Wie kommerziell darf Yoga sein?

Was ist uns Yoga eigentlich Wert? Und darf man an Yoga verdienen? Solche Fragen tauchen immer wieder auf in Yogakreisen. Es gibt unterschiedliche Antworten – vorausgesetzt, man traut sich überhaupt, über den „schnöden Mammon“ zu sprechen. Yoga Journal-Autor Michael Zirnstein hat es getan …

„Wenn ich noch einmal ,Energieausgleich’ höre, platzt mir das Kehlkopf-Chakra“, so zürnte neulich eine Freundin über die bei Kursanbietern beliebte Verschleierungsfloskel. Aber über Geld spricht man eben nicht. Könnte ja den yogischen Frieden stören zwischen Lehrer und Schüler. Ich kenne beides: So seltsam ich es finde, meine Schüler, alles freilich meine Freunde, abzukassieren, so sehr meldet sich die Geizzentrale meines Rechenzentrums, wenn ich bezahlen soll. 70 Euro für den 180-minütigen Spezial-Yamas-Workshop? Bringt mich das wirklich sechs Mal der Erleuchtung näher als die halb so lange normale Stunde (10er-Karte für 120 Euro)? „Was wir anbieten, ist sowieso nicht mit Geld aufzuwiegen“, rechtfertigt sich der Lehrer. Und wenn ich mir den Luxus dieses eine teure Mal spare? Kümmert er sich in den Stunden künftig mehr um die anderen Jünger, die natürlich alle ihre Yamas aufpolieren – ohne zu knausern…? Vielleicht sollte man doch einmal über Geld sprechen. Oder zumindest, wie es im Yoga immer so schön heißt: nachspüren.

Manchmal spüre ich Ärger. Wenn ich zum Beispiel während eines Retreats in Portugal herausfinde, dass ich als Deutscher grundsätzlich 200 Euro mehr bezahle als die portugiesischen Schüler, obwohl einige keineswegs Krisenopfer sind. Andererseits: Als Freunde ein Festival für die sich überdurchschnittlich liebhabende deutsche Acro-Yoga-Familie veranstalteten, standen zwei Köche von 6 Uhr bis nachts um 22 Uhr in der Küche, drei Tage lang, für drei kostbare und köstliche ayurvedische Mahlzeiten täglich. Jeder konnte anonym geben, was es ihm wert war. Am Ende fanden sich in der Spendenschale nicht einmal die 50 pro Kopf benötigten Euro, um die Lebensmittel zu bezahlen. Da heult mein kosmischer Gerechtigkeitssinn auf. Geben ist selig, aber richtig Nehmen muss auch gelernt sein. Einige Yoga-Popstars haben ja schon längst kein Studio und die damit verbundenen Unkosten mehr, sondern vergolden sich die Nase mit exklusiven Immersions an den schönsten Urlaubsorten. So ist ein Asana- Jetset entstanden für alle, die es sich leisten können. Yoga-Conferences, gerade in Übersee, vor allem in New York, kosten schon mal 1000 Dollar für vier Tage – so viele Klassen kann man gar nicht besuchen, dass sich das rechnet. Bei uns im kapitalistischen Westen wird Yoga oft abgerechnet wie an der Supermarktkasse.

Carsten Ehrhardt kennt das System, deswegen weiß er auch: „Man darf da nichts verallgemeinern.“ Er veranstaltet die „Yoga-Expos“ in mehreren Städten: Yogis bezahlen bei diesen Messen einen erschwinglichen Eintritt (etwa 15 Euro am Tag) und können rund um die Uhr an Schnupperstunden der Studios (die dabei für sich Werbung machen und dafür bezahlen müssen) teilnehmen. So bleibt Geld übrig, das die Besucher bei den Ausstellern ausgeben können, die mit der Standmiete die Messe tragen – ein geschlossener Kreis. Die an sich günstige Yoga-Expo gilt als „kommerziell“. Aber: Die Leute wollen es gar nicht anders. Ehrhardts Versuch, die Messe mit einer echten Yoga-Conference zu begleiten, bei der alle, die ein bisschen mehr zahlen, intensiv und für sich üben können, scheiterte kolossal: Kaum einer meldete sich an. „In München wollten die Leute lieber kurz üben und denken mehr ans Shoppen danach.“ Losgelöst von der Expo versuchte er es auch mit einer „Bhakti-Yoga-Conference“ in einem alten Gaszählerwerk: Für das schöne Ambiente, die Ruhe und Guru-Größen wie Radhanath Swami und Yogeshwari waren die Gäste bereit, mehr hinzublättern – am Ende zahlte der Veranstalter dennoch beinahe drauf, der hohen Gagen und Hotelkosten wegen.

Wenn Ehrhardt selbst Yoga anbietet – Vorträge über die vedischen Schriften, Puja-Zeremonien und mit seiner Frau im Duo Madhavi & Caitanya Kirtans – nimmt er dafür wiederum gar nichts: „Bhakti muss kostenlos sein. Aber wenn der Körper ins Spiel kommt, dann ist Geld legitim.“ Im Ashram seines spirituellen Lehrers in Indien habe er noch nie eine Rupie bezahlen müssen. In der vedischen Kultur unterstützen alle – wie sie können und mögen – ihre Brahmanen und Sadhus, ihre heiligen Männer, die für das Seelenheil aller beten: ein Grundrecht auf Yoga, eine Grundsicherung für die Priester (so wie in den meisten Religionsgemeinschaften). „So, und jetzt kommt Yoga zu uns in den Westen, wo man versucht, das zu intergrieren.“

Verschiedene Modelle
Das läuft in jeder Stadt und jeder Schicht unterschiedlich: In teuren Städten wie München oder Zürich sind die Mieten für Studios und der Lebensunterhalt extrem teuer, deshalb müssen Lehrer, die vom Yoga leben, mehr verlangen. Außerdem herrscht bei vielen Yogis der (Un-)Geist, findet Carsten Ehrhardt: „Was wenig kostet, ist nicht viel wert.“ Anders auf den Land: Winni und Sophia Ruhs zum Beispiel leben im Höllbachhof, einer Art Kommune tief im Bayerischen Wald. Sie halten bei Seminaren stets günstige oder kostenlose Plätze für Karma-Yogis frei und probieren verschiedene Spendenmodelle aus. Mal kann man für den Unterricht geben, was man will, mal werden in „Play and serve“-Wochen Übernachten und Essen billiger, weil alle Holz sammeln oder Unkraut jäten. In der Kommune werden auch verschiedene Modelle eines solchen Seva-Dienstes diskutiert: Denn ist es fair, wenn die armen Karma-Yogis den halben Tag lang in der Küche schwitzen, während die Vollzahler sich auf der Matte räkeln? Sollten nicht alle gleichermaßen viel Yogapraxis bekommen – und alle die meditative Kraft des Gemüse-Schnippelns erfahren?

