Ein Sandmandala -von buddhistischen Mönchen gefertigt und am Ende wieder zerstört – gibt dem faszinierenden Film „Samsara“, der den „beständigen Wandel“ als Thema und Titel hat, seinen Rahmen. Nach „Baraka“ ist es Ron Fricke und Mark Magidson erneut gelungen, den Zuschauer ohne Worte, dafür aber mit einer einmaligen Bildästhetik in ihren Bann zu ziehen. Der Film kommt ohne Geschichte, Schauspieler oder Sprache aus und lässt Raum für eigene Gedankenwelten. Menschen, Kulturgüter, Naturlandschaften, Großstädte – alles bewegt und wandelt sich unaufhörlich in dieser Komposition. Die Kamera fängt auch Unschönes wertungsfrei ein: Produktions- und Entsorgungsabläufe von Konsumgütern, Mülldeponien, die Waffenindustrie oder Fleischverarbeitungsfabriken. Zeitrafferaufnahmen verleihen jeder Einstellung etwas Magisches, wird der Ablauf der Zeit und das ganze Spektrum des menschlichen Lebens durch dieses Stilmittel doch besonders deutlich. Die unkommentierte Darstellung von Körpern, Gesichtern und Blicken erinnert an bewegte Fotografie, die den Mensch auf das Wesentliche reduziert.
FAZIT: Unsere Erde ist nach wie vor und trotz allem ein grandioser Ort voller Wunder, die es zu entdecken gilt!
„Samsara“ von Ron Fricke (Busch Media Group, ca. 15 Euro).