Dies.Das.Asanas.Der fliegende Spagat

Unsere Asana-Kolumnistin Jelena Lieberberg scheint einen unerschöpflichen Vorrat an außergewöhnlichen, spielerischen Asanas zu haben. Wer Spaß an Hanuman-asana & Co. hat, wird auch an dieser Variante des fliegenden Spagats seine Freude haben. Die gute Nachricht dabei ist, dass die Fallhöhe und somit die Angst, in diese Asana einzutauchen, gering sind.

In dieser kompakten Armbalance sind vor allem Beweglichkeit und Kraft von Nöten. Das intelligente Stapeln der Knochen macht es jedoch wesentlich leichter, abzuheben. Sobald man mutig genug ist, sich nach vorne zu lehnen, und seinen Armen zu vertrauen, ist die Versuchung groß, mit dem hinteren Fuß abzuspringen. Viel besser als so ein Hüpfer ist aber ein Gefühl von Festigkeit: Bauen Sie genügend Körperspannung auf, um das hintere Bein mit Kraft und Hingabe zum Schweben zu bringen – also eher wie ein winterlicher Schwan, der elegant seine Flügel ausbreitet, als ein hoppelnder Schneehase. Verzweifeln Sie nicht, falls es beim ersten Mal nicht gelingt, und lassen Sie sich eher von Humor und Ausdauer beflügeln, wenn es um knifflige Armbalancen wie diese geht.

Macht das Spass?

Ja! Für viele ist diese Variante von Eka Pada Koundinyasana 2 leichter, da der Spagat nicht mit gestreckten Beinen durchgeführt wird, sondern das vordere Bein die Funktion einer Zange übernehmen und das hintere auch gebeugt sein kann. Insofern ist weniger Beweglichkeit nötig als in der klassischen Version.

Muss ich das können?

Nein. Wie immer gilt, alles kann, nichts muss. Die Lust am Spielen und Probieren steht im Vordergrund. Ob Sie diese Asana-Variante dann meistern, ist eine andere Frage.

Was muss ich dafür tun?

Bei dieser Armbalance geht es um Kraft in Rumpf und Armen und um Flexibilität in Beinen und Hüften. Sonnengrüße mit Ausfallschritten, Krieger und die Pyramide helfen bei der Beweglichkeit. Einfache Liegestütze und Chaturanga Dandasana ebnen den Weg für mehr Kraft von Armen und Körpermitte.

Schritt für Schritt

  1. Beginnen Sie im Ausfallschritt mit dem rechten Bein vorne und setzen Sie beide Hände innen vom vorderen Fuß auf. Zu Beginn können Sie das linke Knie kurz auf der Matte absetzen, um Ihre rechte Schulter so weit wie möglich unter das rechte Knie zu schieben. Danach wird sich Ihre rechte Hand wieder außerhalb des rechten Fußes befinden.
  2. Heben Sie Ihr linkes Knie vom Boden ab. Dann klemmen Sie den rechten Oberarm wie mit einer Zange in Ihrem rechten Bein ein und wandern dabei mit dem rechten Fuß immer weiter nach innen. Gleichzeitig beugen sich Ihre Arme immer mehr, bis Sie merken, dass der linke Fuß fast von alleine beginnt zu schweben.
  3. Versuchen Sie ein Hüpfen zu vermeiden, sonst besteht die Gefahr, eher auf die Nase zu fallen. Statt dessen machen Sie den Rumpf möglichst stabil und kompakt. Die Gewichtsverlagerung nach vorne, das aktive Wegdrücken des Bodens mit den Händen und das Zurückziehen der Schultern führen dann dazu, dass das hintere Bein abheben kann.
  4. Bei Bedarf beugen Sie das hintere Bein für die auf dem Bild gezeigte kompakte Variante, ansonsten wird es lang nach hinten ausgestreckt. Zum Auflösen setzen Sie das hintere Bein wieder ab und lösen die Zange. Anschließend fließen Sie durch ein Vinyasa und probieren das Ganze auch auf der anderen Seite. Lächeln, Schmunzeln und Kichern sind die ganze Zeit erlaubt.
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