Die meisten alternativen Bezahlmodelle gibt es im armen Berlin. Zum Beispiel bei Yellow Yoga in Kreuzberg, das Yoga für alle erschwinglich machen und trotzdem seine Lehrer fair bezahlen möchte. Hier werden günstige Flatrates angeboten und – wie an den Waldorfschulen – sozial gestaffelte Preise für die Drop-in-Klassen: Wer unter 700 Euro verdient, zahlt 4 Euro, der Höchstpreis beträgt 8 Euro pro Stunde. Ein Einkommensnachweis wird nicht verlangt: „Wir glauben dir, also tu das Richtige.“ Jörg Jung von Acro Fest Berlin bietet immer wieder Jams für Akrobaten, Yogis und Tänzer gegen Spenden an – so könne „eine tolle Sache schnell viele Menschen erreichen“. Die Hauptaufgabe als Anbieter sei, die Kräfte zu bündeln, um zu bestehen: „Alle haben Gaben. Viele Geringverdiener haben beeindruckende Fähigkeiten im nichtmonetären Bereich.“ Es setze allerdings eine geistige Klarheit voraus, damit so ein Modell funktioniert.

Und das fehlt im Westen noch. Carsten Ehrhardt, der sich wünscht, dass sich die unterschiedlich starken Yogis wie in der vedischen Kultur stützen, wie miteinander verwurzelte Mammutbäume aller Größen, hat schon „Leute mit wirklich viel Asche erlebt“, die sich beschwerten, weil Ärmere weniger zahlen mussten. „Das Bewusstsein muss hier erst wachsen“, sagt er. Über Geld zu sprechen, könnte helfen.

Michael Zirnstein arbeitet als Kultur- und Reisejournalist in München, wo er wöchentliche „Acro-Yoga-Jams“ mit Yoga, Partnerakrobatik und Thaimassage leitet.

 

Kochen mit Lena Suhr (A Very Vegan Life)

Burrito Bowl mit Hokkaido, Birne und Tempeh
(Foto: Lena Suhr)

ZUTATEN
für 3 bis 4 Burrito Bowls:

1 kleiner Hokkaido­Kürbis Olivenöl
1­ – 2 kleine Küchenzwiebeln
2 – ­3 Knoblauchzehen
500g schwarze Bohnen, nach Anlei­tung gekocht oder aus der Dose
400g geräucherter Tempeh
1 rote Zwiebel
Ahornsirup
1 Birne
Pfeffer
Salz
Chilipulver
frischer Koriander und Oregano, gewaschen und gehackt
3­ – 4 fertige Tortillas
1⁄2 kleiner Eisbergsalat
200g gekochter Reis (z.B. Naturreis oder Sadri-­Reis)
Chili­-Flocken oder ­Fäden zum Garnieren
vegane Hot-­Sauce

ZUBEREITUNG
1 Den Backofen auf 200 °C erhit­zen. Den Kürbis teilen, entkernen und in etwa 2 mal 2 Zentimeter große Stücke schneiden. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den Ofen geben (falls vorhanden, ein wenig Knoblauchöl über den Kürbis träufeln). Sobald der Kürbis an den Rändern leicht bräunlich wird, aus dem Ofen nehmen und zur Seite stellen.

2 In einer Pfanne eine kleine Men­ge Öl erhitzen. Küchenzwiebeln und einen kleinen Teil des Knob­lauchs darin glasig werden lassen. Koriander und Chili hinzugeben.

3 Die Bohnen fein pürieren, gegebenenfalls etwas Wasser hinzufügen und in die Pfanne geben. Die Masse unter ständigem Rühren kurz anbraten und zur Seite stellen.

4 Tempeh in acht Scheiben schnei­den und jeweils vierteln. Etwas Öl in einer weiteren Pfanne erhitzen. Den restlichen Knoblauch, rote Zwiebel, Tempeh und einen Schuss Ahornsirup zugeben. Sobald das Tempeh Farbe angenommen hat, Kürbisstückchen und Birne unterrühren. Kurz anbraten und mit den Gewürzen nach Belieben abschmecken. Koriander und Oregano hinzugeben.

ANRICHTEN
Drei oder vier tiefere Teller mit je einer, zuvor erwärmten Tortilla auslegen (am besten Wärme des Backofens ausnutzen) und Salat, Reis, Bohnen und Tempeh­-Kürbis­-Birnen­-Mischung darauf verteilen. Mit Chilifäden und/oder leckerer veganer Hot-Sauce garnieren und sofort servieren.

Ausgestattet mit Rühr­besen, Kugelschreiber und Kamera zaubert Lena Suhr seit 2011 in ihrer heimischen Küche in Hannover kreative vegane Gerichte „von A bis Z“. Inspira­tion findet sie vor allem in der mexikanischen Küche und bei beliebtem Street Food dieser Welt. Um ihre Kreationen und die Vielfältigkeit des Veganis­mus festzuhalten und Alterna­tiven zu konventionellen Pro­dukten vorzustellen, hat Lena den Blog A Very Vegan Life ge­gründet. Mit Buchrezensionen, Berichten über Städtereisen, Fair Fashion und Urban Garde­ning bietet er einen Anreiz zur Veganisierung des eigenen Le­bens. 

Beginnen Sie einfach von vorne

Als Meditationslehrer werde ich häufig um Rat gefragt, wenn Menschen ihr Leben verändern wollen und das Gefühl haben, dabei zu scheitern. Jede Geschichte ist natürlich anders, aber was fast Allen hilft, ist die Praxis, immer wieder genau Jetzt neu zu beginnen.

Den Satz „Beginne einfach von vorn” hörte ich zum ersten Mal vor etwa 20 Jahren von der buddhistischen Meditationslehrerin Sharon Salzburg. Während eines Mindfulness-Meditation-Retreats erzählte Sharon von ihrem Kampf, meditieren zu lernen – wie sie sich verlor, abgelenkt und schließlich entmutigt wurde. Sie stellte sich selbst und ihre Lehrer in Frage. Nach und nach lernte sie jedoch, das mentale und emotionale Geplapper zu ignorieren und immer wieder neu zu beginnen, indem sie über ihren Atem meditierte. „Beginne einfach von vorn“ wurde zu ihrem Mantra. Es bedeutet eine radikale Änderung der Einstellung, wenn man sich dafür entscheidet, sofort wieder aktiv zu werden, sobald man vom Weg abgekommen ist. Wann immer man entdeckt, dass man seinen Fokus aus den Augen verloren hat, kann man einfach von vorn anfangen – ohne sich in emotionalen Verstrickungen zu verlieren. Man muss sich nicht fragen, weshalb man nicht fähig ist, sein Ziel zu erreichen, oder darüber urteilen, wie minderwertig man ist oder wie unerreichbar das Ziel erscheint. Sharon wurde zu meiner Inspiration und der Satz „Beginne noch einmal von vorn“ zu meiner täglichen Lebenspraxis.

Falls Sie jemals versucht haben zu meditieren, werden Sie vermutlich wissen, dass der Geist ständig von Körperempfindungen oder mentalen Aktivitäten in seiner Konzentration auf ein Objekt gestört wird. Dadurch verliert man das Gewahrsein für den gegenwärtigen Moment. Stattdessen überfluten alle möglichen alten Geschichten den Geist, gepaart mit den obligatorischen Selbstvorwürfen, mit Entmutigung und Frustration. Im täglichen Leben geschieht das ganz genauso. Wenn starke Emotionen auftauchen, wird man sehr leicht einfach mitgerissen, hinein in die mit den Gefühlen assoziierten Geschichten. Dadurch verliert man die Achtsamkeit, die so notwendig ist, um gelassen zu bleiben und verantwortungsvoll auf Ereignisse reagieren zu können.

