Kennt ihr diese typischen Yoga Symbole, die man auf Yoga-Kleidung oder Schmuckstücken sieht? Manche verewigen sie sogar in Form von Tattoos auf ihrer Haut. Und ja, die Hand auf unserem Yogaworld Logo zählt da auch dazu. Wir verbindet diese Zeichen irgendwie mit Yoga, wissen oft aber gar nicht wieso. Hier findest du einen Überblick über die Bedeutung und die Geschichte der beliebtesten Yoga Symbole. Außerdem erkläre ich dir, wie du sie respektvoll in deine Yoga-Praxis integrierst.
Om
Habt ihr euch in euren ersten Yogastunden auch immer gefragt, welche Bedeutung der Zahl 30 im Yoga zugeschrieben wird? Und wieso sie einen kleinen Hut auf hat? Ich auch – und zugleich stimmte ich in den OM-Chant des Yogalehrers ein. Heute weiß ich, dass es keine Zahl, sondern das heilige Zeichen Om ist und dass es zu Beginn und zum Abschluss einer traditionellen Yogastunde gechantet wird. In allen hinduistischen Religionen gilt Om auch heute noch als das heiligste aller Mantren – und es gibt eine Menge dazu zu sagen.
Das Symbol ॐ
Die Wurzeln der Yogalehre liegen im Hinduismus und genau daher stammt auch das Symbol. Es wurde in den Veden, einer Sammlung religiöser Texte des Hinduismus, gefunden und galt dort als heiliges Mantra der Einheit. Das Symbol Om beinhaltet die drei Laute A, U und M und spiegelt alle Phasen des Bewusstseins wider. Die obere Rundung auf der linken Seite steht für den wachen Geist (A), während die Rundung darunter den träumenden Geist (U) symbolisiert. Die Rundung rechts repräsentiert den traumlosen Tiefschlaf (M) und der Punkt oben stellt den vierten, unbekannten Zustand des Bewusstseins dar – die Transzendenz. Dieses Bewusstsein ist durch ein Semikolon getrennt und dadurch so weit von der menschlichen Wahrnehmung entfernt, dass er separat dargestellt wird.
Ein Laut, der alles vereint
Wie das Zeichen, besteht auch das Mantra eigentlich aus den Lauten A, U und M. Der A-U-M-Klang steht für den ersten Atem unseres Universums. Für den Urklang. Zudem werden dem beliebten Mantra mehrere Dreieinigkeiten zugeordnet. Neben den Phasen des Bewusstseins entspricht es auch der Einheit der drei Welten des Hinduismus: der Erde, des Himmels und der Unterwelt. Daneben repräsentiert es die drei hinduistischen Hauptgötter Brahma, Vishnu und Shiva, steht für Vergangenes, die Gegenwart und die Zukunft und symbolisiert Körper, Geist und Seele. Das Sanskrit-Alphabet beginnt mit O und endet mit M – die Silbe Om umfasst sozusagen alle möglichen Worte und stellt damit das Universelle als Ganzes dar. Kurzum: Om vereint – und das vermutlich noch so einiges außerhalb unserer Vorstellungskraft.
Om im Yoga
Wie das Mantra Om vertritt auch die Yogalehre den Gedanken der Einheit. Da liegt es nahe, dass das Om Zeichen zum bekanntesten Symbol der Lehre wurde. Beim wiederholten Chanten versetzt das Mantra den gesamten Körper in Schwingungen. Dabei wandert der Laut von A in der Bauchregion zu U in die Brust bis hoch zu M in den Scheitel. Wenn ich eine Yogastunde mit OM beginne, erinnert mich der Klang daran, achtsam zu sein – das Mantra bringt mich quasi in den M-OM-ent. Die erzeugten Wellen verbinden mich mit dem Universum und aktivieren die Chakren. Wie auch der Laut selbst, schwinge ich mich zu Beginn der Stunde hinein in eine Stille – fernab von Worten, Taten und Erklärungen – und so auch am Ende mit einem Om wieder hinaus.
Hast du das Om Zeichen schon mal in einem der 7 Chakren gesehen? Hier ziert es als Bija Mantra oft das sechste Chakra.
Lotusblume
“No mud no lotus” – hast du dieses Zitat schon mal gehört? Es stammt vom buddhistischen Mönch und Schriftsteller Thích Nhất Hạnh und rührt daher, dass die Lotusblume ausschließlich in schlammigen, matschigen Gebieten wächst. Dank der noppenartigen Struktur der Blüten, wird sie jedoch nie schmutzig. Aufgrund dieser Eigenschaften, ist die Blume im Buddhismus ein Zeichen von Schöpferkraft und Erleuchtung.
Die Bedeutung der Lotusblume
Der buddhistische Glaube sieht die Lotusblume sogar als Buddhas Geburtsort an. Sobald die Sonne untergeht, schließt sie ihre Blüten und verzieht sich unter die Wasseroberfläche um dann beim ersten Schein des Tageslichtes wieder in ihrer makellosen Schönheit zurückzukehren. Bewundernswerte Eigenschaften – wundert ihr euch da, dass sie die Nationalblume Indiens ist?
