Wir haben den geborenen Neuseeländer Mark Whitwell zum Kurzinterview getroffen und mit ihm über die zeitlosen Prinzipien des Yoga gesprochen. Er ist nicht nur hierzulande ein gern gesehener Lehrer, sondern erfreut sich weltweiter Beliebtheit.
Name: Mark Whitwell
Ort: Fiji-Inseln und Los Angeles
Stil/Tradition: Yoga (Es gibt nur ein Yoga!)
Meine Lehrer: Krishnamacharya und Krishnamurti
Mein Mantra: Lachen und Vogelgesang
Website: www.heartofyoga.com
Mark, Herz-Yoga ist dein Motto und der Titel eines deiner Bücher. Hast du in den letzten Jahren in der Yogawelt eine Veränderung der Praxis zum Herzen hin bemerkt?
Ja, das habe ich tatsächlich – und zwar bei denjenigen, die das Glück haben, die Prinzipien meines Lehrers Krishnamacharya in ihre Praxis, ihr Wissen und ihr Leben integrieren zu können. Das lässt ihre Praxis effizient, kraftvoll und sicher werden. Sie begreifen, dass es beim Ausführen der Asanas darum geht, Gegensätze wie Ein- und Ausatmung oder die weibliche und männliche Lebenskraft zu vereinen. Die Vereinigung der Gegensätze offenbart die dahinterliegende Quelle aller Gegensätze und des Herzens.
Und worum geht es in deinem neuesten Buch?
Mein neues Buch „The Promise“ ist nicht nur für Yogis gedacht. Ich habe es geschrieben, damit jeder auf einfachste Weise ein Verständnis für die Methoden der großen Traditionen entwickeln kann. Zudem definiere ich darin, was Yoga tatsächlich ist und warum wir es praktizieren sollten. Ich möchte zeigen, wie leicht es wirklich für jeden ist, Yoga in der Art zu praktizieren, die für seine jeweilige Körperform, sein Alter, seinen Gesundheitszustand und seinen kulturellen Hintergrund angemessen ist. „The Promise“ erklärt ausführlich, dass die Yogapraxis Intimität mit dem Leben bedeutet und greift dabei Intimität jeglicher Art, auch sexueller Natur, auf.
Du bist ein Weltreisender. Wo ist dein Lieblingsplatz?
Mutter Erde ist mein Lieblingsplatz. Auf der Welt ist es überall außerordentlich schön, denn die Natur der Welt ist die Schönheit selbst – und das sind wiederum wir. Zuhause fühle ich mich auf den Fiji-Inseln, denn der Lebensraum ist hier noch sehr natürlich und bietet Platz für die Entfaltung vieler indigener Stämme. Ich liebe aber auch Deutschland, denn dort gehen die Menschen sehr in die Tiefe und sind aufrichtig.
Dein Unterrichtsstil ist sehr individuell. Was können deine Schüler von dir lernen?
Bei mir lernen die Schüler, wie sie Yoga an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Mein Guru würde sagen: „Passe Yoga an das Individuum an, nicht das Individuum an Yoga“. Das ist wichtig!
Welchen Kurs wirst du bei den MUNICH SESSIONS (Anm. d. Red. Veranstaltung vorbei) unterrichten und weshalb?
In München werde ich die essenziellen Prinzipien von Krishnamacharya unterrichten, wie sie in meinem Buch „Herz-Yoga“ beschrieben sind. Ich werde außerdem das Thema meines neuen Buches „The Promise“ vorstellen. Wir werden viel üben, so dass jeder weiß, wie er Freunde und Familie in Yoga unterrichten kann. Yoga muss in alle Welt verbreitet werden – als verbindendes Prinzip aller Kulturen und Menschen in der EINEN Innigkeit mit dem Leben, die wir alle teilen.