Vielleicht meinen Sie, man müsse wissen, weshalb man ein bestimmtes Problem hat, bevor man auf positivere Weise agieren kann. In der westlichen Psychologie gilt diese Art der Selbstreflexion als Voraussetzung für Heilung und Veränderung. Aber stimmt das überhaupt? Buddha betonte die Notwendigkeit, sich auf den gegenwärtigen Augenblick zu fokussieren und gemäß seiner eigenen Werte zu reagieren – reine Spekulation lehnte er ab. Er soll einmal das Gleichnis eines Mannes erzählt haben, der von einem Pfeil angeschossen wurde: Wenn dieser nun darauf bestünde, zuerst Name, Familie, Dorf und Herkunft des Schützen zu kennen, bevor er den Pfeil entfernt und sich um seine Wunde kümmert – wie sinnvoll wäre das in Bezug auf die Verletzung? Die Situation, die durch den Pfeil entstanden ist, bedarf sofortiger Aufmerksamkeit. Genauso verhält es sich mit der Praxis des Neubeginnens: Sie betrachten so aufmerksam wie möglich die aktuelle Herausforderung und bleiben dabei völlig in der Gegenwart verwurzelt. Sie lenken Ihren Fokus weg von den Bedingungen und Umständen, die Sie einschränken, und hin zu Ihren Stärken, Ihrem Potenzial.

Verpflichten Sie sich zur Veränderung
Jeder Mensch besitzt natürlich die Fähigkeit, von vorne zu beginnen. Doch selbst wenn man das Konzept begreift und sicher schon mehrere tausend Mal neu begonnen hat, heißt das noch lange nicht, dass man daraus mit Hilfe von Achtsamkeit und Intention auch eine gewohnte Praxis gemacht hat. Bevor das aber nicht geschehen ist, werden einen die teilweise stürmischen Wellen des Lebens auf dem Weg der Transformation immer wieder aus der Bahn werfen. Sollten Sie glauben, dass Sie die Technik des Neubeginnens bereits beherrschen, dann versuchen Sie einmal, Ihren Geist 30 Minuten lang auf den Atem auszurichten. Beobachten Sie, ob Sie fähig sind, ganz ohne Kommentar oder weitere Ablenkung zu Ihrem Atem zurückzukehren und ihm Ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen – nicht ein- oder zweimal, sondern immer wieder während der kompletten halben Stunde. So gut wie niemand schafft das auf Anhieb. Aber mit der Zeit und der richtigen inneren Ausrichtung kann sich daraus eine Praxis entwickeln, die ich bei mir selbst und meinen Schülern als ein machtvolles Instrument der Veränderung erlebt habe.

Für einen 45-jährigen, der ständig unter plötzlich auftretenden Gesundheitsproblemen litt, bedeutete diese Technik, an jedem einzelnen Tag neu auf veränderte Lebensbedingungen reagieren zu können. Nach Jahren des hilflosen Ausgeliefertseins entdeckte er, dass er durchaus ein reiches inneres und äußeres Leben haben konnte, indem er sich trotz aller gesundheitlichen Probleme auf das Jetzt konzentrierte.

Eine 42-jährige Schülerin fühlte sich von ihren Kollegen ausgegrenzt, als ihre Karriere aufgrund einer Reihe traumatischer Ereignisse bedroht war. Sie lernte, wie sie tagtäglich den Anschluss wiederfinden konnte, indem sie ihr Gefühl der Entfremdung und Unzulänglichkeit akzeptierte und im selben Moment einfach von Vorne begann. Sie spürte, dass ihre Gefühle nur noch schlimmer wurden, wenn sie sich mit den dazu gehörigen Geschichten beschäftigte. Ich riet ihr, sofort den Kontakt zu den Kollegen zu suchen, wenn sie sich ausgeschlossen fühlte – und zwar ohne darüber nachzudenken, wie sie sich dabei fühlte. Während des folgenden Jahres erlebte sie zwar immer noch Gefühle der Entfremdung und Unzulänglichkeit, doch sie kontrollierten nicht mehr ihr Leben. Auch einer 29-jährigen Frau, die in ihrer Jugend an Magersucht gelitten hatte, kam die Methode zur Hilfe: Sie fand sich nach wie vor zu dick, lernte jedoch, ihre zerstörerischen Essgewohnheiten zu durchbrechen, indem sie die spezifischen Angstgefühle erkannte, sobald sie auftauchten. Sie begriff, dass das Auftreten dieser Gefühle sie dazu aufforderte, nun Achtsamkeit und Mitgefühl sich selbst gegenüber aufzubringen und jegliche Selbstkritik zu unterlassen. Stattdessen verlagerte sie ihren Fokus auf eine Reihe von Aufgaben, die sie inspirierten. Auf diese Weise verlor sie sich nicht in der gewohnten Spirale.

Den Fokus verlagern
Aber wie genau übt man es, von vorne zu beginnen? Indem Sie nicht länger den Fokus darauf richten, die Ergebnisse und Auswirkungen Ihres Handelns kontrollieren zu wollen. Und indem Sie ihre gewohnten Reaktionen auf ungute Erlebnisse aufgeben, also nicht länger Kritik üben, urteilen, klagen und lamentieren, wenn es mal nicht gut läuft. Damit verleugnen Sie Ihre Gedanken und Gefühle nicht und Sie versuchen auch nicht, sie zu vertreiben. Statt dessen erkennen Sie sie wertfrei an und empfinden Mitgefühl angesichts der Schwierigkeiten dieses Moments. Diesem Anerkennen lassen Sie eine Methode folgen, die ich die „Und-Technik“ nenne. Dabei sagt man sich selbst: „Ja, ich bin grade aus der Spur geraten – und jetzt beginne ich wieder von neuem.“ Zum Beispiel so: „Ich fühle mich fremd und habe den Eindruck, dass meine Mitmenschen mich nicht mögen – und jetzt werde ich mit dem Typen da drüben sprechen, mit dem ich eigentlich ganz gut auskomme.“ Sie erkennen also Ihre Gedanken und Gefühle an, aber dann geben Sie der Sache eine neue Wendung und kehren in die Gegenwart zurück. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr Ziel, eine grundlegende Veränderung herbeizuführen, aus den Augen verlieren. Sie konzentrieren sich einfach nur darauf, den jetzigen Moment zu verändern, und das immer wieder aufs Neue.

Selbstverständlich sollten Sie in regelmäßigen abständen überprüfen, ob diese Art, einen Wandel herbeizuführen, für Sie funktioniert oder ob Sie vielleicht lieber etwas anderes versuchen wollen. Genauso empfiehlt es sich, gelegentlich zu überlegen, ob das gewählte Ziel Ihnen überhaupt noch wichtig ist, oder ob sich in der Zwischenzeit vielleicht etwas verändert hat. Die meiste Zeit aber bleiben Sie nur beharrlich am Ball. Dabei entwickeln Sie allmählich immer mehr Kraft für jeden Neubeginn, denn Sie spüren, dass es darum geht, sich auf ein Ziel zu zu bewegen, und nicht darum, dort angekommen zu sein.

Ziele sind natürlich wichtig, denn Sie geben dem Leben eine Richtung, aber das eigentliche Leben geschieht nicht durch das erreichen eines Zieles, sondern jetzt und immer wieder jetzt, während des endlosen Stromes an einzelnen Momenten. Wenn Ihr Fokus auf dem Weg liegt anstatt auf dem Ziel, dann werden Sie auch die Willenskraft und die Inspiration finden, immer wieder neu zu beginnen. Indem Sie in Beziehung treten zum Leben, wie es ist, anstatt darauf zu bestehen, dass es genau so zu sein hat, wie Sie sich das vorstellen, geschieht etwas sehr Bedeutungsvolles: Ihre Chancen, die Dinge wirklich zu beeinflussen, steigen, weil Sie nicht länger in Angst und Verlangen gefangen sind.

