1971: Unter Einsatz ihres Lebens segeln ein paar Hippies mit einem Fischkutter namens „Greenpeace“ in eine Atomtestzone vor der Küste Alaskas. Die Protestaktion begeistert die Welt. Inspiriert von spirituellen Einflüssen, wie den Prophezeiungen der amerikanischen Ureinwohner, fand sich in Vancouver eine bunte Mischung von Aussteigern zusammen: „Mystiker und Mechaniker, die ihre individuellen Talente zusammenwarfen, um eine Art geistige Bombe zu zünden“, wie Regisseur Jerry Rothwell die Community aus Friedensbewegten, Künstlern, Wissenschaftlern und Wehrdienstverweigerern beschreibt. Ihr Mastermind Bob Hunter, ein dem Buddhismus nahestehender Kettenraucher mit Hang zur Selbstausbeutung, folgte der Maxime „Der Körper muss der Stimme folgen“. Aktivismus bedeutete für ihn, das Anliegen radikal über die persönliche Sicherheit zu stellen.
Wie jedem ordentlichen Revolutionär waren ihm Struktur und Planungsdetails eher fremd. Dies sorgte früh für Zündstoff in der Organisation, die erst die Generation nach Hunter & Co. zu einer der weltgrößten Umweltorganisationen gestalteten. „Die Menschen, die die Organisation über die kommenden Jahrzehnte führten, erkannten, dass man die Welt erst verändern kann, wenn man bei sich selbst beginnt”, so Rothwell.
Fazit: Keine Verklärung der Greenpeace-Welt, sondern ein kritischer Blick auf die Anfänge und auf Aktivismus als Lebenseinstellung.
How to Change the World /Regie: Jerry Rothwell