Die Tantra-Philosophie ist grundsätzlich nichts sexuelles, sondern bezeichnet zuerst einmal das Spiel des “weiblichen” Prinzips (Yin/ Shakti) mit dem “männlichen” (Yang/ Shiva). Nach der Yogaphilosophie ist daraus das ganze Universum aufgebaut. Deshalb ist die yogische Weltsicht dual und besteht aus Gegensätzen: warm/ kalt, männlich/ weiblich, Gottheiten/ Dämonen, Sonne/ Mond etc.. Das ganze Leben ist ein Spiel zwischen den zwei grundsätzlichen Polen, wobei jeder Mensch immer beide Anteile in sich trägt. Nach dieser Grundannahme ist auch die Tantra-Praxis aufgebaut, die mit den beiden sexuellen Prinzipien aus gebender und empfangender Person spielt. So kann Sex unabhängig von den Geschlechtsidentitäten der Partner*innen zum Spiel der Dualitäten werden. Das Prinzip von Geben und Nehmen kann auch in Form von Massagen der Geschlechtsteile (Lingam/ Yoni) stattfinden. Lies hier unsere Antwort auf die Frage: Tantra – Mythische Ekstase oder esoterische Spielerei?