Geduld üben
Paradoxerweise ist die Praxis des Neubeginnens ein viel effektiverer Weg, Ziele zu erreichen, als die konstante Fixierung auf diese Ziele. Wenn Sie zum Beispiel versuchen abzunehmen oder Ihr Temperament zu zügeln, dann wissen Sie theoretisch ganz genau, was zu tun wäre, Sie tun es aber nicht. Die Erinnerung an frühere Frustrationen und die Befürchtungen einer schlimmen Zukunft saugen sämtliche Energie auf und lassen Sie scheitern. Wenn Sie dagegen genau in diesem Moment aufmerksam sein können und wahrnehmen, dass Sie gerade zu viel essen in sich hineinschaufeln, dann ist es Ihnen möglich, einfach aufzuhören. Und wenn Sie bemerken, dass Sie jetzt gleich ausrasten werden, dann rasten Sie eben nicht aus. Stopp. Kein Drama. Sie kehren zurück auf ihren gewählten Pfad und beginnen von Neuem.

Klingt ziemlich einfach, oder? Ist es natürlich nicht. Die Praxis des Neubeginnens erfordert viel Geduld und Entschlossenheit. Im Buddhismus zählen diese Eigenschaften zu den Paramita, den essenziellen Tugenden für spirituelles Wachstum: Mit Geduld kann man zulassen, dass man neu zu beginnen. Entschlossenheit schenkt einem die Energie, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was gerade jetzt getan werden muss. Diese beiden Eigenschaften werden unterstützt von einer dritten: liebevoller Güte sich selbst gegenüber. Sie erlaubt es Ihnen, anzuerkennen, wie hart es manchmal ist, inmitten des Wandels auf Kurs zu bleiben.

Wenn Sie an einer bestimmten Stelle Ihres Lebens einen Wandel herbeiführen möchten und Schwierigkeiten damit haben, dann sollten Sie sich vor allem Folgendes zu Herzen nehmen: lassen Sie sich von niemandem einreden, Sie könnten sich nicht ändern. Kämpfen Sie entschlossen gegen den inneren Impuls an, sich bei auftauchenden Schwierigkeiten abzulenken. Lassen Sie nicht zu, dass die zweifelnde, kritische Stimme in Ihrem Kopf Ihr Leben bestimmt. Und wenn Sie bemerken, dass Sie von einem dieser Leitsätze abgekommen sind – dann beginnen Sie einfach von vorn!

Einen praktischen Übungsteil finden Sie in unserer Ausgabe März/April 2014!

Der Autor Philipp Moffitt unterrichtet Vipassana-Meditation und Mindful Movement Yoga an verschiedenen Meditationszentren in den USA und Kanada. 

Yoga des Herzens

Du bist schön!

Zehn jahre dauerte es, bis dieses Juwel von einem Buch auf Deutsch erschien. Doch das Warten hat sich gelohnt! Die Übersetzerin Ingrid Ickler hat sich Christina Sells sehr persönlichem Text mit viel Einfühlungsvermögen genähert. Es war ein steiniger Weg, den die amerikanische Autorin und international bekannte Yogalehrerin gegangen ist: lange behinderten sie Selbsthass, Essstörungen, Sport- und Selbstoptimierungszwang in ihrer Entwicklung und machten einen entspannten Umgang mit Körperlichkeit schier unmöglich. Die Kehrtwende kam während eines Yogaworkshops, als ihr Lehrer ihr die Angst vor Veränderungen nahm. Nun zeigt Sell auch ihren Lesern Möglichkeiten auf, die innere Umkehr zu vollziehen. Es geht um einen liebevollen Blick auf sich, um Beobachtung statt Beurteilung – und um die Befreiung von Vorstellungen darüber, wann ein Körper „perfekt“ oder „schön“ ist. Ziel ist, „Yoga von Innen nach Außen zu praktizieren, um den Krieg mit dem eigenen Körper zu beenden, und zwar durch die Gnade des Göttlichen.“

FAZIT // Ein unaufdringliches Friedensangebot an den bösartigen Nörgler in unserem Inneren.

 

Yoga des Herzens – Wie wir uns mit unserem Körper versöhnen können. Von Christina Sell, Knaur, ca. 9 Euro

 

Buddhismus auf der Matte

Sein Name, Dharmapriya, bedeutet „der die buddhistische Lehre liebt“. Dabei liebt der 1949 geborene Kanadier nicht nur den Weg der Weisheit, sondern auch den des Yoga. Beides verbindet er seit mehr als 30 Jahren. Wie sich seine buddhistische Praxis und Yoga gegenseitig befruchten, berichtet er im Interview.

YOGA JOURNAL: Dharmapriya, wem bist du zuerst begegnet, dem Buddhismus oder Yoga?
DHARMAPRIYA: Beidem zur gleichen Zeit. 1972 bin ich nach London gezogen, in ein besetztes Haus. Ein paar Schritte entfernt davon gab es ein buddhistisches Zentrum, damals eines der wenigen in England überhaupt. Dort wurde auch Yoga angeboten. eines Nachmittags kam ich früher von der Arbeit nach Hause und entschloss mich, in die Yogastunde zu gehen. Eigentlich nur, um mein Vorurteil zu bestätigen, dass Yoga eine verweichlichte Form von Sport sei. Pseudosport für Memmen. Es war eine Iyengastunde, geleitet von einem sehr guten Lehrer, in meinem Alter, noch keine 30. Nach 90 Minuten war ich bekehrt.

Und was waren deine ersten Erfahrungen mit dem Buddhismus?
Mitte der 1970er-Jahre herrschte eine sehr experimentierfreudige Atmosphäre. Man probierte alles Mögliche, von Drogen über Meditation bis zum Tanz. In der Zeit lernte ich Leute kennen, die zur Mittsommernacht nach Glastonbury in Westengland fuhren, Acid nahmen und dort warteten, ob die Ufos landen würden. Über eine sehr schöne Frau in unserem Haus, in die ich mich ver- liebte, kam ich zur Meditation. Ich fand es unglaublich schwer, mich zu konzentrieren, spürte aber sofort, dass die Meditation mich auf einer tieferen geistigen Ebene ansprach. Ich absolvierte einige Wochenendretreats, die ich als sehr schmerzlich emp- funden habe. Das ist, als ob man als Brillenträger lange Zeit mit verschmutzten Gläsern herumläuft und sie dann putzt. Alles wird plötzlich sehr scharf sichtbar, sehr klar.

Wie wirkte diese Entwicklung auf deine Yogapraxis?
Ich geriet in einen Klärungsprozess. Lokamitra war eindeutig mein Yogalehrer und ein sehr guter buddhistischer Freund, ein Kalyana Mitra, was sinngemäß „spiritueller Freund“ heißt. Ende 1977 ging ich erstmals nach Pune zu einem Intensivkurs mit B. K. s. Iyengar, Geeta und Prashant, unbewusst diesen Klärungsprozess fortführend. Ich wollte wissen, wohin meine innere Reise geht.

