Die wichtigsten Yoga-Stile

Von Aerial-Yoga bis Yin-Yoga: Wir erklären dir kurz und prägnant die wichtigsten Yoga-Stile. Denn Yoga ist nicht gleich Yoga – so viel ist sicher.

Stellst du dir auch manchmal die Frage, welcher Yoga-Stil am besten zu dir passt? Oder, vielleicht praktizierst du ja bereits einen bestimmten Stil, möchtest aber gerne mal über den “Yoga-Matten-Rand” hinausschauen und andere, interessante Stile kennenlernen? Asthtanga, Kundalini, Sivananda … Was steckt hinter diesen Namen? Wir haben für dich einen Überblick über die wichtigsten Yoga-Stile. Detaillierte Beschreibungen findest du hinter den jeweiligen Links.

Aerial Yoga

Beim Aerial Yoga handelt es sich um eine junge, dynamisch-variable Asana-Praxis, die buchstäblich Abheben lässt. Mit, am und im Yogatuch eröffnen sich neue Wege für das eigene Üben. Körper und Geist werden durch das Gefühl der Schwerelosigkeit immer wieder anders erlebt. Aerial Yoga wurde von Christopher Harrison begründet. Andere Bezeichnungen für diesen Yoga-Stil sind Anti-Gravity Yoga, Free Floating Yoga, Flying Yoga oder Gravity Yoga.

AcroYoga

Der moderne Yoga-Stil AcroYoga bringt Asanas vom Boden in die Luft. Dabei können Yogis auf neue Weise erfahren, was Verbindung bedeutet: Geübt wird nicht alleine auf der Matte, sondern zu zweit, zu dritt oder in der gesamten Gruppe. AcroYoga wurde 2003 von den beiden Amerikanern Jason Nemer und Jenny Sauer-Klein gegründet. Diese Form des Partneryoga verbindet das Wissen des Yoga mit dem Mitgefühl der Thai-Yogamassage und der dynamischen Kraft der Akrobatik. Im Mittelpunkt stehen Vertrauen, Verbindung und Spielfreude. Um einen Eindruck von diesem Yoga-Stil zu erhalten, schau dir einfach dieses Video an.

Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga zählt ebenfalls zu den dynamischen Yoga-Stilen und fördert das Zusammenspiel von Atmung, Körper und Geist. In der traditionellen Form des Ashtanga-Yoga (“Mysore Style) werden Asanas in einer festgelegten Serie geübt. Jede Asana ist mit der nächsten über eine spezifische Atem- und Bewegungsabfolge verbunden. Im Übungssystem des Ashtanga Yoga ist eine große Anzahl von Positionen (Asanas) zu sechs schrittweise schwerer werdenden Übungsserien zusammengefasst. Mehr Infos dazu bekommst du auf Ashtanga Yoga.

Bikram Yoga

Bikram Yoga ist eine Form des Hot Yoga und wurde von Yogiraj Bikram Choudhury entwickelt. Bei diesem Yoga-Stil handelt es sich um eine Folge von 26 Asanas, eingerahmt von zwei Pranayama Übungen. Jede Klasse dauert 90 Minuten. Praktiziert wird in einem auf mindestens zwei Seiten verspiegelten Raum, der auf 38 bis 40 Grad und etwa 40 Prozent Luftfeuchtigkeit klimatisiert ist. Die Asanas werden auf klassische Hatha-Yoga-Weise gehalten, es gibt keine fließenden Übergänge dazwischen.

Iyengar

Iyengar Yoga steht für das umfangreiche Lebenswerk des 1918 in Bellur im südindischen Bundesstaat Karnataka geborenen Yogameisters Shri Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar, kurz B. K. S. Iyengar. Ein überragender Beitrag B. K. S. Iyengars zum Sinngehalt des Hatha Yoga ist das Aufzeigen der direkten Verbindung zwischen der physischen Ebene der Asana-Praxis mit den Stufen geistiger und spiritueller Erkenntnis des achtgliedrigen Yogapfads Patanjalis, auch Ashtanga genannt. Demnach sind Geist und spirituelles Moment in der Asana-Praxis immer gegenwärtig und kommunizieren durch den Körper mit dem Kosmos. Um Iyengar-Stunden in deiner Nähe zu finden, gehe einfach auf die Iyengar-Website – dort findest du eine Liste von Lehrern:  www.iyengar-yoga-deutschland.de.

