Wie Green Yoga die Welt verändert

Was hat Yoga mit Ökologie zu tun? Hardy Fürch, ein engagierter Öko-Yogi, erklärt sein Anliegen, beide Potenziale zu integrieren und ein „öko-yogisches“ Bewusstsein zu entwickeln. Die Polarität besteht darin, dass Ökologie eher das Außen oder objektiv Wahrnehmbare, Yoga hingegen das Innere oder Subjektive meint. Auch wenn das Bestreben der Yogapraxis ­darauf abzielt, sich nach innen zurückzuziehen und dort den Frieden zu finden, plädiert Fürch dafür, draußen Verantwortung zu übernehmen und die Umwelt aktiv mitzugestalten – denn letztlich sind Innen und Außen untrennbare Räume.

Basierend auf dieser Wahrnehmung unterteilt die indische Philosophie den menschlichen Körper in fünf oder – vereinfacht – drei Hüllen (Koshas): den physischen, vitalen und mentalen Körper. Mittels eines sattvischen Lebensstils, der ökologische Ernährung und Lebensweise sowie spirituelle Praxis ­integriert, werden alle Koshas genährt und vitalisiert – so bleiben Körper, Geist und Seele gesund und lebendig.

Dieses „Kosha-Yoga“ mündet in ein „Ethik-Yoga“, dem die 2000 Jahre alten Yoga-Sutras von Patanjali zugrunde liegen: Die Um-Welt wird zur Mit-Welt. Die Adaption des Themas auf die fünf Yamas (Regeln für den Umgang mit der Welt) ­verdeutlicht letzlich, wie jeder Einzelne ein öko-yogisches Bewusstsein ent­wickeln und den Weg zu einer ganzheitlichen Lebensweise ­finden kann.

Fazit: Für Yogis besteht die Herausforderung darin, Pole zu schmelzen und Gegensätze zu integrieren. Ein öko-yogisches Bewusstsein zu entwickeln, ist die Aufgabe unserer Zeit!


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„Wie Green Yoga die Welt verändert“ von Hardy Fürch (Verlag Phänomen, ca. 15 Euro)

Barbara Decker
Barbara Decker
Barbara Decker lebt und arbeitet als freie Journalistin und Yogalehrerin in München.

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