Das SHANTIPHANT-Project

Yogis hautnah

YOGA JOURNAL-Redakteurin Laura Hirch hat ein Filmprojekt für Yogaschaffende vewirklicht. Was es damit auf sich hat, hat sie uns bei einer Tasse Tee erzählt.

YOGA JOURNAL: Laura, wer oder was bitte soll das sein – ein Shantiphant?
LAURA HIRCH: Ein Shantiphant ist jemand, der friedvoll, anmutig und doch bestimmt seine Ziele verfolgt und Gutes bewirken möchte. Demnach ist eigentlich jeder Yogi ein Shantiphant. Für meine ersten Filme habe ich fünf deutsche Yoginis gewählt, die ihr Leben durch Yoga verändert und nun Wege gefunden haben, andere an der Transformation teilhaben zu lassen oder Gutes für die Welt, die Umwelt, die Gemeinschaft zu bewirken. Es gibt jedes Jahr so viele Yoganeulinge, die ihr Leben zum Guten verändern möchten, aber noch nicht wissen, wie. Für sie und alle anderen, die vor allem in ihrem beruflichen Alltag nicht mehr so ganz zufrieden sind, oder sich nicht trauen, ihre Bestimmung zu leben, mache ich meine Motivationsfilme – mein eigenes Seva-Projekt, wenn man so möchte.

Inwiefern hat dein Seva-Projekt mit dem Namen zu tun?
Shanti bedeutet Friede, der Teil Phant kommt von Elefant in der englischen Schreibweise. Bei der Namensfindung wusste ich, dass „elefant“ unbedingt enthalten sein muss, als Anlehnung an meine Liebe zu Elefanten und insbesondere zu Ganesha, dem Elefantengott. Diese Tiere strahlen so viel Ruhe, Gleichmut, Sanftheit und zugleich Stärke aus – Eigenschaften, die mich auch an Menschen faszinieren. Ganesha ist dafür bekannt, Hindernisse aus dem Weg zu räumen – und wir beten immer dann zu ihm, wenn wir etwas Neues beginnen. Ich finde das sehr passend für meine ersten fünf „Phants“, da auch sie ihr Leben verändert haben und dabei viel Klarheit und Kraft gebraucht haben.

Mit welcher Motivation hast du das Projekt auf die Beine gestellt?
Ich war schon immer ein Fan von Veränderung. Besonders imponiert mir, wenn Frauen unabhängig und selbstbestimmt ein Leben für sich erschaffen, das sie glücklich macht, ihre Bestimmung und Träume leben. Deswegen habe ich auch erstmal fünf Frauen porträtiert. Eine gute Freundin von mir hat 2012 ihr eigenes Yogalabel gegründet, was ich sehr mutig fand. Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich damals einen Film über sie gedreht und dabei gemerkt, dass ich gerne weitere Filme in diesem Stil machen möchte.

Welche besonderen Momente hast du für dich mitgenommen?
Im Laufe des Projektes haben sich viele kreative Freunde von mir eingeschaltet und ich bin immer noch sehr gerührt, wie viel Schönheit in einem liebevollen Kollektiv entstehen kann. Nach jedem Dreh war ich außerdem total erfüllt von der guten Energie, die im Zusammenspiel geflossen ist, und davon, wie ehrlich und liebevoll alle Protagonistinnen waren. In Momenten des Zweifelns waren mir meine Protagonistinnen ein gutes Vorbild, weil sie nur das machen und durchziehen, was aus ihrem Inneren heraus in die Welt möchte. Das, wofür ihr Herz schlägt.

Was ist deine Vision für Shantiphant?
Ich fände es schön, wenn die Szene etwas transparenter wird und stärker zusammenwächst. Auf Messen kann man das schon sehr gut beobachten, aber ich würde gerne mehr über meine Mityogis erfahren. Was hat der andere für ein Leben, womit hat er zu kämpfen und was sind seine Wünsche und Träume? Vielleicht helfen die Filme beim Zusammenwachsen, das würde mich freuen. Ich warte jetzt mal die Reaktionen ab und dann wird sich zeigen, ob Bedarf für weitere Filme in diesem Stil besteht – was ich natürlich sehr hoffe! Es hängt auch davon ab, ob es noch andere mutige Phants da draußen gibt, die mir gerne von sich und ihrem Leben erzählen möchten. Wenn mir die Geschichten gefallen und ich sie inspirierend finde, kommen wir sicherlich zusammen (lacht).

YOGA JOURNAL-Redakteurin Laura Hirch ist zertifizierte Sivananda-Yogalehrerin, liebt das Filmemachen und hat sich mit SHANTIPHANT films einen Traum erfüllt. Die nächste Phant-Week, bei der wieder fünf weitere Porträts über Yogis gezeigt werden, findet im Herbst 2014 statt. 

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