Dass es im Yoga (und im Leben) eigentlich immer um die einfachen Dinge geht, um die Verbundenheit, den Atem, das Spüren, und dass es letztlich nur sehr wenig braucht, um tiefe Erfahrungen und Veränderungen zu erleben: Man kann es nicht oft genug betonen.
Mark Whitwell predigt diese Einfachheit konsequent und seit vielen Jahren – und das inmitten einer sich oftmals an Sensationen selbst überbietenden Yogawelt. Das und seine lebenskluge Sicht auf den Menschen hat ihm eine große Fan-Gemeinde nicht nur in Amerika, sondern auch hier bei uns eingetragen. Ob man nun Sex eine so wichtige Rolle zusprechen möchte, wie Whitwell es tut, und wie sich das mit dem Keuschheitsgebot der traditionellen Texte vereinbaren lässt, sei mal dahingestellt.
Was viele deutsche Leser aber sicher irritieren dürfte, ist die (typisch amerikanische?) Art, die Leser mit Glücksverheißungen zu bombardieren. Bei Whitwell ist schon der Titel ein Versprechen: Anhand einiger wirklich simpler, in Verbindung mit dem Atem ausgeführter Bewegungen soll der Leser aber nicht nur eine innige Verbindung zu sich selbst aufbauen und zu „mehr Liebe, Sex und Intimität“ finden, Whitwell verspricht nichts weniger als die Erfüllung „Ihrer kühnsten Träume“, ein „7-Minuten-Wunder“ also.
Na dann: Tief einatmen, Arme heben. Ausatmen, Arme senken – und bitte nicht in Selbstzweifel verfallen, wenn Sie sich nach 40 Tagen vielleicht noch nicht am Ziel Ihrer Träume sehen.
Das 7-Minuten-Versprechen, Einfache Yoga-Meditation für mehr Liebe, Sex und Intimität, Mark Whitwell, Knaur Menssana, Preis: ca. 10 Euro