Viel mehr als nur Deko: Essbare Blüten und Wildkräuter sind vitaminreiche Powerpakete. Egal ob im Salat, in Hauptgerichten, Desserts oder in Getränken setzen sie sinnliche kulinarische Akzente. Das Rezept stammt aus dem Buch “Dahlienchips und Berberitzenreis”, in dem sich Judith Gmür-Stalder, Kathrin Fritz und Maurice K. Grünig raffinierte Rezepte zum Thema “Köstliches aus Wiese, Wald und Garten” ausgedacht haben.
Winter-Linde (Tilia cordata)
Ihr Duft und das Gesumme der Bienen, die ihre Blüten umschwärmen, verraten die Linde bereits von Weitem. Sie ist deshalb einer der Lieblingsbäume von Imkern. Bildhauerinnen und Skulpteure schnitzen aus dem weichen Holz ihre Kunstwerke. Aus den Fasern der Rinde, dem Bast, wurden früher Seile, Matten, Taschen und Kleider hergestellt.
Sammelzeit und essbare Pflanzenteile
Sammelzeit für Blätter sind April und Mai, für Blüten Juni und Juli. Die jungen Blätter passen roh in einen Salat, aufs Butterbrot oder munden kombiniert mit Ziegenfrischkäse. Lindenblätter enthalten reichlich Pflanzenschleim und eignen sich deshalb auch zum Eindicken von Suppen und Saucen. Die zarten Knospen kann man ebenfalls frisch genießen. Lindenblüten als Tee lindern Erkältungskrankheiten. Sie aromatisieren aber auch Süß- oder Eierspeisen. Wer die Blüten aufbewahren will, legt sie nach dem Sammeln in einem warmen Raum auf einem Papier zum Trocknen aus. Sobald sie beim Wenden rascheln, sind sie genug getrocknet.
Zutaten für 4 Personen
Für den Sud
Ca. 1 L Wasser
2–3 Handvoll Lindenblüten
1 EL Salz
einige Tropfen Zitronensaft
Lindenblüten-Butter
150 g Butter oder pflanzliche Alternative, in Stücken
1 Handvoll Lindenblüten
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zitronensaft
Lindenblüten zum Garnieren
Fleur de Sel
Außerdem:
1 Blumenkohl, mit Grün
Zubereitung
- Den Blumenkohl wenn nötig putzen, das Grün daran lassen.
- Für den Sud alle Zutaten aufkochen. Den Blumenkohl hineinlegen und knapp weich kochen.
- Für die Lindenblüten-Butter die Butter mit den Lindenblüten in einem Topf heiß werden lassen, unter häufigem Rühren weiterköcheln, bis die Butter hellbraun wird und nussig riecht. Mit wenig Salz sowie Pfeffer würzen, mit einigen Tropfen Zitronensaft abschmecken.
- Den Blumenkohl aus dem Sud nehmen, gut abtropfen lassen, auf eine Platte legen und mit der heißen Lindenblüten-Butter übergießen. Mit den Lindenblüten und wenig Fleur de Sel garnieren, heiß servieren.
Tipp: Nach Belieben den Blumenkohl in Röschen teilen und mit der Butter servieren – eine harmonische und trotzdem überraschende Duftkomposition! Sie erinnert an einen Sommernachtsspaziergang im Juli, wenn alle Lindenbäume blühen und ihren betörenden Duft verströmen.
Essen, was die Natur uns gibt. Von diesem uralten Prinzip haben die Autorinnen sich leiten lassen. Sie sind raus in die Natur und haben ihre Sinne geöffnet für alles, was wächst, duftet und blüht. Sie haben gesammelt und geerntet – Blüten, Kräuter, Wurzeln, Harz – und schließlich in der Küche experimentiert und verfeinert.
Dieses Buch inspiriert dazu, sich auf einzigartige Weise mit der Natur zu verbinden. Beim Sammeln und Zubereiten – und schon vorher: Bereits die stimmungsvollen Fotos lassen uns staunen über das, was die Natur uns gibt.
Das Buch “Dahlienchips und Berberitzenreis – Köstliches aus Wiese, Wald und Garten” mit 90 raffinierte Rezepte und 30 Pflanzenporträts ist im at Verlag erschienen (352 Seiten, 40 Euro).