Als Yogi wird man oft gefragt: Welchen Stil praktizierst du? Die Antwort gilt dann als eine Art yogische Visitenkarte. Mark Whitwells „Yoga of the Heart“ lässt sich nicht in Kategorien einordnen. Bei ihm geht es – im Gegensatz zu vielen traditionellen Yogarichtungen – nicht um Erleuchtung. Bei Whitwell steht nicht die Suche im Mittelpunkt. Stattdessen geht er davon aus, dass alles was wir brauchen bereits vorhanden sei. Deshalb ist „Herz-Yoga“ auch kein Yogabuch im herkömmlichen Sinne, es bietet vielmehr eine neue Sicht auf die Welt. Alles ist, wie es sein sollte. Yoga ist kein weiterer Versuch ruhiger, schöner und besser zu werden. Es ist lediglich unsere Teilnahme an der gegebenen Realität, lauten Whitwells Kernaussagen. Das ist schwer zu erkennen und noch schwerer zu akzeptieren. Denn unserer gesamtes soziales Umfeld macht uns seit jeher klar, dass es immer noch mehr zu erreichen gibt. Leider bilden auch die meisten Yoga-Schulen in diesem Punkt keine Ausnahme. Spirituelle Erleuchtung wird längst als Marke gehandelt. Dieses Buch will uns deshalb zur Unabhängigkeit erziehen. Wir benötigen weder eine Zehnerkarte für ein Yogastudio, noch einen besonders flexiblen Körper. Alles was wir brauchen, ist unser Atem.
Mark Whitwell sieht die tägliche Yoga-Praxis – selbst wenn es nur sieben Minuten sind – als Voraussetzung, sich selbst und anderen näher zu kommen.
Veronika Köberlein