Der Begriff Japa kommt aus dem Sanskrit (जप, sprich: dschappa) und bedeutet soviel wie „flüstern“ oder „murmeln“. Japa ist die laute oder leise Wiederholung eines Mantras, das heißt, einer oder mehrerer heiliger Silben, Wörter oder Wortkombinationen. Ziel ist es, die im Mantra verkörperte Wahrheit zu verwirklichen. Oft wird auch von Japa-Yoga oder Mantra-Yoga gesprochen. Japa wird nicht nur im Hinduismus, sondern auch im Buddhismus und im Sikhismus praktiziert.
Das Ziel eines Japas kann entweder weltlich sein und etwa die Bitte um Wohlstand und Gesundheit beinhalten. Oder er ist spirituell und wird vom Wunsch nach der Verwirklichung Gottes getragen.
Die Schwingungen, die durch das Mantra entstehen, sollen schließlich zum Ziel führen: Man geht davon aus, dass die Wiederholungen, der Japa, auf der feinstofflichen Ebene die Bedingungen dafür schaffen.
In der praktischen Durchführung gibt es vier Aspekte des Japa: 1. vacika oder vaikhari: Hier wird das Mantra klar, deutlich und laut gesprochen. 2. upamsu: Die Worte werden vernehmbar, aber mit sehr leiser Stimme wiederholt. 3. manasa: Die Worte werden ohne Teilnahme der Stimmorgane oder der Lippen mental wiederholt. 4. likhita: Die Wiederholung findet nur in schriftlicher Form statt.
Gerne wird in der Ausführung eine Kette verwendet, ähnlich dem christlichen Rosenkranz, eine sogenannte Japa-Mala. Sie besteht aus 108 kleinen Perlen, von denen eine etwas größer ist, als die anderen. Die Perlen werden beim Aufsagen des Mantra zwischen Daumen und Mittelfinger der rechten Hand gerollt.
Wird die größte Perle erreicht, wandern die Finger für weitere 108 Wiederholungen zurück.
Viele Texte, wie das Yogasutra, empfehlen für Japa besonders die heilige Silbe Om (auch aum; Sanskrit: ॐ ).
Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer