Die einzigartigen Yogatage im Gasteinertal – wir waren dort!

Seit Jahren berichten wir im Print-Magazin und in unseren Online-Formaten begeistert von den Yogatagen in Gastein. Schließlich kam uns im Gespräch mit deren Organisatorin Fia Sonora auf der letzten YogaWorld-Messe in Stuttgart die Idee, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Yogafrühlings wieder selbst dabei zu sein. Gesagt, getan – knapp zwei Monate später befand sich Online-Redakteurin Daniela inmitten des idyllischen Gasteinertals, umgeben von einem atemberaubenden Bergpanorama. Was sie am letzten Wochenende des Yogafrühlings dort alles erlebt hat, berichtet sie euch hier … //anzeige

Titelbild: Gasteinertal Tourismus GmbH / Michael Königshofer

Doch erstmal vorneweg: Was sind überhaupt die Yogatage sind Gastein? Hier gibt es zum einen den “Yogafrühling” und zum anderen den “Yogaherbst”. Beide Events finden jährlich statt und erstrecken sich jeweils über zehn Tage. An diesen Tagen stehen die drei Ortschaften des Gasteinertals – Bad Hofgastein, Bad Gastein und Dorfgastein – ganz im Zeichen von Yoga. Es werden täglich bis zu 30 Yogaeinheiten angeboten, aus denen man sich sein ganz individuelles Programm zusammenstellen kann. Dabei gibt es eine riesige Palette unterschiedlicher Stile und Lehrer*innen.

Abgerundet wird das Programm durch Highlight Workshops, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Beim vergangenen Yogafrühling vom 24. Mai bis 2. Juni 2024 gab es zum Beispiel eine Full Moon Opening Ceremony mit Fia Sonora, vier verschiedene Workshops mit Marcel Clementi sowie den Workshop “Vocal Odyssey” und ein Jubiläumskonzert mit der Musikerin Nessi Gomes. Doch dazu später mehr.

Und auch das Programm des kommenden Yogaherbstes vom 18. bis 27. Oktober 2024 lässt keine Yogi-Wünsche offen: Zu den Highlights zählen mehrere Jivamukti Yoga Workshops mit Petros Haffenrichter, eine Vollmondwanderung, eine Closing Ceremony mit Alina Lutz, Fia Sonora und Yann Kuhlmann und vieles mehr!

Yoga am Berg Stubnerkogel in Gastein
Yoga mit einzigartiger Kulisse auf der Aussichtsplattform am Stubnerkogel. Foto: Gasteinertal Tourismus GmbH / Marktl Photography

Die Workshops finden zum Großteil in den Yogaräumen der einzelnen Partnerhotels statt. Es gibt aber auch Yogaklassen an ganz besonderen Kraftplätzen in der Natur, wie zum Beispiel “Yoga am Berg” vor der Kulisse der majestätischen Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern, neben einem Wasserfall, am Waldrand oder auf der grünen Wiese des Kurparks. Doch ausgerechnet an dem Wochenende, als ich vor Ort war, hat es sehr viel geregnet. Das Wetter wollte wohl, dass ich mich voll und ganz auf das Indoor-Programm konzentriere. 😉 Das war aber gar kein Problem, denn das Programm ist so bunt und vielfältig, dass ich ganz und gar nicht das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben.

Tag 1: Aqua Yoga zum Ankommen

Nachdem ich im stylischen Hotel Blü in Bad Hofgastein eingecheckt und mich dort mit einem herrlichen veganen Abendmenü gestärkt hatte, ging es am selben Abend direkt los zum Aqua Yoga bei Natali Hann. Der Kurs fand in der Felsentherme in Bad Gastein statt und war für mich als Wasserratte ein ganz persönliches Highlight. Wassergymnastik und SUP Yoga kenne ich, aber Yoga direkt im Wasser? So richtig vorstellen konnte ich mir das vorab nicht, als ich vor meinem inneren Auge den Sonnengruß im und unter Wasser durchgegangen bin. Und wie vermutet waren vermeintliche Kopf-unter-Wasser-Haltungen wie der herabschauende Hund nicht im Programm, sondern der Fokus lag eher auf Standhaltungen und Balancen. Und beim Krieger im Wasser die Balance zu halten, war gar nicht mal so einfach! Richtig toll fand ich die Partnerübungen, insbesondere als wir uns in einer Art Shavasana auf der Wasseroberfläche treiben ließen und dabei von der Partnerin gehalten und durchs Wasser bewegt wurden.

Foto: Felsentherme Bad Gastein / Fotoatelier Wolkersdorfer

Und wo wir schon beim Thema Wasser sind: Das spielt nämlich im Gasteinertal eine ganz besondere Rolle. Denn täglich sprudeln fünf Millionen Liter wertvolles Thermalwasser aus insgesamt 18 Quellen in Bad Gastein. Ein Besuch in der Felsentherme in Bad Gastein und in der Alpentherme in Bad Hofgastein gehören daher während eines Ausflugs ins Gasteinertal mit ins Programm. Und was gibt es Schöneres als zwischen den Yogaeinheiten im Thermalwasser zu baden oder den ein oder anderen Saunagang zu machen?

Tag 2: Erforschen der Schwerkraft und der eigenen Stimme

Mein nächster Tag startete mit einer Yogastunde bei Fia Sonora direkt bei mir im Hotel Blü: Budokon Yoga und Mobility standen auf dem Programm mit dem Titel “Inverting and Defying Gravity together”. Wo ich Hand- und Kopfstände erwartete, bekam ich stattdessen eine kreative Session mit Mobilitätsübungen und spannenden Bewegungsabfolgen, die teils von Martial Arts wie Jiu Jitsu inspiriert waren. Es hat richtig viel Spaß gemacht, Neues auszuprobieren und die Möglichkeiten des eigenen Körpers im Zusammenspiel mit der Schwerkraft zu erforschen!

Podcast-Tipp: Was ist Budokon Yoga? – mit Fia Sonora

Das nächste Highlight an diesem Tag war der Stimm-Workshop “Vocal Odyssey” mit Nessi Gomes, auf den ich besonders hingefiebert hatte. Nessi ist eine international und vor allem in der Yogaszene renommierte Sängerin. Ich erlebte sie als eine sehr bodenständige und angenehme Person. Wir stellten uns gemeinsam in einem Kreis auf und sie begann von ihrer eigenen Reise mit ihrer Stimme zu erzählen. Die eigene Stimme sei ein sehr heilsames Instrument mit einer unglaublichen transformativen Kraft. Sie ist die Brücke zu etwas, das größer ist, als wir selbst. Doch normalerweise gehen wir ziemlich selbstkritisch mit der eigenen Stimme um und trauen uns oft nicht, in den rohen authentischen Ausdruck zu gehen. Genau das sollte in diesem Workshop geübt werden.

Und wow – was soll ich sagen: Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal einer mir völlig fremden Person in die Augen sehen und erst sie mich und danach ich sie dabei mit intuitiven Melodien ansingen würde. Und das war nur eine von vielen intensiven Partner- und Gruppenübungen, in denen allgemein sehr viele Tränen flossen. Nessi begleitete unseren “Chor” mit ihrer Akustikgitarre und ihrer eigenen Stimme. Alles zusammen ergab das eine beeindruckende Geräuschkulisse, ein heilsames vereintes Meer aus Stimmen.

Nessi Gomes beim Jubiläumskonzert Gastein

Einige Stunden später spielte Nessi Gomes auf dem großen Jubiläumskonzert dieselben Melodien an und die Eindrücke und Emotionen aus dem Workshop kamen direkt wieder hoch. Das zweistündige Konzert war wunderschön und natürlich waren auch die Songs “These Walls” und “All Related” mit auf der Setlist.

Tag 3: Genuss, Grenzen und Geduld

Am nächsten Morgen konnte ich mir beim Frühstück richtig Zeit lassen, denn mein nächster “Yogatermin” war erst um 10.30 Uhr. Inzwischen mein absolutes veganes Lieblingsfrühstück vom Büffet: Shakshuka mit Grillgemüse und Hummusbrot. Da durften es dann auch zwei Portionen sein, damit ich die nötige Energie für den nächsten Yoga-Workshop hatte. Im Hotel Blü fühlte ich mich richtig wohl. Alles ist modern und bunt eingerichtet, die Zimmer sind gemütlich und das Essen ist hervorragend mit vielen vegetarischen und veganen Optionen. Im “HimmelBlü” in der obersten Etage befindet sich der große Yogaraum sowie zwei Saunen und eine Dachterrasse mit Bergpanorama, die zum Relaxen einlädt. Was will man mehr?

Hotel Blü Gastein Lobby
Foto: Lisa Edi
Hotel Blü Gastein Zimmer
Foto: Fotoatelier Wolkersdorfer

Auf zum nächsten Highlight: zwei Stunden Power Yoga Masterclass bei Marcel Clementi. In den Räumlichkeiten des Kongresszentrums Bad Hofgastein reihte sich Yogamatte an Yogamatte. Der Österreicher Yogalehrer hat hier definitiv seine Fangemeinde am Start. Und das ist auch völlig nachvollziehbar, denn Marcel ist einfach ein sympathischer Typ. Der Flow ist intensiv und bringt uns alle extrem ins Schwitzen, aber Marcel lockert immer wieder die Stimmung mit einem guten Gag auf. Es war seine Intention, dass wir in dem Workshop unsere Grenzen ein wenig austesten und herausfinden, ob die mentalen Grenzen auch wirklich unsere körperlichen sind. Und hier kamen dann auch schließlich die Handstand-Übungen, die ich ursprünglich am Tag zuvor erwartet hatte. Nach der Stunde fühlte ich mich im positiven Sinne ausgepowert, wach und lebendig.

Danach war Zeit für Ruhe und Regeneration: In Bad Hofgastein ist alles bequem fußläufig erreichbar und so konnte ich locker zwischen den Yogaeinheiten einen Stopp in der Alpentherme einlegen, um dort etwas auszuspannen. Am Nachmittag ging es ruhig, aber kraftvoll weiter mit einer Session von Lisa Arndt im Alpenhaus Gasteinertal. “Find Patience” – Geduld war also das zentrale Thema dieser Stunde mit einem Fokus auf den Psoasmuskel und eine tiefe bewusste Atmung. Die Stunde der Sportwissenschaftlerin war anatomisch sehr präzise angeleitet, was mir richtig gut gefiel. Für mich der perfekte Abschluss eines ganz besonderen Yoga-Wochenendes!

Mein Fazit

Natürlich hätte es in der kurzen Zeit und bei anderen Wetterbedingungen noch viel mehr zu entdecken gegeben. Trotzdem wurde ich an diesem Wochenende vom Zauber der Yogatage angesteckt und ich komme mit Sicherheit wieder! Die kleinen und idyllischen Ortschaften inmitten der Berge schaffen ein ganz besonderes Flair. Denn man läuft anderen Yogi*nis immer mehrmals über den Weg oder wohnt sogar mit bekannten Yogagrößen Tür an Tür im selben Hotel. Zwischendurch gibt es viele Möglichkeiten, in die Natur zu gehen: ringsum führen Wanderrouten ins Grüne oder man fährt mit der Bergbahn auf die umliegenden Berge des Nationalparks Hohe Tauern.

Foto: Gasteinertal Tourismus GmbH / Marktl Photography

In Sachen Yoga war ich vor allem hin und weg von der Vielfalt des Programms: Rund 50 verschiedene Yogalehrende unterrichten innerhalb von 10 Tagen insgesamt rund 350 Yogaklassen und Workshops. Die Stile reichen von Ashtanga Yoga, Jivamukti Yoga, Vinyasa Flow, Yin Yoga, Hatha Yoga, Aerial Yoga, Triyoga, Restorative Yoga bis hin zu Budokon Yoga, Pranayama- und Meditations-Session und das war noch lange nicht alles! Wer also richtig eintauchen möchte in alle Facetten, die Yoga zu bieten hat, kommt zum nächsten Yoga Event in Gastein!

Alle Daten im Überblick

Yogaherbst “Quelle der Inspiration”: 18. bis 27. Oktober 2024

Wer nicht so lange warten möchte: Vom 26. August bis 1. September 2024 findet im Gasteinertal das yunion Yoga Festival statt. Das Lineup kann sich sehen lassen, unter anderem mit Adell Bridges, Celest Pereira, Hie Kim, Matt Giordano, Rebecca Rasmussen und Mathieu Boldron.

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