Welche Erfahrungen hast du auf dieser Reise gemacht?
Wir waren nur 25 Teilnehmer, ich fühlte mich mit meinen 28 Jahren sehr stark, aber nach vier Wochen war ich erledigt – eher von der Spannung als der Kraftanstrengung. Zwei Stunden Asanas pro Tag, sechsmal die Woche, dazu Nachmittags Pranayama. Das habe ich gefürchtet, denn Mister Iyengar hat uns angeschrien, weil wir alles falsch gemacht haben.

Dennoch bist du dabeigeblieben.
Weil ich seinen Unterricht fantastisch fand. Erstens spürte ich beim Üben, dass sich das Zeitempfinden radikal veränderte. er verlangte, dass wir uns von der ersten Sekunde an voll einbrachten. Ich habe das mit Sportarten verglichen: Wenn du läufst, läufst du anders, je nachdem, ob du 100 Meter läufst oder einen Kilometer. Iyengar wollte die 100-Meter-Geschwindigkeit für einen Kilometer. Und man hat es geschafft. Mit dem schwindenden Zeitgefühl löste sich jede Art von Konkurrenz auf, die entsteht, wenn man sich mit anderen vergleicht. Das war gar nicht möglich. Wenn Mister Iyengar jemanden zusammen- stauchte, wusste man, dass man am nächsten Tag selbst dran war. Und das Dritte war vollkommenes Vertrauen. Leute haben bei Iyengar gewagt, was sie sonst nie gewagt hätten.

Wieso ist das möglich?
Weil er sehr genau weiß, was er tut. Er hat uns richtig eingestuft. Er schaute in die Augen seiner Schüler und wusste, wieviel Energie sie noch hatten, wozu sie noch imstande waren. Das habe ich erst 20 Jahre später begriffen, und da war ich – und bin noch – von dieser Art des Unterrichtens weit entfernt.

In welcher Art hat dieser Aufenthalt dir bei deinem Klärungsprozess geholfen?
Auf der körperlichen Ebene hat mich Iyengar „umgehauen“. Doch hatte ich damals nicht das Gefühl, dass der Unterricht etwas mit Spiritualität zu tun hatte. Dieser Eindruck ist mir häufiger in der Iyengar-Welt begegnet, bei namhaften Lehrern, die ihre spiritualität bei Sai Baba, Krishnamurti, beim Shaivismus oder beim Buddhismus gefunden haben. Da erlebte ich eine Leerstelle. Während dieses ersten Aufenthalts in Indien bin ich zu der Schlussfolgeung gelangt, dass der Buddhismus das ist, was ich suche und Iyengar Yoga die Art von Yoga, die sehr gut zum Buddhismus passt.

Warum Iyengar Yoga?
Weil es relativ ideologiefrei ist, viel mit Energie zu tun hat und mit Integration. Und weil es auf Achtsamkeit basiert, die zu Selbst- wahrnehmung, Selbsterkenntnis führt. Energie und Achtsamkeit sind wichtige Werte im Buddhismus. Für die Meditation braucht man eine feine Energie. Wir haben in Pune sehr intensiv Rückbeugen geübt und ich merkte, dass danach meine Energie völlig außer Kontrolle geriet. Das ist auch in der Meditation meine Neigung, das habe ich durch Yoga erkannt.

Kannst du diesen Prozess genauer erklären?
In der buddhistischen Meditationspsychologie spricht man nicht nur von Zerstreuung und Abgelenktsein, sondern analysiert diese Zustände unter dem Aspekt der „Fünf Hindernisse“. ein Hindernis ist „Unruhe und Besorgtheit“. Das würde ich frei umschreiben als „Energie außer Kontrolle“. Du kannst nie zuviel Energie haben, aber sie muss gerichtet und verfeinert sein. Energie außer Kontrolle ist eine Neigung, die Probleme in der Meditation schafft. Das habe ich deutlich im Yoga gespürt – viel deutlicher als in der Meditation.

Wie muss deine Yogapraxis in diesem Fall aussehen, um die Unruhe in der Meditation zu beseitigen?
Ich muss mich erden, mehr in die Füße kommen, das Bewusstsein tiefer in den Körper bringen. Das fiel mir am Anfang sehr schwer, und ich habe es gehasst. Mit dem Element Luft zu arbeiten, war für mich ein Kinderspiel. Aber ich brauchte die Erde.

Wie verbindest du die beiden Systeme konkret als Lehrender?
Für mich ist es sehr wichtig, das zu praktizieren, was Patanjali die vier Grundtugenden (Anm. d. red.: Maitri, Karuna, Mudita, Upeksa) nennt – und die Buddhisten Brahmaviharas (Anm. d. red.: die vier „göttlichen Verweilungen“). Von besonderer Bedeutung ist die erste Grundtugend, Maitri (ungefähr „liebevolle Güte“). Für mich bedeutet dies, nicht nur klar zu unterrichten, sondern mit freundlicher Zugewandtheit. Ebenso spielen die ethischen Prinzipien eine große Rolle: unter anderem positive Rede, was Wahrhaftigkeit und Genauigkeit einschließt. Damit meine ich nicht so sehr Anweisungen wie „den rechten Fuß 90 Grad ausdrehen“, sondern Genauigkeit in dem Sinne, jemanden zu korrigieren, indem man ihm sagt, warum und was. Dies ermutigt die Schüler und hilft mir, meine eigene Neigung zum Kritisieren zu bändigen.

Läuft diese Vorgehensweise Iyengars Unterrichtsmethode nicht entgegen? Er selbst ist ja dafür bekannt, wenig zu loben.
Viele Seniors sind sehr freundliche Lehrer. Ich selbst habe eine Prüfung erlebt, in der jemand, der herumbrüllte, mit der Begrün- dung durchfiel, er sei nicht Mister Iyengar und folglich habe er sich auch nicht zu benehmen wie Mister Iyengar. Ja, Iyengar konnte wahnsinnig brüllen, aber ich hatte dabei immer das Gefühl, als würde ich an einen Stromkreislauf angeschlossen und habe einen unglaublichen Energieschub gespürt. Er konnte eine Atmosphäre schaffen, in der Leute über die Grenzen hinausgelangt sind, auf eine sichere Art und Weise. Und dies gelingt kaum jemandem.

Kann man Iyengar kopieren, adaptieren?
Kopieren nein, adaptieren ja, indem man sich fragt, auf welche Art man selbst Energie übertragen kann.

Wie geht es dir mit dem Energieaustausch?
Bei größeren Gruppen fällt es mit sehr leicht, meine Energie in den Raum zu geben, bei kleineren Gruppen mit weniger als zehn Leuten bin ich nach dem Unterrichten erschöpft – vor allem, wenn es Anfänger sind. Weil von ihnen noch keine Energie zurückkommt.

Du bist ein Reisender in Sachen Yoga, hast keinen festen Standort. Warum nicht?
Es ist Methode geworden. Zum einen bin ich stark beeinflusst von meiner Zeit in England, als kaum jemand eine Schule hatte, sondern in einem stundenweise angemieteten Raum unterrichtete. Dieses Modell habe ich nahezu unreflektiert übernommen. Ich sehe, wie viel Aufwand, Zeit und Energie es bedeutet, eine Schule zu leiten. Außerdem war eine Schule mit meinen buddhistischen Tätigkeiten nicht zu verbinden, denn nachdem wir 1988 das Buddhistische Zentrum in Essen gegründet hatten, fanden die meisten Aktivitäten am Abend statt.

