Yoga, Ästhetik und Genuss in Verbindung mit einem entspannten, ganzheitlichen Lifestyle – und das mitten in den österreichischen Bergen, genauer gesagt in Hinterglemm. Moment mal … Saalbach-Hinterglemm, ist das nicht bekannt für Pistengaudi und Après Ski? Für Pulverschnee und rasante Abfahrten? Wie bitte passen da Momente des Einklangs und der Ruhe, des holistischen Genießens ins Bild?
Ziemlich gut sogar, wenn die richtigen Menschen an einen Tisch kommen und sich gemeinsam etwas Neues überlegen. In diesem Fall: Das JUNE Yoga Retreat im Wiesergut. Nina Gamauf hat gemeinsam mit ihrem Mann, dem Profifußballer Sebastian Prödl, das Lifestyle-Projekt “JUNE” ins Leben gerufen. Zum Glück haben Sie mit den Hoteliers Martina und Sepp Kröll und deren Wiesergut die perfekten Partner gefunden. Denn die Retreats sollen nicht nur eine Yoga-Auszeit sein. Die Teilnehmer sollen eintauchen in eine Welt voll Positivity, Genuss, Design, Lifestyle und natürlich auch Yoga – eben den “JUNE Effect” erleben. Wir haben Nina zum Interview getroffen.
Nina, wenn man dir gegenüber sitzt, strahlst du eine unheimliche Gelassenheit und etwas sehr Positives aus. Ist das schon der “JUNE Effect”?
Kennst du das Gefühl, das mit einem Lächeln beginnt, sich dann wie eine Kettenreaktion auf deinen gesamten Körper ausbreitet und jeden Zentimeter auf eine positive Art berührt? Genau, das ist der JUNE Effect!
Klingt erstrebenswert. War das auch eure Idee hinter JUNE?
Die Idee etwas in die Richtung gesünderer Lifestyle zu machen, haben wir schon ganz lange, so richtig fokussiert haben wir sie aber, als wir vor 4 Jahren nach London gezogen sind und den Lebensstil hier tagtäglich erleben durften. Man wird hier so verwöhnt mit einem unglaublichen Angebot an gesunden, aber trotzdem coolen Lokalen und Cafés sowie kleinen Boutique Fitness und Yoga Studios, die einem die Möglichkeit geben, einiges zu probieren, um so seinen persönlichen Workout- aber auch Lebensstil zu finden. Wir sind damals so richtig reingekippt und haben das Angebot extrem aufgesaugt. Unser Wunsch, dieses Lebensgefühl mit Menschen zu teilen, ist immer stärker geworden.
Warum habt ihr euch für Österreich und nicht etwa London entschieden?
Österreich bietet alles und hat unserer Meinung nach sein Potenzial noch absolut nicht ausgeschöpft, was auch ok ist – London ist in Sachen “healthy Lifestyle” sicher ein Vorreiter in Europa. Wir Österreicher sind oft skeptisch gegenüber neuen Dingen, brauchen erst mal einen Bekannten, der den neuen Veganer um die Ecke schon ausprobiert hat und empfehlen kann bzw. einen Freund, der dir bestätigt, dass Yoga auch ein super Training für Männer ist etc. In Sachen Natur, Lebensmittel und generell Lebensqualität brauchen wir uns in Österreich allerdings nicht zu verstecken! Bei unseren Retreats möchten wir einfach all das Gegebene zu einem Paket, einer sogenannten Experience vereinen.
Und wie passt das Konzept mit dem Namen zusammen?
Der Name JUNE war eine Idee von Sebastian und hat mich direkt überzeugt. Mit dem Juni starten der Sommer und die Sommergefühle, die bei den meisten doch positiv sind. JUNE ist eine sehr positive und optimistische Marke, wir möchten, dass Menschen sich gut fühlen in allem was sie tun, sehen, schmecken und fühlen. Außerdem ist der Juni unser persönlicher Lieblingsmonat, vielleicht auch deshalb, weil wir im Juni immer Urlaub machen. Das Wort JUNE an sich hat uns sehr gefallen, Ästhetik spielt bei uns in jeglicher Hinsicht eine große Rolle.
