Mit Yoga und Ernährung den Körper entgiften

Hast du im vergangenen Jahr alles gegeben um fit und gesund zu bleiben und dann über die Feiertage doch über die Stränge geschlagen? Keine Bange, da geht es uns ähnlich. Jetzt drehen wir den Spieß wieder um: Wir verraten, wie du mit Yoga und Ernährung den Körper entgiftest.

In der Winterzeit gönnen wir uns gerne mal einen Zimtstern oder einen Glühwein mehr. Schon meldet sich wieder, mal ganz leise und mal ganz laut, unser schlechtes Gewissen. Wenn aus Entspannung Trägheit wird und der Weihnachtszauber vorbei ist, müssen wir dem Körper das geben, was ihn nährt und uns ein gutes Gefühl vermittelt. Diese Umstellung sollte bedacht sein, damit Körper und Geist sich Schritt für Schritt daran gewöhnen.

Wie genau kann man mit Yoga und Ernährung den Körper entgiften? Der Beginn eines Jahres ist eine gute Zeit, um sich von Ballast zu befreien, zu reinigen. Rückstände aus unserer Nahrung, aber auch Giftstoffe aus der Umwelt belasten unseren Körper immer wieder aufs Neue. Dazu gehören auch Stress, schlechter Schlaf, Medikamente, Kleidung oder Abgase. Diese “Überbleibsel” fördern ein Gefühl der Abgeschlagenheit, Schwere und Müdigkeit. Also weg damit, doch wie? Eigentlich reinigt sich der Körper ganz gut von selbst. Wir können diesen körpereigenen Vorgang aber gut unterstützen.

Wie entgiftet unser Körper überhaupt?

Unser gesamter Körper scheidet ständig schädliche Stoffe aus. Am ehesten spürbar ist der Entgiftungsprozess der Haut, und zwar, wenn wir schwitzen. Ebenso wie die Nieren spielt die Leber dabei eine zentrale Rolle. Sie beteiligt sich am gesamten Stoffwechsel inklusive Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße. Giftige Stoffe werden aufgespalten und zur Ausscheidung geschickt, während Vitamine und Spurenelemente gespeichert werden. Wasserlösliche Stoffe werden wieder ins Blut eingespeist. Das Blut passiert mehrfach pro Tag die Nieren, wo Schadstoffe abgefangen werden. Und auch unser größtes Entgiftungsorgan, der Darm überprüft, filtert und scheidet anschließend nicht brauchbare Bestandteile unserer Nahrung aus.

Mit Yoga zur Entgiftung: Drehungen

Mit Yoga und Ernährung den Körper entgiften
Als ker.yoga ist Kerstin auch auf Instagram unterwegs. Für uns schreibt sie über die Themen Yoga und Ernährung – Foto: Patrick Ambrosius

Drehungen helfen wunderbar dabei, den Kern des Körpers zu reinigen. Sie wirken wie eine Massage auf die inneren Organe, allen voran Leber, Nieren und Darm. Ebenso regen Detox-Asanas die Verdauung an. So werden Giftstoffe vermehrt aus dem Körper ausgeschieden. In jeder Rotation spüren wir, wie wir angestaute körperliche und emotionale Spannungen loslassen. Drehungen können wunderbar nach Vorbeugen oder Rückbeugen eingesetzt werden, weil sich die Wirbelsäule dadurch wieder neutralisiert. Sie haben also durch und durch eine ausgleichende Wirkung und sollten gleich oft auf jeder Seite geübt werden.

Stell dir bei den gedrehten Haltungen ein nasses Handtuch vor, dass du auswringen möchtest. So kannst du dich von allen nachteiligen Gefühlen und Einwirkungen befreien. Wunderbare Drehungen findest du vor allem im Drehsitz, aber auch in den gedrehten Varianten des Blitzes/Stuhls, Krieger 1, und für mehr Herausforderung im gedrehten Halbmond. Bedenke, dass die Drehung aus der Wirbelsäule und der Körpermitte kommt und nicht aus dem Kopf oder den Schultern. Die Brustwirbelsäule ist in der Regel der unbeweglichste Teil der Wirbelsäule, umso wichtiger ist die Mobilisierung dieses Bereichs. Versuche mit jeder Einatmung etwas mehr Länge in der Wirbelsäule zu schaffen und mit der Ausatmung etwas mehr aufzudrehen ohne die Länge zu verlieren.

Entgiftung durch die richtige Ernährung

Es geht bei der Ernährung überwiegend darum, den körpereigenen Entgiftungsprozess zu unterstützen: also besser zu verdauen und zu verstoffwechseln. Die Abfallprodukte aus der Nahrung sollen besser verarbeitet werden. Dabei ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig, um dem Körper ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Konzentriere dich vor allem auf Lebensmittel, die reich an Mineralstoffen sind und basisch im Körper wirken. Der Körper soll “entsäuern”, also entlastet werden.