Es gibt hunderte von buddhistischen Gruppierungen. Wie soll sich da jemand zurechtfinden?
Wenn mich jemand fragt, rate ich Menschen, besonders wenn sie in großen Städten leben, wo es 40 und mehr buddhistische Gruppierungen gibt, verschiedene Gruppen auszuprobieren. Wenn wir uns intensiver unterhalten und ich zum Beispiel spüre, dass sie kein Interesse an dem Mythischen und an den Ritualen der Tibeter haben, rate ich zu den verschiedenen Theravada-Gruppen, die nüchterner sind. Und umgekehrt. Es hilft nichts, wenn du glaubst, dass die Theorie passt, aber die Chemie nicht stimmt. Bei der Meditation allerdings sollte man bloß ein oder zwei Arten gleichzeitig praktizieren, diese aber täglich und mindestens einen Monat lang.

Du selbst gehörst einem sehr jungen Orden an.
Als Oberschüler hatte ich den Eindruck, dass jemand, der weise genannt wird, nicht besonders intelligent ist. Und bevor ich Sangharakshita kennenlernte, den Begründer von Triratna (Anm. d. red.: vormals „Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens“), glaubte ich nicht, dass es so etwas wie einen Weisen gibt. Das änderte sich schlagartig, als ich 1972 in dieses buddhistische Zentrum in London gelangte. Ich war beeindruckt: von der Klarheit, der Freundlichkeit seiner Schüler, ihrer Richtung im Leben.

Wir leben in einer Zeit, in der in jedem Vorgarten, in jedem Supermarkt, in jedem Lampengeschäft ein Buddha hockt. Was bedeutet der Buddha für uns?
Auf der einen Ebene bedeutet es, dass das Nicht-Christliche und das Morgenländische als weniger bedrohlich wahrgenommen werden, dass wir in dieser Hinsicht toleranter geworden sind. Letztendlich aber ist der Buddhist politisch gesehen viel radikaler als der extremste Maoist. Was die Kommunisten und Maoisten wollten, waren immer noch Kapitalismus und Konsum, wenngleich Staatskapitalismus. Der Buddhismus stellt das alles total in Frage, den Konsum, die Idee, dass Glück sich aus Besitz ableiten lässt und über die fünf Sinnesorgane erfahren werden kann. Sogar die Familie wird in gewisser Hinsicht im Buddhismus in Frage gestellt. Sie hat nicht diesen prinzipiellen Wert wie sonst in unserer Kultur. Die Buddhafiguren allein sind allerdings „Buddhismus light“: Du nimmst die Form, aber nicht die Essenz.

Ist der Buddhist in dir vom Yogalehrer zu trennen?
Wenn Leute zum Yogaunterricht zu mir kommen, wollen sie Yoga nach Iyengar. Und das bekommen sie auch. Aber es ist ganz klar, dass ich unter meinem buddhistischen Namen unterrichte, und bei fast allen Veranstaltungen steht eine buddhistische Meditation am Ende. Die meisten bleiben. Bei längeren Veranstaltungen fragen Leute häufig, ob ich etwas über Buddhismus erzählen kann. Über Ethik, oder wie Buddhismus und Yoga für mich zusammenhängen. Dharmapriya-als-Buddhist bestimmt die Art, wie ich unterrichte und wie ich mit den Leuten umgehe.

Wie kamst du zu deinem Namen?
Sangharakshita hat mir den Namen gegeben, als er mich in den damals „Westlichen Buddhistischen Orden“ aufgenommen hat. Dharma bedeutet die buddhistische Lehre, im Sinne von Weg zur Weisheit. Und Priya ist einer, der liebt, zugeneigt ist. In vielen Fällen ist die Namensgebung gleichzeitig eine Bestätigung von gewissen Qualitäten, von denen Sangharakshita glaubt, dass sie jemand habe, und gleichzeitig eine Ermahnung, gewisse Qualitäten weiterzuentwickeln.

Was stellen deine beiden „Gurus“ für dich dar?
Ich kann es nicht beweisen, aber ich glaube, dass Sangharakshita die Dinge sieht, wie sie tatsächlich sind und nicht, wie wir sie gerne sehen. Er ist von Weisheit im tiefsten Sinn durchdrungen. Für mich war es ein Segen, ihm zu begegnen. Mit meiner Persönlichkeit wäre ich ein schlimmer Yogalehrer, wäre ich nicht zum Buddhismus gekommen. Ich wäre sofort in Konflikte geraten, hätte indirekt Macht durch meine Energie ausgeübt, um mich durchzusetzen. Mit der Meditation über Maitri habe ich mich selbst kennengelernt und an mir arbeiten können. Iyengar ist ein Genie: wie kreativ hat er doch Asanas, Pranayama und therapeutische Arbeit entwickelt! er hat mir sehr geholfen, direkt und indirekt durch andere Lehrer. Ich respektiere ihn total.

Was empfiehlst du einem Einsteiger?
Einsteiger worin? Manche kommen zum Yoga, weil sie einfach ein bisschen Antistress haben wollen. Fein. Wenn Leute auf der Suche sind, werden sie weitergehen. Der Buddhismus ist eine Möglichkeit. Mich hat er tief inspiriert.

 

Biblische Shakti

Frau Meer Shakti
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Yoga ist keine Religion. Und doch gehört zum Yoga die Hinwendung zu Figuren und Vorbildern, die uns inspirieren. In der Yogaphilosophie heisst es, dass wir durch Selbststudium, genannt Svadhyaya, unsere persönliche Gottheit finden.

Die Gottheit wird persönlich, wenn wir eine empfindung für sie haben und uns ein Bild von ihr machen können. dieser individuelle Umgang mit den Gottheiten steht in starkem Kontrast zum chrisllichen Dogma, das die Geschichten all ihrer biblischen Figuren für unantastbar hält. Warum eigentlich? Ein Gespräch zwischen dem deutsch-indischen Yogalehrerpaar Anjali und R. Sriram.

Anjali: Sriram, brauchen Yogaübende die Inspiration einer Religion?
Sriram: Yoga selbst ist frei von religiösen Bindungen und Zwängen, dennoch sollte man anerkennen, dass es einen größeren Zusammenhang, eine höhere Ordnung, gibt. Das ist ein religiöser Gedanke. In Patanjalis Yogasutra steht: „Durch Hingabe an Ishvara wird das Yogaziel erreicht“. (Yogasutra 1.45)

A: An welchen Gott soll sich der Yogi hingeben? An einen Unbenennbaren? An einen weiblichen oder männlichen? Im asiatischen, hinduistisch geprägten Raum erscheint Gott einmal als Ardhanarishvara (halb Mann, halb Frau), dann als liebendes Paar, das beständig nach seiner anderen Hälfte sucht – wie Brahma, der Schöpfer, der vier Köpfe hat, weil er in allen Himmelsrichtungen nach seiner Geliebten sucht. Dann wieder dominiert Shakti als heftige Zerstörerin oder liebliche Muttergöttin. Was soll ein Europäer mit solchen Bildern anfangen, für den das alles eher märchenhaft klingt?

S: Das Ishvara des Yoga ist neutral und allumfassend – eine Kraft jenseits aller weiblichen oder männlichen Manifestationen. Sie ist jedoch mitten unter uns, in uns. Und doch ist sie das Unendliche. Sie wird häufig angerufen als Parashakti, weiblich, oder shiva, männlich. Und das passt zum Yogagedanken von der Vereinigung der Polarität, von Geist und Materie, von Purusha und Prakrti.

