betreuungen
angefangen und sich als Taekwondo Meister schon mit 16 Jahren richtig fest manifestiert. Als Teenager zu sehen, wie kleine Kinder meine Techniken und Präferenzen im Kampfsport übernehmen, war für mich eine ganz simple, jedoch demütigende Erleuchtung. Ich realisierte, was für ein Privileg es ist, sein Wissen anderen mitzugeben. Lehrer in der Schule zu werden, war für mich aber nie eine Option. Da ich bei meinen Eltern mit koreanischen (strengen) Höflichkeitsregeln aufgewachsen bin, empfand ich meine Mitschüler in der Schule damals als recht respektlos. Nach einer kleinen Sinnkrise mit 22 kam mit einem Anruf meines heutigen Mentoren Young Ho Kim ein so großer Stein ins Rollen, dass ich ganz deutlich meinen zukünftigen Weg als Yogalehrer sehen konnte. Er wusste damals, dass ich ein Taekwondo Meister war, dass mich mein gesamtes Leben auf die Rolle des Yogalehrers vorbereitet hat, wussten weder er noch ich.
Wie kam die Idee zur Yogaveranstaltung “Hie Kim & friends”?
Nach 9 Jahren als Yogalehrer, Ausbilder und Travelling Teacher war es 2017 an der Zeit für ein neues Projekt. Da ich meinen Studio-Gastgebern unendlich dankbar bin und gleichzeitig schon viele Eventwochen, Retreats und Yoga Konferenzen hinter mir oder organisiert hatte, gab es für mich eine logische Schlussfolgerung: Ich stelle selbst ein Yogaevent auf die Beine, bei dem ich der Gastgeber für meine Freunde bin. Und dann habe ich endlich die Möglichkeit mich bei meinen Freunden für all die tollen gemeinsamen Jahre zu bedanken. 2018 realisierte sich dieser Wunsch in Form des ersten “Hie Kim & Friends” Retreats.
Wie ging es weiter?
Die ersten Sommer-Retreats waren ein voller Erfolg, sodass schnell ein zusätzliches
Neujahrs-Retreat zum Jahresbeginn hinzukam. Wir wechselten mit der Zeit mehrmals die Location und verbrachten unvergessliche Yoga-Wochen(enden) gemeinsam.
Was bedeutet der Markenname Yunion?
Yunion ist eine Zusammensetzung aus Yoga und Union. Yoga bedeutet Verbindung und
Union bedeutet Vereinigung. Yunion soll das Event sein, bei dem wir alle zum Yoga
zusammenkommen. Im weiteren Sinne bedeutet Yunion für mich auch, dass jeder Yogastil und jeder Mensch toleriert wird und willkommen ist. Als Praktizierende und Lehrer streben wir oft nach Exzellenz und dabei vergessen wir häufig Qualitäten wie Mitgefühl, aber auch Toleranz. Wenn mir ein Mensch gegenübersteht, dann gebe ich gerade als Lehrer mein Möglichstes, diese Person zu verstehen. Aber vom Grundprinzip her muss ich nicht einmal jemanden verstehen, um das Licht in dieser Person zu sehen, oder? Es ist vollkommen egal, wer du bist, der Mensch an sich reicht mir als gemeinsamer Nenner vollkommen aus, um dich willkommen zu heißen.
Wie kamst du dann auf das Yunion Yogafestival?
Yogaunterricht ist etwas sehr Flüchtiges. Nach einer Yogastunde bleibt nur noch die
Erinnerung, vielleicht ein Gefühl. Deshalb sehnte ich mich nach etwas Feststofflicherem als einer intangiblen Yogastunde. Mit dem Tourismusverband Bad Hofgastein als starken Partner an meiner Seite stand für mich recht schnell fest, dass der Name “Hie Kim & Friends” im schlimmsten Fall eine vom Ego gestellte Falle sein kann, die dem Potenzial des Events im Weg steht.
Warum hast du die Region Gastein gewählt?