Übrigens: Egal welche Schreibweise, ob “Lotos” oder “Lotus”, es ist die gleiche Blume gemeint. „Lotos“ wurde im Griechischen verwendet und später erst über Latein durch ein „u“ ersetzt. So wird es heute meistens verwendet.
Die Lotusblume im Yoga
Im Yoga steht die Lotusblume ebenso für Erleuchtung und diese strebt auch die Meditation an. Der klassische Meditationssitz ist auch als Lotussitz bekannt und wird übrigens als einzige Asana in Patanjalis wichtigen Yoga-Schriften, den „Yoga Sutras”, erwähnt. Indem du ihn übst, integrierst du die Schönheit und Magie der Lotusblume in deine Praxis.
Buddha
Hand aufs Herz: Wer hat zuhause irgendwo einen Buddha sitzen? Vielleicht weil er so eine warme Gemütlichkeit ausstrahlt oder weil er so friedlich lächelt? Oder hast du ihn einfach als günstigen Deko-Artikel erworben? Wenige wissen jedoch, wer Buddha eigentlich war und wieso er als Symbol der Erleuchtung (Bodhi), des Frieden und der Einheit gilt.
Buddha: Ein Symbol, das den Weg weist
Buddhas eigentlicher Name war Siddharta Gautama und er lebte um 500 v. Christus in Nordindien. Buddha bedeutet der Erwachte und ist somit ein zusätzlicher Ehrenname Siddhartas, dessen Lehre die Weltreligion des Buddhismus begründet – das allerdings erst nach seinem Tod. Der indische Religionsstifter gilt als Vorbild und Wegweiser der Menschheit. Der Name Siddharta kommt dir bekannt vor? Dann hast du vielleicht Hermann Hesse’s Buch “Siddhartha” gelesen. Hier geht um einen Menschen, der das Höchste erreichen möchte und genau dafür steht auch der Name. Denn Siddhartha ist ein Sanskrit-Wort und bedeutet “derjenige, der sein Ziel erreicht hat”.
Buddhismus und Yoga
„Die Lehre des Buddha ist nicht dazu gedacht, als bloßes Wissen bewahrt zu werden, Nein, sie soll zur Entwicklung unseres Geistes benutzt werden.“ – Tenzin Gyasto, XIV. Dalai Lama
Der Buddhismus gehört zu den vier größten Weltreligionen. Yoga ist eine philosophische Lehre. Und trotzdem gibt es zwischen Yoga und dem Buddhismus einige Stimmigkeiten, die auf den gemeinsamen Ursprung in der indischen Spiritualität und den ähnlichen Weltanschauungen zurückzuführen sind. Das erklärt, wieso der Buddha auch gerne mal unsere Yoga-Shirts ziert oder er uns in Form einer kleinen Buddha-Statue im Yogastudio begrüßt. Doch selbst wenn die Vorstellungen ähnlich sind, kann man beide Lehren nicht gleichsetzen. Ist man sich dieser Unterschiede bewusst, können die Praxen beider Systeme voneinander profitieren. So fördert eine regelmäßige Asana-Praxis nicht nur unsere Flexibilität, sondern auch unsere Disziplin. Dadurch können wir leichter in die wertvolle Meditations-Gewohnheit des Buddhismus einsteigen und daraus wiederum einen Nutzen für unsere Yoga-Praxis ziehen.
So oder so.. ein kleiner Buddha in der Wohnung oder in unserer Yoga-Ecke versprüht doch immer ein paar Good Vibes. Außerdem erinnert er uns daran, unsere Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren und dient uns so als Wegweiser.
Die Hand der Fatima
Die Hand der Fatima oder auch Hamsa findest du in unserem Yogaworld Logo. Sie steht universell für Schutz und Glück.
Die Bedeutung: Ein universelles Stoppschild des Bösen
Der Schutz-Gedanke stammt aus dem islamischen Volksglauben Nordafrikas und des Nahen Ostens. Dieser besagt, dass sich im Alltag eine ganze Menge Dschinns tummeln. Dschinns sind Geister, die gut aber auch böse sein können. Es gilt diese abzuwehren und sich vor dem Bösen Blick zu schützen – und genau diese Rolle hat die Hand der Fatima übernommen. Fatima (606-632) war die jüngste Tochter des Propheten Mohammed und verkörperte Reinheit und sündenfreie Jungfräulichkeit weil ihre Kinder als Einzige bis ins Erwachsenenalter überlebt haben. Sie wird somit oft als Mutter aller Propheten angesehen und erinnert an die Jungfrau Maria aus dem Christentum.