Vor dem Start eines solchen Projekts steht ja meist eine Phase der Vorbereitung und Findung. Wie lange dauerte es von der Idee bis zum ersten Retreat?
Wir haben unser Unternehmen letztes Jahr im Mai gegründet und haben dann im Juli unser erstes Retreat mit BERGWELTEN organisiert. Das Retreat im Mai im Wiesergut war unser erstes komplett eigenes Retreat. Man muss aber dazu sagen, dass zwischendurch unser Baby auf die Welt gekommen ist, ansonsten hätte man schon früher etwas machen können.
Bekamt ihr eigentlich auch Gegenwind zu spüren?
Die Idee Retreats zu organisieren ist auf jeden auf Gegenwind gestoßen, auch alleine deshalb, weil Viele nicht verstanden haben, was wir da eigentlich genau machen wollen.
Aber die Überzeugungsarbeit hat sich gelohnt oder? Zumindest scheint ihr sehr glücklich mit eurem Projekt zu sein. Was genau reizt euch so an der Verbindung von Yoga, Lifestyle und Design?
Für uns ist es ein Lebensgefühl, das alles miteinander vereint – Yoga und Lifestyle, das ist für uns kein Zufall, sondern gehört zusammen, es ist eine Einstellung. Wenn ich Yoga praktiziere, nehme ich das in meinen Alltag mit, ich versuche danach zu leben. Das Thema Design rundet für uns das Ganze ab, es geht hier wieder um das Thema Ästhetik. Wir sind der Meinung, dass man sich in einer schönen Umgebung oder in Yoga Pants in denen man sich wohl fühlt, noch mehr entfalten kann.
Apropos Yoga: Während der Yoga-Klassen in euren Retreats bist du selbst auch mit dabei, lässt dich gerne auf Neues ein. Eine eurer Lehrerinnen wagte mit der Kombi Hip Hop und Yoga ein spannendes Experiment. Welchen Yoga Stil praktizierst du privat?
Ich persönlich mag gerne sehr dynamische Klassen, also Vinyasa, in dem Bereich habe ich auch meine Ausbildung gemacht. In London praktiziere ich Yogasana mit Stewart Gilchrist – für mich der allerbeste Yoga Lehrer. Seine Stunden sind körperlich extrem intensiv und anspruchsvoll, haben aber einen unglaublichen Tiefgang. Ich fühle mich danach wie ein neuer Mensch. Je nach Stimmung mache ich gerne auch einmal eine ruhigere Yin Klasse. Ich bin generell offen Neues auszuprobieren, habe meinen Stil aber denke ich gefunden.
Hast du das Gefühl, dass sich eine Weltmetropole wie London in Sachen Yoga generell vielfältiger ist?
Ich glaube der Unterschied ist ganz einfach die Dichte an Yoga Studios, Lehrern und Stilen. Ich würde nicht sagen, dass es in London bessere Lehrer, Studios, Klassen gibt, es gibt einfach viel mehr, das Angebot ist immens. Man könnte einfach zu jeder Tag und Nacht Zeit Yoga machen.
Abgesehen von eurem Job, warum spielt Yoga eine wichtige Rolle in eurem täglichen Leben?
Für Sebastian ist es der perfekte Ausgleich sowie die perfekte Ergänzung zum Profifußball. Er ist überzeugt, dass er extrem davon profitiert, sei es in Form von Regeneration oder einer ganz anderen Art von Muskelbeanspruchung. Für mich persönlich ist es mittlerweile der wichtigste Sport im Leben, und Sport ist extrem wichtig für mich. Es geht hier weit über das körperliche hinaus, Yoga hat für mich etwas sehr emotionales, ich kann hier wirklich zu mir selbst finden und fühle mich wohl. Ich finde es magisch, wenn man in einer vollen Klasse ist und gemeinsam praktiziert, Yoga verbindet Menschen auf eine sehr schöne Weise. Wenn ich an unser erstes Retreat im Wiesergut denke und an die Gruppe denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut.
Klingt so, als wärst du mit ganzem Herzen dabei. Dann reflektiert “JUNE” auch euren eigenen Lifestyle?
Absolut und zu 100 Prozent.
Und wie genau bereitet ihr euch auf ein Retreat vor? Also wonach sucht ihr eure Workshops und Lehrer aus und welche Themen stehen in den nächsten Retreats auf dem Plan?
