Wie verhält man sich eigentlich im Yogastudio? Eine gewisse Achtsamkeit sollte im Yoga ja eigentlich selbstverständlich sein. Weil es im Miteinander aber trotzdem immer wieder anders läuft, hier noch mal die wichtigsten Do’s und Don’ts für die Yogaklasse.
Titelbild: Aneta Lusina von Pexels
1. Komm pünktlich
Manchmal hat sich einfach alles gegen einen verschworen, der Chef, die Bahn, die Parkplatzsuche … Versuche, diesen ganzen Stress zu vermeiden, indem du zeitig aufbrichst und genug Luft hast, um ganz in Ruhe anzukommen. Wenn es dann doch mal später wird, dann warte im Zweifelsfall lieber noch kurz, bis die Klasse in Gang kommt, und platze nicht in eine stille Anfangsmeditation rein.
2. Alles aus?
Eigentlich völlig klar: Handys und andere Gadgets haben nichts im Übungsraum verloren und sollten auch in der Garderobe nicht endlos vor sich hinbimmeln. Trotzdem sieht man immer wieder mal Mitübende, die am Mattenrand “ganz kurz” eine Nachricht tippen. Wenn es mal gar nicht anders geht (Angehörige im Krankenhaus, Bereitschaftsdienst …), dann schalte das Smartphone wenigstens lautlos und checke es nicht ständig.

3. Einheit in Reinheit
Gerüche können extrem störend sein – und damit sind nicht nur Knofi, Kippen, muffige Sportklamotten oder Schweiß gemeint, sondern ganz besonders auch Parfüm und stark duftende Deos. Auch so etwas wie saubere Füße sollte selbstverständlich sein. Nicht umsonst wird Saucha (äußere und innere Reinheit) im Yogasutra als erstes der fünf Niyamas (Verhaltensregeln) genannt.
4. Warten als Übung
Wenn du schon mal seelig in Shavasana gelegen hast und dann völlig aus deiner Entspannung gerissen wurdest, weil vor der Tür die nächste Gruppe lautstark plauderte, dann weißt du: Not so nice! Nutze die Wartezeit vor der Klasse lieber als Einstimmung auf die Praxis: ankommen, atmen, schweigen, nach innen lauschen.

5. Freie Platzwahl
Auch wenn Gewohnheiten nur allzu menschlich sind und du dich wahrscheinlich an einem Platz wohler fühlst als an einem anderen: Natürlich hast du keinen Anspruch auf deinen Lieblingsspot, auch nicht wenn du schon länger in die Stunde kommst als andere. Im Gegenteil: Sich auf eine neue Situation, einen ungewohnten Platz einzulassen, fördert deine Flexibilität vielleicht ebenso sehr wie eine tiefe Dehnung in Hanumanasana.
6. Achtsam ankommen
Achtsamkeit beginnt nicht erst mit dem ersten Sonnengruß, sondern spätestens, wenn du deine Matte ausrollst und dich auf deinem Platz einrichtest. Also am besten: behutsam, mit wenig Geräusch, ausreichend Abstand zur nächsten Matte und ohne ein Minenfeld aus Wasserflasche, Blocks, Notizbuch, Pulli, Decke und sonst was rings um dich. Wenn du all das wirklich brauchst, dann ordne es möglichst platzsparend und dezent.

7. Drumrum statt drüber
Die Yogamatte ist während der Praxis so was wie die eigene Privatsphäre, ein Safe Space, der nur dir selbst gehört – und zwar ganz egal ob es eine geliehene Studiomatte ist oder deine eigene, von zu Hause mitgebrachte. Also bitte nicht quer über fremde Matten latschen – und zwar unabhängig davon, ob da gerade jemand ist oder nicht. Achte außerdem darauf, nicht dicht hinter dem Kopf von Mitübenden durchzugehen.
8. Konzentration
Mal ist man mehr bei der Sache, mal weniger, das ist ganz normal. Und manchmal ist es einfach sooo verlockend, der besten Freundin kurz was ins Ohr zu tuscheln. Oder einer unliebsamen Asana aus dem Weg zu gehen, indem man noch ein zweites Mal aufs Klo geht. Oder, oder, oder. Denk dran: Auch deine Mitübenden – und nicht zuletzt deine Yogalehrer*innen – bemühen sich um Konzentration.

9. Bleib bis zum Schluss
Gerade wenn sich die Stunde in einem schönen Bogen tiefer Ruhe und Entspannung nähert, ist es besonders störend, wenn jemand zusammenpackt und “ganz unauffällig” rausschleicht. Klar, manchmal (selten) geht es nicht anders. Sprich das in so einem Fall aber besser vorher ab und verlasse die Klasse dann vor Meditation und Abschlussentspannung und nicht erst mittendrin.
10. Zeit zum Aufräumen
Vielleicht hast du nach der Stunde noch was vor und willst zügig raus. Vielleicht hast du als Kundin oder Kunde auch gewisse Ansprüche in Sachen Service. Trotzdem: Sauber gefaltete Decken und ordentlich ins Regal geräumte Blocks und Kissen sind kein lästiger Dienst, sondern eher ein Ausdruck davon, dass du den gemeinsamen Raum eures Übens genauso würdigst wie die Praxis selbst – und die Stunde entsprechend achtsam beendest.