Das Symbol: Die magische Handfläche
Die Hand der Fatima ist ein beliebtes Symbol. Je nach Kultur oder auch nach dem individuellen Geschmack ihres Trägers, beweist sie ihre Vielseitigkeit in unterschiedlichen Merkmalen, Ornamenten oder Zeichnungen. Manchmal findest du auf der Handfläche sogar ein Auge, das an den Bösen Blick erinnern soll. Dieser etablierte sich in Mesopotamien und im Alten Ägypten und steht für Unheil. Übertragen in unsere heutige Zeit, könnte man den Bösen Blick also mit Neid oder Missgunst beschreiben. Wie die Hand dargestellt wird, ist also an die Herkunft gebunden und sehr individuell gestaltbar. Was immer gleich ist, ist die Anzahl der fünf Finger. Sie stehen für die Harmonie zwischen den Sinnen und für die fünf Säulen des Islam: Bekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten und die Pilgerreise. Und hiervon leitet sich auch der Begriff Hamsa ab, denn aus dem Arabischen übersetzt bedeutet er fünf.
Die Hand der Fatima im Yoga
Trage das Zeichen als Schmuckstück an deinem Körper oder integriere es in die Gestaltung deiner Yoga-Ecke zuhause. Es gibt schicke Wand-Vorhänge mit dem Yoga Symbol, die neben mehr Wärme somit auch noch eine schützende Funktion erfüllen.
Yin und Yang
Mond und Sonne, Nacht und Tag, Ebbe und Flut, Tod und Leben – viele Beziehungen sind voneinander abhängig und ergänzen sich. Für diese Balance aus zwei entgegengesetzten Kräften steht Yin und Yang.
Die Bedeutung von Yin und Yang
Das Yin und Yang-Prinzip stammt aus der traditionellen chinesischen Philosophie, genauer gesagt aus dem Taoismus. Yin wird oft mit Adjektiven wie passiv, schwach, entspannt, hell, langsam, kalt oder einfühlsam assoziiert. Yang dagegen mit den entsprechenden Kontrasten: aktiv, stark, angespannt, dunkel, schnell, warm oder auf Gedanken fokusiert. Yin und Yang stecken in so vielen alltäglichen Dingen um uns herum – Gegensätze gibt es schließlich überall!
Yin und Yang wurde auch häufig auf die Geschlechter übertragen – Yin wurde mit Weiblichkeit und Yang mit Männlichkeit gedeutet. Diese Beschreibung ist heute jedoch überholt. Jeder Mensch trägt beide Energien in verschiedener Ausprägung in sich – sowohl Yin als auch Yang. Ziel ist es, beide Kräfte in Einklang zu bringen und einen innere Ausgleich zu kreieren. Geraten Yin und Yang außer Balance, können körperliche oder psychische Beschwerden auftreten.
Das Symbol der Balance
In allen Lebensbereichen ist es wichtig, ein gesundes Maß zu finden und in der eigenen Mitte zu pendeln. Dazu braucht man Yin genauso wie Yang. Deutlich wird dies anhand des daoistischen Symbols, das einen Kreis mit zwei gleichen Hälften darstellt und auch oft als ein Yoga Symbol gesehen wird. Die schwarze Hälfte steht für Yin, die weiße für Yang. Jede Seite enthält jedoch einen kleinen Teil der andere Hälfte, in Form eines Punktes. Zusammen bilden beide Kräfte eine Einheit und co-existieren.
Yin, Yang und Yoga
Unser Alltag ist sehr von Yang geprägt – in Form von Stress, Hektik und Druck. Und auch die meisten Yogastile der westlichen Welt sind überwiegend Yang-betont. Sie stärken die Muskulatur und fördern die Ausdauer. Dem hitzigen, aktiven Yang fehlt häufig ein beruhigender, passiver Ausgleich von Yin. Und das kannst du steigern, indem du Yin Yoga in deine Praxis einfließen lassen. Dieser Yogastil konzentriert sich auf sitzende und liegende Haltungen, die von den Asanas des Hatha Yoga abgeleitet und mit Einflüssen aus dem traditionellen indischen Yoga und dem chinesischen Taoismus ergänzt werden. Yin Yoga bietet eine meditative Annäherung an unser Innenleben und konzentriert sich zudem auf die Anatomie des Körpers. Hört sich gut an? Ich habe dir unter dem Beitrag ein 40-Minuten Yin Yoga Video mit Tanja Seehofer verlinkt, probiere es doch mal aus.
Übrigens: Die Beziehung der beiden Kräfte Yin und Yang wird in der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin, sogar praktisch angewandt. TCM teilt unsere Organe in aktive und passive Funktionen ein. Während Yin dem Herz, der Leber und der Lunge zugeschrieben wird, ist Yang in Magen, Darm und Blase zu finden. So wird die Aktivität der einzelnen Organe bestmöglich aufeinander abgestimmt.
Kann es sein, dass yin und yang oben in fett gedruckt einmal falsch beschrieben sind?
Liebe Grüße und weiter so, ich liebe eure Seite und eurer Journal ♡
Danke für dein Lob liebe Lisa 🙂