Die Geschichte begann im Sommer 2020. In der Corona-Pandemie hatte ich meinen
emotionalen Tiefpunkt erreicht. Es gab nichts zu tun und trotzdem so viel auszuhalten. Ich habe mich gefühlt, als würde ich auf offenem Meer treiben, und es weht kein einziger Wind, der mich an eine Küste tragen könnte. In dieser Zeit kam der Wunsch nach einem Yoga-Event auf und ich fing einfach an zu träumen. Als ich dann das Gasteinertal entdeckt habe und dort genau im Frühherbst 2020 ein Retreat in Bad Gastein veranstalten konnte (soweit die Sicherheitsmaßnahmen es zuließen) stand für mich fest: Hier will ich öfter hinreisen.
Warum bietet sich Gastein für ein Yogaretreat an?
Yoga und alle positiven Aspekte, die man damit verbindet, sind in Gastein allgegenwärtig. Ich habe zwei Vermutungen, warum das so ist. Das Gasteinertal ist mit dem, was es zu bieten hat, sehr breit aufgestellt. Man kann Ski fahren im Winter, wandern im Sommer und das ganze Jahr hinweg die Thermalbäder genießen. Der gemeinsame Nenner bleibt das bewusste und achtsame Erleben, deshalb passt Yoga so gut hierher. Der zweite Grund sind die Yogaveranstaltungen Yogafrühling und -herbst, die jährlich in Gastein stattfinden. Diese regelmäßigen Yoga-Events wirken wie ein Superdünger auf die Yogaszene, die hier fröhlich wächst und gedeiht. Die meisten Hotels im Gasteinertal haben eigene Yogaräumlichkeiten und sind für die speziellen Bedürfnisse von Yogis bestens ausgestattet.
Wie sieht das Programm zum Yunion Yogafestival in Gastein aus? Was erwartet die Teilnehmer*innen dort?
Wir haben allen Mut zusammengenommen und uns früh entschlossen das Yunion Yogafestival stattfinden zu lassen. Deshalb wird es das erste große Live-Yogafestival seit März 2019 sein. Die Stimmung und Wiedersehensfreude werden nach so langer Zeit einmalig sein. Mir ist es wichtig, dass jeder einzelne Teilnehmer auf demselben Event eine ganz einzigartige Reise erlebt. Mit Patrick Broome und Youngho Kim erwarten die Teilnehmer zwei absolute Stars der deutschen Yogaszene, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gleichzeitig ist das Festivalprogramm sehr vielfältig, ob Inside Flow, Coaching Workshops, sanftem Yin Yoga, Massagen oder Workshops für Yogalehrende. So findet jeder Teilnehmer – vom Yoganeuling bis Yogaprofi – in dieser Woche das richtige Maß an körperlicher und kognitiver Herausforderung, die uns wachsen lässt und Glücksgefühle weckt. Außerdem gibt es die Möglichkeit Einzelcoachings, Fotoshootings oder Massagen zu buchen. Mit der freien Hotelwahl, die vom Tourismusverband Bad Hofgastein unterstützt wird, wird wirklich jeder Teilnehmer die Möglichkeit haben, seine einzigartige Woche zu erleben.
Welchen Lieblingsyogaplatz hast du in Gastein?
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass die Welcome Session im Kursaal von Bad Hofgastein ein absolutes Highlight für mich wird, wenn ich mit meinem guten Freund und
Yogalehrerkollegen Alexey Gaevskij und meinem Mentor Youngho Kim gemeinsam unterrichte. Wir haben vor, denselben Inside Flow, also dieselbe Vinyasa Flow Choreografie zu dritt zu unterrichten. Mein Touri-Highlight und liebste Foto-Location ist natürlich der Wasserfall in Bad Gastein.
Planst du noch weitere Festivals und Workshops in der Nationalparkregion?
Auf jeden Fall! Ich bin ein großer Fan vom Aufbau langfristiger Beziehungen, da es sich für mich dann schnell wie Freundschaft und nicht nach Arbeit anfühlt. Dementsprechend plane ich regelmäßig ein Neujahrs-Retreat und das Yunion Yogafestival in Bad Hofgastein. Kleine Wochenend-Retreats, die von meinen engsten Schülern und Partnern oder auch von mir durchgeführt werden, sind schon in Planung.
Lust bekommen? Neben dem Yunion Yogafestival finden jährlich der Yogafrühling und der Yogaherbst in Gastein statt. Der nächste Yogaherbst ist von 13. bis 23. Oktober 2022 an den schönsten Plätzen im Gasteinertal. Das Interview führte Theresa Sommerbichler. Mehr Info: https://yunion.de