Jivamukti

Jivamukti Yoga gründet auf folgenden fünf Pfeilern: das Studium der Schriften (Shastra), Hingabe (Bhakti), Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Meditation (Dhyana ) und Klang (Nada Yoga). Die Gründer dieses Yoga-Stils, Sharon Gannon und David Life, waren entschlossene Aktivisten für Tierrechte – für viele haben sie die Idee des spirituellen Aktivismus erfunden. Jivamukti Yoga wird in “Open”-Stunden für Fortgeschrittene und “Basic”-Stunden für Anfänger unterteilt. Die Anfänger bewegen sich in einem vierwöchigen Rhythmus durch stehende Haltungen, Vorbeugen, Rückbeugen und Umkehrhaltungen. Fortgeschrittene üben frei nach einem 14-Punkte-Programm, das alle Bewegungsrichtungen des Körpers, Meditation und Mantras umfasst. In den deutschen Studios hat sich zusätzlich eine Zwischenstufe, die “Medium”-Stunde, entwickelt. Mehr Infos: Jivamukti.com

Kundalini

Kundalini Yoga stammt aus Nordindien und hat eine jahrhundertelange Tradition. Yogi Bhajan war der erste, der die geheimen Lehrern und Techniken des Kundalini Yoga öffentlich lehrte. Kundalini Yoga gehört zur Form des Raj Yoga, der königlichen, vereinigenden Disziplin, es ist ein so genanntes Maha Yoga (höchstes Yoga). Die Yoga-Shikha-Upanishaden beschreiben es als kombinierte Praxis von Mantra Yoga, Laya Yoga und Raj Yoga. Typisch für diesen Yoga-Stil und die Übungen im Kundalini Yoga sind die Dynamik in der Ausführung und die im Vergleich zu anderen Yoga-Richtungen einfachen Grundhaltungen.

Sivananda

Gegründet wurde Sivananda Yoga von Swami Vishnu-Devananda (1927 – 1993) im Jahre 1957, der es aus Indien zu uns in den Westen brachte. Er benannte den auf dem Hatha-Yoga basierten Yoga-Stil nach seinem Lehrer Swami Sivananda (1887-1963). Zu den 5 Punkten des Sivananda Yoga zählen Yogaübungen (Asanas), Atemschulung (Pranayama), Tiefenentspannung in Shavasana, vegetarische Ernährung und positive Denkanstöße aus der Vedanta-Philosophie mit Einführung in die Meditation. Sivananda Yoga ist eine sanfte, anfängerfreundliche Yoga-Praxis. Jede Stunde baut sich um 12 Schlüssel-Posen auf.

TriYoga

TriYoga wurde 1980 von Kali Ray als vollständige Hatha-Yoga-Methode entwickelt. Kennzeichnend für die TriYoga-Flows sind die harmonisch fließenden Bewegungen von einer in die nächste Asana. Der Fokus auf die ruhigen, rhythmischen Bewegungen beruhigt den Geist und ermöglicht ein sogenanntes Flow-Gefühl: Man kann sich vollständig auf das Tun konzentrieren und im Fluss der Bewegung aufgehen. Die Silbe “Tri” steht für die Dreieinheit, die Einheit von Haltung, Atmung und Fokus – oder Asana, Pranayama und Mudra.

Yin Yoga

Yin Yoga ist ein sehr ruhiger und meditativer Übungsstil. Im Yin Yoga werden die Asanas passiv und ganz ohne Kraft geübt. Der Hintergrund: Nicht die Muskeln, sondern die tieferen Schichten im Körper sollen angesprochen werden. Die Übungen werden über einen Zeitraum von 3 bis 5 Minuten gehalten. Durch das lange Halten wird der Chi-Fluss im Körper harmonisiert.


Diese Auflistung der Yoga-Stile besitzt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Neben den genannten gibt es noch einige weitere Yoga-Stile. Wenn du dich für diese interessierst, schau doch auch mal auf Yoga Vidya vorbei.

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