A: Muss sich ein westlicher Mensch, der Yoga praktizieren möchte, von seinen christlichen Wurzeln abwenden?

S: Nein, er muss sich nicht von ihnen abwenden, aber er könnte seine zuneigung oder ablehnung gegenüber gott überprüfen. Im Gegensatz zum Christentum wird im Hinduismus Gott als ebenbürtig betrachtet. In unseren Tempeln will man Gott spüren, nach ihm greifen: Dort greift man ihn sogar an, man droht ihm mit Mahnungen – um ihn dadurch zu begreifen. Emotionen werden entladen, um ihm nahezukommen. Man sieht gläubige lauthals Gott ausschimpfen, nicht aus Hass, sondern weil man sich diese Freiheit in der Beziehung zu seiner persönlichen Gottheit nimmt.

A: Mir war als junge Frau spontan klar, dass das Dies- und Jenseitige eins sind. Meiner eigenen Entwicklung kam es entgegen, dass ich schon früh nach Indien aufgebrochen bin. Aber die Frage ist: Wie kann ein Yogaübender ohne langen Aufenthalt unter Hindus zu einer versöhnlichen Haltung zwischen Profanem und Sakralem und damit einfacher zu Ishvarapranidhana (Hingabe an Gott) kommen?
S: In der Literatur, den Puranas, gibt es Geschichten, die die Charakteristika von Göttern und Göttinnen beschreiben. Es geht nicht um ein genaues, fertiges Bild von ihnen, sondern um die Anregung, weitere phantasievolle Bilder erzeugen zu können, die Nähe zum Göttlichen entwickeln. Durch Gegensätzliche Auslegung der Geschichten kann sich jeder aussuchen, was ihm gefällt. Dadurch entsteht eine ganz persönlich geprägte Definition von Gott jenseits aller Dogmen. Wir nehmen uns ungeheuer viel Freiheit, das Göttliche selbst zu ersinnen, um es mehr zu lieben.

A: Als indische Tänzerin kenne ich das: Gott ist in den Liedern auch eifersüchtig und zornig. Er hat all die menschlichen – die negativen wie positiven – Eigenschaften. Was unterscheidet Gott letztlich noch vom Menschen? Nichts! Hier kommen das Dies- und Jenseitige wieder zusammen. Im westlichen Kontext sieht das anders aus: Während meiner Ausbildung zur Schauspielerin sollte ich einmal die Madonna tanzen, sie spontan improvisieren, da wurde Traurigkeit zum Hauptausdruck – ich konnte Maria nur mit einem Hauch Trauer finden. Ich konnte sie nicht wirklich erfassen, denn wir dürfen uns kein menschliches Bild von Maria machen, sie bleibt verhüllt. Diese Vorstellung steht im Gegensatz zur indischen Tradition. Hier funkelt die göttliche Substanz in vielen Gestalten. Den rationalen Menschen aus dem Westen stürzt das in ein Chaos. Kann er die Vielfalt Indiens überhaupt ernst nehmen?
S: Ich glaube schon, dass er sie ernst nimmt. Wenn er versteht, dass eine sehr freundliche, selbstverständliche und ebenbürtige Ebene zwischen Gott und den Menschen möglich ist, hat er für sein Religionsverständnis viel gewonnen.

A: Bedeutet das, dass man über die fremde Religion den christlichen Gott entdecken und über die Bilder und Skulpturen der Ganeshas, Lakshmis und Buddhas, einen neuen und freien Zugang zum eigenen Gott finden kann?

S: Eine Starre Religion mit Tabus, die einem verbieten, dieses oder jenes zu denken, kann für den Yogaweg nicht sinnvoll sein. Ein neues Verständnis für das Göttliche inspiriert dazu, auch die christlichen Bilder anders zu interpretieren. Was yoga ausmacht, ist ja, sich Gott ganz persönlich zu gestalten. Wenn es nicht um das Definieren oder erfassen einer kosmischen Kraft geht, sondern nur um die Doktrin einer Institution, die bestimmt, was, wie und wer Gott zu sein hat, ist das für den Yogaweg uninteressant.

A: Tatsächlich habe ich in Indien den Glauben nicht als Institution kennengelernt. Dort wird nicht vorgegeben, wie Shakti aussieht und wie man an sie glauben muss. Glauben ist eine vielfältige, lebendige Energie, die aus tausenden von Kulten besteht. Es reicht sogar, auf den Boden zu schauen, um zu wissen: Das ist gott! Das können wir im Westen nicht. Deshalb nehmen wir entweder die Doktrin an oder lehnen sie vollkommen ab und glauben an gar nichts.

S: Ein solches Schwarz-Weiß-Muster ist nichts für einen Yogaübenden.

A: Also sriram, wie fängt Ishvarapranidhana im Yoga an?

S: Patanjali sagt, dass man durch Selbststudium, Svadhyaya, die Gottheit erkennt, die für einen bestimmt und passend ist (Yogasutra 2.44).

A: Durch yogisches Selbststudium bin ich darauf gekommen, dass Maria in meinem Leben doch eine wichtige Rolle spielt. Ich fragte mich: Wie ist sie wirklich? In diesem Zusammenhang klage ich laut: Wo sind die weiblichen Interpreten der Religionen? Wann haben nach der Urzeit die Frauen jemals wieder gesprochen? Wo haben sie ihren Platz? Wenn sie heute in der modernen Kirche Priesterinnen werden, müssen sie in die männliche Rolle schlüpfen. Das bringt gar nichts! Indien hatte seine Devadasis, die Dienerinnen der Götter. Das waren ganz hochgestellte weibliche Priesterinnen, die nie durch Männer ersetzt werden konnten. Sie hatten bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch sehr viel zu sagen im indisch-religiösen Leben. Sicher fühlen sich im Westen so viele Frauen auch deshalb zum Yoga hingezogen, weil sie ein Forum suchen, um dem persönlichen Wunsch nach ihrer weiblichen Seite zu folgen. Allerdings fehlt es noch an Mut in der Yogaszene, dass die Frauen für die weibliche Spiritualität eine Lanze brechen und endlich eine Tür aufstoßen, um Religiösität neu zu definieren.

S: Das fände ich sehr spannend. Yoga bei Patanjali oder Arjuna in der Bhagavadgita wird durch Männer vermittelt. Sämtliche Interpretationen, die ich kenne, sind männlich geprägt. Auch wenn die Götterwelt weiblich und männlich erscheint, ist sie immer durch männliche Stimmen interpretiert. Da reicht es nicht, Shaktis hinzustellen anstelle von Shivas … Nur der erleuchtete weilt jenseits von Mann- oder Frausein in der Einheit. Ein „Unisex-Verhalten“ ist Illusion. Anjali, wie sieht der weibliche Blickwinkel auf die Spiritualität aus?

A: Sinnlich, praktisch und bildlich. Das Göttliche muss nah an der Handlung sein. Die weibliche Perspektive ehrt das Runde, bleibt bei sich und gibt sich der Schöpfung hin – sie ist eins mit ihr. Eine Frau ist der Materie, der Erde, nah. Frauen handeln, während Männer die Schriften interpretieren. Das Weibliche lässt sich am besten über die sexualität definieren. Die Frau ist schneller bereit, sich hinzugeben, und das muss sie im Bewusstsein behalten. Wenn die Frau nämlich nicht weiß, dass sie Gott durch ihre Hingabefähigkeit schon sehr nahe ist, gibt sie sich einem Lehrer hin, irgendwelchen Führern (Verführern). Sie wird wieder zu einem Schäfchen, das in der Herde mittrottet. Männer führen gerne an und denken in Strukturen, die Frauen überrumpeln. Doch eigentlich hat die Frau das Wesen der Hingabe so stark in der Hand, dass sie gerade mit Yoga viel mehr aus sich herausgehen könnte. Sie hat es nicht nötig, sich der gesellschaftlichen Norm hinzugeben. Sie muss nicht jung, adrett oder sexy aussehen, sondern könnte sich vielmehr dem Hingeben, was sie als das Göttliche empfindet – dadurch, dass sie es neu für sich definiert.