Mit Yoga und Ernährung den Körper entgiften
Foto: Patrick Ambrosius

Besonders zu empfehlen sind Beeren. Vor allem Cranberries wird eine entschlackende Wirkung nachgesagt. Die Beere enthält viele Inhaltsstoffe, die sich positiv auf den Körper (beispielsweise antibakteriell) auswirken. Du kannst die Beere frisch, getrocknet oder als Saft zu dir nehmen. Wem Cranberries zu säuerlich sind, greift auf Heidelbeeren oder Himbeeren zurück. Gerade pur als Snack sind sie immer ein Genuss. Auch lecker: Eines Detox-Wasser, mit Cranberries, Minze oder Gurkenscheiben. Von vielen geschätzt: die Grapefruit. Der süß-säuerlichen Frucht wird eine verbesserte Fettverbrennung und eine basische Wirkung zugeschrieben.

Klein aber fein: Leinsamen.

Als natürlicher Verdauungsanreger und dank der enthaltenen Öle, sind sie im Rahmen einer Leinsamen Kur besonders geeignet, den Stoffwechsel zu unterstützen und den Darm zu reinigen und zu entgiften. Dabei ist es wichtig, begleitend viel Wasser zu trinken.

Alleskönner: Sellerie und Fenchel

Wer es lieber flüssig mag, wird um den Selleriesaft nicht herumkommen. Seine Superkräfte sind gerade in aller Munde. Roher Staudensellerie enthält eine Vielzahl an Vitaminen, Mineral­stoffen und Spuren­elementen. Vor allem Vitamin K, C, einige B-Vitamine und Beta-Karotin, das im Körper in Vitamin A um­gewandelt wird. Man sagt ihm nicht nur eine blutreinigende und entgiftende Wirkung nach – dank seiner basenbildenden Eigenschaften wirkt er auch entzündungshemmend. Gleichfalls basisch ist Fenchel. Neben A-, B- und C -Vitaminen, sowie Mineralstoffen wie Eisen, Kalium und Kalzium und Phosphor besitzt Fenchel Antioxidantien, die Giftstoffe im Körper unschädlich machen. Außerdem punktet der Fenchel mit ätherischen Ölen, die sich als verdauungsfördernd bewährt haben.

Unterstützende Fastenmethoden: 5:2 Diät

Mit Fastenkuren regst du wichtige biochemische Prozesse im Körper an. Sie haben eine positive Auswirkung sowohl auf den Fett- als auch Zuckerstoffwechsel und wirken damit Entzündungsprozessen entgegen. Dabei bedeutet Fasten nicht Verzicht auf ganzer Linie. An “Fastentagen” kannst du bis zu 1 Kilogramm Gemüse und 500 Gramm Obst verspeisen. Beides übersäuert nicht, ist leicht verdaulich und mineralstoffreich. Gut geeignet: die 5:2 Diät. An fünf Tagen in der Woche darfst du wie gewohnt essen. An zwei Tagen reduzierst du die Nahrungszufuhr auf die oben angegebenen Lebensmittel.

Intervallfasten

Ebenfalls geeignet um mittels Yoga und Ernährung den Körper zu entgiften, ist das Intervall-Fasten. Beim Intervallfasten geht es darum, dem Körper nur in einer gewissen Zeitspanne des Tages Lebensmittel zuzuführen. Durch eine relativ lange Fastenspanne entgiftet der Körper optimal, ohne an Muskelmasse zu verlieren. Eine Möglichkeit ist dabei die 16 zu 8 Regel: Hier wird 16 Stunden lang komplett auf Essen verzichtet. Während der übrigen 8 Stunden darf normal gegessen werden. Für Detox und besseren Schlaf ist dies eine wunderbare Möglichkeit.

Achte während des Fastens gut auf dich

Während der Fastenphasen solltest du besonders gut auf dich achten und deinen Flüssigkeitshaushalt im Auge behalten. Gut geeignet sind neben Wasser auch ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Insbesondere Kräuter wie etwa Fenchel, Ingwer oder Kamille wirken basisch und besonders reinigend. Dagegen solltest du einige Lebensmittel meiden, die Umweltgifte und Schadstoffe enthalten: Vor allem Alkohol, Zucker und Koffein belasten und übersäuern den Magen. Neben Yoga und Ernährung zur Entgiftung helfen dir auch unsere geheimen Detox-Tipps.

Unsere Autorin Kerstin ist Yogalehrerin und Jura Studentin. Im Yoga-Unterricht liegt ihr Fokus nicht nur auf einer gesunden Ausrichtung, sondern auch auf dem Fluss der Bewegungen. Ihr zweites Herzens-Thema: Ernährung. Als zertifizierter Ernährungscoach weiß Kerstin, welchen Effekt eine gesunde und bewusste Ernährung auf Gesundheit und Wohlbefinden hat, sie hat auch schon den Artikel “Mit Yoga und Ernährung gegen den Winterblues” für uns verfasst. Mehr über Kerstin auf ihrem Instagram-Account.

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