Teacher Training? 3 Fragen an Barbara Noh

Immer mehr Yoga-Übende streben eine Ausbildung zum Yogalehrer an. Doch welches Teacher Training ist das richtige? Dazu drei Fragen an Barbra Noh, Anusara-inspired Yogalehrerin und Ausbilderin.

YOGA JOURNAL: Wie schätzt du vierwöchige Intensiv-Kurse ein? Kann man danach wirklich als Yogalehrer unterrichten?
BARBARA NOH: Ein vierwöchiger Kurs kann ein wunderbarer Anfang oder eine Ergänzung sein, idealerweise bildet man sich danach noch weiter. Man wird mit den Basics wie Pranayama, Meditation oder Chanting vertraut gemacht. Ich habe selbst einen Intensivkurs absolviert, bevor ich später eine Anusara-inspired Ausbildung begonnen habe. Dabei lernt man das Alphabet des Yoga, kann danach aber noch lange keine Gedichte schreiben. Viele Menschen suchen in erster Linie eine tiefere Erfahrung mit Yoga, ohne später unterrichten zu wollen. Im Anusara Yoga werden dafür „Immersions“ angeboten – Intensivkurse, in denen Yogapraxis- und Wissen vertieft werden.

Wie finde ich das passende Teacher Training für mich?
Ich empfehle, verschiedene Schulen, ­Studios und Lehrer anzuschauen. Welchen Stil möchtest du später unterrichten und welche Lehrer inspirieren dich? Ich habe die Lehrer, die ich hervorragend fand, immer gefragt, wo und bei welchem Lehrer sie ihre Ausbildung gemacht haben. So kam ich zum Anusara Yoga und meinen Lehrern.
Info-Abende von verschiedenen Ausbildungsprogrammen helfen bei der Orientierung. Im Idealfall gibt es eine Liste mit ehemaligen Absolventen, die für Gespräche zur Verfügung stehen. Frage nach dem Unterrichtsplan und finde heraus, ob die Gewichtung der einzelnen Unterrichtseinheiten deinen Vorstellungen entspricht. Um einen Überblick zu bekommen, besorge dir das Manual. So kannst du nachzuvollziehen, was genau behandelt wird.

Welche Kriterien sollte ein Teacher Training ­erfüllen?
Das Verhältnis von Theorie und Praxis sollte ausgeglichen sein. Zur Theorie gehören Philosophie und Ethik, Anatomie und Physiologie sowie Didaktik, zur Praxis Asanas, Pranayama und Meditation. Nach der Ausbildung, die meist 200 Stunden umfasst, ist es sinnvoll, eine Assistenzzeit zu absolvieren – besonders für Menschen ohne Unterrichtserfahrung. Viele Programme sind außerdem durch die Yoga Alliance, den BDY (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland) oder Wheel of Yoga zertifiziert. Das ist eine gute Orientierung, aber es gibt durchaus empfehlenswerte Ausbildungen, die nicht von namhaften Verbänden zertifiziert sind.


Barbra Noh leitet seit 2000 eigene Kurse und Retreats. Informationen zu Ausbildungsprogrammen unter: www.yogaalliance.org

100. Ausgabe YogaWorld Journal

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