Wir möchten die Retreats so ganzheitlich wie möglich angehen, man soll neue Denkanstöße und Ideen bekommen. Wir haben viel probiert und recherchiert, waren in Tulum, Mykonos und Ibiza, haben Workshops und teilweise verrückte Zeremonien besucht, immer auf der Suche nach “holistic Retreats”. Wir möchten anders sein und möchten in Zukunft noch viel mehr “wagen”. Es soll wieder um eine Experience gehen und nicht um eine Aneinanderreihung von Yogastunden. Wir haben uns einige Schwerpunkte überlegt, möchte diese aber immer individuell an die einzelnen Retreats maßschneidern.
Eure Retreats finden im Designhotel Wiesergut in Hinterglemm statt. Warum habt ihr euch gerade dafür entschieden und wie funktioniert eure Zusammenarbeit?
Wir haben mit dem Wiesergut den perfekten Partner gefunden, das Hotel sowie Martina und Sepp Kröll widerspiegeln alles was wir gesucht haben, die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Unsere Retreats haben keinen klinischen Ansatz, bei uns werden Gäste nicht “gesund gemacht” und bekommen keine bestimmte Mahlzeiten oder Behandlungen. Bei unseren Retreats geht es wirklich darum, sich gut zu fühlen, abzuschalten und zu genießen, klingt einfach, ist’s aber im Alltag oft nicht. Wir finden, dass einem das im Wiesergut sofort gelingt, sobald man das Hotel betritt. Das Design, das Team, das Essen – alles perfekt! Auf englisch würde man sagen: Pure Bliss! Unsere Gäste sollen genießen, den Wieseralm Kaiserschmarren zu verbieten – no way!
Apropos Zusammenarbeit: Familie, Partnerschaft und Teamwork im Beruf – wie bringt ihr das unter einen Hut?
Es ist oftmals eine Challenge, andererseits ist es auch super an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten und es wachsen zu sehen. Man zieht an einem Strang, privat und beruflich, das ist schön.
Gab es auch überraschende Learnings aus den ersten Retreats? Dinge, die ihr anders oder aber wieder ganz genauso machen würdet?
Es gab Überraschungen – allerdings keine bösen! Wir waren extrem happy über die positive Gruppendynamik von der ersten gemeinsamen Einheit bis hin zum letzten Brunch. Es gibt immer Dinge, die man noch besser machen hätte können, kritisches Feedback ist für uns sehr wichtig, alles in allem waren wir aber sehr zufrieden, die nette Gruppe hat’s uns leicht gemacht.
Dabei ist es sicher gar nicht so einfach, Anfänger und Fortgeschrittene Yogis gleichzeitig glücklich zu machen. Sicher unterscheiden sich die Ansprüche der Teilnehmer enorm. Liegt darin die größte Schwierigkeit für euch und eure Lehrer?
Unterschiedliche Levels sind eine Challenge und bei Retreats noch mehr. Als Lehrer weiß man nicht, welche Teilnehmer einen erwarten, man muss sich auf alles vorbereiten. Es ist ein Herzenswunsch von uns, dass sich alle wohlfühlen, Frauen und Männer, Anfänger sowie fortgeschrittene Yogis. Ein guter Lehrer muss eine ganze Gruppe bedienen können und darauf achten, dass sich Anfänger gut und sicher aufgehoben und Fortgeschrittene nicht unterfordert fühlen. Das ist wirklich etwas, das uns extrem wichtig ist.
Und wie geht es für euch nun beruflich und privat weiter? Plant ihr eure Retreats irgendwann auch in England anzubieten?
Beruflich haben wir so viele Ideen, es soll nicht nur bei den Retreats bleiben, finden es aber einen guten Einstieg unsere Visionen zu teilen bzw. den Lifestyle zu vermitteln, den wir selbst auch leben. Privat erst mal den ersten Sommer mit Baby genießen, alles Weitere steht in den Sternen.
Lust bekommen?
Mehr Infos zu June und Termine findet ihr auf wearejune.at und Instagram Seite und natürlich auch auf der Homepage des Wiesergut www.wiesergut.com.
Wiesern 48, 5754 Hinterglemm, Österreich