S: Im Grundlagenbuch der Yogaphilosophie, Samkhyakarika, heißt es: „Es gibt nichts, was mitfühlender ist als Prakriti“, die Shakti, das Weibliche. Jeder Bhakta (Gläubige) in der Bhakti-Yogabewegung sieht sich als weiblich. Jeder Meister spricht hier als Frau, auch wenn er ein Mann ist. Anjali, wie könnte man aus weiblicher Sicht Eva anders wahrnehmen?

A: Eva ist keine Verliererin. Sie bleibt in ihrem Paradies, in ihrer Erkenntnis. Sie hat den Apfel und damit die Sache in der Hand: sie weiß, dass sie lenken kann. Sie hat den Mut, ein neues Bewusstsein zu erlangen durch das verbotene Essen des Apfels. Adam ist viel konformer und ängstlich. Er verurteilt Eva für ihre Offenheit der Schlange gegenüber. So wird gesagt, die Frau hat die Sünde gebracht. Das ist eine ganz schreckliche Interpretation, die in unserer Kultur fest verankert ist.

S: In deinem Buch „Geliebte Gottes“ hast du dir die Freiheit genommen, Gott selbst zu gestalten. Eva ist das Runde, die 0, und Adam die 1, also aus Gottes gerader Denkrichtung geboren. Er schaut in die Ferne und immer woanders hin, während die Frau in ihrem ganzheitlichen, geschlossenen System bleibt. Adam sucht das Entkommen, während Eva nicht entkommen muss, da sie dem Mann bereits aus der Rippe entkommen ist.

A: Ich habe Eva und Adam mit einem Augenzwinkern yogisch interpretiert. Der Mann sucht das Asketentum und beschäftigt sich mit der Weite. Eva dagegen verbündet sich mit der Schlange – dass man das als Böse ansieht, kommt wahrscheinlich vom Patriarchat und dem müssen wir Yoginis entgegentreten.

S: Im Yoga ist gerade die Schlange ein sehr wichtiges Symbol. Sie ist die Weisheit und die Kundalini-Kraft. Patanjali wird teilweise als Schlange dargestellt. Die Schlange ist ein Bild für Bewegung, sie hat die ruhigste und eine sehr positive Kraft, während der Mensch die Statik verkörpert. Beide zusammen, Mensch und Schlange, bilden eine Polarität. Die Schlange kann wundervoll still daliegen und die meditative Kraft in uns sein, die unsere Statik aufrecht hält. Für die Yogaszene klingt diese Interpretation von Adam und Eva erfrischend. Wie sieht es mit Maria aus?

A: Maria ist die Erleuchtete, ständig in Kommunikation mit höheren Kräften. Sie ist eins mit Purusha in Form des Heiligen Geistes (Hebräer EV 2). Sie ist versinnbildlicht als Mutter. Das ewig Jungfräuliche ist eine Qualität im Yoga, die man als Vairagya bezeichnet: Es ist das, was unberührt, unangetastet und immer im Abstand zur Welt bleibt. Maria ist die perfekte Yogini, die alles mitgemacht hat. Sie hat empfangen, geboren, ihren toten Sohn in den Armen gehalten und gesehen, wie er wiederbelebt wurde. Sie ist die Künderin, doch ihre Schriftrollen wurden verbrannt – dennoch bleibt sie unangetastet. Das Jungfrauenprinzip ist, was Yoga mit Vairagya anstrebt. Maria ist für mich keine historische Figur, sondern das vollkommene Bild des yogischen Geistes.

S: In Yogasutra 1.16 heißt es, Vairagya ist jener Geist, der frei von Anhaftungen bleibt. Es ist die höchste stufe.

Anjali und R. Sriram sind seit 36 Jahren ein Paar. Sie leben im Sommer im Odenwald und im Winter in Indien. Die Experten für indische Kultur, Mythologie und Philosophie (besonders für Yoga und Bharatanatyam-Tanz) haben bereits mehrere Bücher veröffentlicht und Schüler ausgebildet. R. Sriram ist außerdem mit seiner Interpretation des Yogasutra bekannt geworden.

 

Das Magazin // Mai – Juni 2014

Surf your Soul

„Die Wellen kommen und gehen, genau wie unsere Gedanken und Emotionen“, lautet der zweite Satz unserer Yoga- & Surf-Story (ab Seite 46). Wohin man auch blickt, Yoga ist überall. Verbindungen und Einheit kann man aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln wahrnehmen – in dieser Ausgabe geschieht dies philosophisch (Sally Kempton und Vivek Nath), wissenschaftlich (Robert Schleip und Joe Barnett), fotografisch (Wari Om), anatomisch (Ronald Steiner), kritisch (Michi Kern) und vom Meer geprägt (Tino Scanzoni) – und alle AutorInnen sind vom Leben beflügelt. Leichtigkeit, Vorfreude auf den Sommer und Hingabe an die Sonnenseite des Lebens ziehen wie eine milde Frühlingsbrise nicht nur durch die Redaktionsräume, sondern auch durch dieses Heft.
Lassen Sie sich inspirieren! Kochen Sie leichte Rezepte aus dem letzten Yoga-Retreat einfach zuhause nach, genießen Sie Sonnengrüße und vegane Köstlichkeiten auf den Balearen, probieren Sie den neuesten Trend SUP Yoga aus und lassen Sie sich von den aktuellen Chillout-Sounds von Spring Groove und MC Yogi im Studio begleiten. Surfende Yogis in der Dominikanischen Republik, yogierende Fußballer in Brasilien und wunderschöne Yogafotos im frühlingshaften Berlin – der Sommer kann kommen …

Herzlich, Ihre YOGA JOURNAL-Redaktion

TITELTHEMEN
– 4 Sequenzen für Stabilität, Kraft und Erdung
– SPECIAL: Faszien. Neueste Gesundes Gewebe dank Yoga + Yin Yoga als Therapie
– Von der Matte aufs Brett: Yoga, Surfen und SUP Yoga- Special
– Interview: Fussball-Manager Oliver Bierhoff über „die Yogis der Nation“, Sanskritgelehrter Vivek Nath: „Kein Wissen ohne Sprache“
– Yoga und Mannsein: Herzöffner für moderne Männer
– Yoga-Inselguide: Die Balearen
– Ernährung: Lieblingsrezepte aus dem Yoga-Urlaub
– Philosophie: Das Lehrer-Schüler-Verhältnis

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Exklusiver Video-Release: YOGA IN BERLIN – Projekt mit Wari OM

Wari Om Yoga in Berlin

Aber nicht nur wundevolle Bilder haben wir von dem Projekt bekommen, sondern auch ein herzöffenendes Video, das wir nun endlich präsentieren können! Viel Spaß beim Ansehen und Mitfühlen von Wari Oms Video-Projekt “YOGA IN BERLIN”.