Was deine Dosha-Konstitution über deine Liebesbeziehungen sagt

Die ayurvedische Lehre der Konstitutionstypen (Doshas) hilft dir, nicht nur dich selbst besser zu verstehen, sondern auch den Menschen, den du liebst.

Text: Sahara Rose, Titelbild: Andrea Piacquadio via Pexels

Romanze mit deinem Dosha

Bei Schwierigkeiten in der Liebe findet sich Rat an jeder Ecke: Freunde, Familie, Podcasts und Ratgeber-Literatur, selbst die einschlägigen Instagram-Weisen, alle haben eine sehr genaue Vorstellung davon, was du denken, fühlen und tun solltest. Es hilft nur meist nicht viel, solange man sein Gegenüber – und vor allem sich selbst – nicht versteht. Als eine der ältesten Gesundheitslehren sieht Ayurveda den Menschen immer in seiner Ganzheit aus Körper, Geist und Emotion. Beziehungsfragen sind deswegen ganz selbstverständlich auch ein Teil der ayurvedischen Arbeit.

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Wie immer steht dabei die Lehre von den Doshas im Mittelpunkt, also den drei energetischen Archetypen: Jeder Mensch wird geboren mit einer jeweils spezifischen Kombination von Vata (Luft und Äther), Pitta (Feuer und Wasser) und Kapha (Erde und Wasser). Meistens ist dabei ein Dosha dominant. Es beeinflusst nicht nur deine Gesundheit, sondern auch all deine Entscheidungen und Interaktionen mit anderen Menschen – samt deiner Reaktion darauf, wenn es in Beziehungen schwierig wird. Indem du diesen Zusammenhang erkennst und würdigst – sowohl bei dir selbst als auch bei deinem Partner oder deiner Partnerin, kannst du mehr Mitgefühl entwickeln und mehr Balance in die Beziehung bringen. So wird nicht nur dein Alltag harmonischer, es hilft euch auch, als Paar zu wachsen. Denn eine längere Beziehung braucht immer alle drei Qualitäten: die Kreativität und Spontaneität von Vata, die Leidenschaft und Sinnhaftigkeit von Pitta und die Stabilität und Bequemlichkeit von Kapha.

Welche Dosha-Konstitution bin ich?

Kennst du deine Dosha-Konstitution und die deines Lieblingsmenschen? Dann lies gleich weiter bei den entsprechenden Doshas. Du bist dir noch nicht sicher? Dann klick auf den Link und mach den Online-Test, der dir schnell weiterhilft.

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“Mit Blick auf die Dosha-Konstitution kannst du Mitgefühl entwickeln und mehr Balance in die Beziehung bringen.”

Sahara Rose Ketabi

Wenn dein vorherrschendes Dosha Vata ist

Was du in die Beziehung einbringst

Vata-Menschen sind luftig und begeisterungsfähig, sie lieben Aufregung, Abenteuer und Neubeginn. Wenn du ein Vata-Typ bist, dann bist es vermutlich du, der in der Beziehung mit immer neuen Plänen und Ideen aufwartet und vorschlägt, was man gemeinsam entdecken und erleben könnte. Als Vata liebst du es, wenn man dir Liebe auch äußerlich zeigt: Eine überraschende Textnachricht, eine spontane Umarmung, ein zarter Kuss auf den Nacken, all diese kleinen Gesten der Zuneigung lassen dich richtig aufblühen. Umgekehrt erfindest auch du immer neue, originelle Arten, deinem oder deiner Liebsten zu zeigen, wie begeistert du von eurer Beziehung bist – sei es eine Botschaft in der Jackentasche, ein Picknick im Park oder eine liebevolle Brotzeit fürs Büro.

Was dir gut tut

Vatas profitieren sowohl von der erdenden Natur häuslicher Kaphas als auch von der zielgerichteten Tatkraft der Pitta-Typen – beides Qualitäten, die dazu beitragen, dass sich eine Beziehung weiterentwickelt und mit der Zeit ernsthafter und fester wird. Die Verbindung mit diesen erdenden Doshas schaffen ein Gleichgewicht und ein Fundament, auf dem du als Vata-Typ eine Partnerschaft auch langfristig aufbauen kannst. Wenn deine Partner*in genau wie du Vata-dominant ist, dann könnt ihr beide in der Beziehung Vertrauen und Verlässlichkeit üben und lernen, Kompromisse einzugehen.

Worauf du achten musst

So sehr du den Neubeginn liebst: Wenn du merkst, dass es ernst wird – und damit auch vorhersehbar und manchmal anstrengend – hast du die Tendenz, das Weite zu suchen. Sobald du das bemerkst, solltest du in dich gehen und dich fragen: Höre ich hier auf meine Intuition und es ist wirklich nicht das Richtige, oder habe ich vor allem Schwierigkeiten mich einzulassen, sei es nun aus Angst oder aus beginnender Langeweile.


“Jede Beziehung ist eine Gelegenheit, voneinander zu lernen: Sei es, indem ein bei dir nicht vorherrschendes Dosha mehr Gleichgewicht in dein Leben bringt, oder indem der andere dir einen Spiegel vorhält.”

Sahara Rose Ketabi

Wenn dein vorherrschendes Dosha Pitta ist

Was du in die Beziehung einbringst

Du bist wahrscheinlich entschlussfreudig und gut organisiert und weißt, was du dir von einer Beziehung erwartest. Weil du ein gutes Gefühl dafür hast, in welche Richtung es gehen sollte, kannst du das nicht nur gut kommunizieren, du erwartest dir diese Klarheit auch von deinem Gegenüber: Sobald du weißt, was er oder sie sich von dir wünscht – eine langfristige Beziehung oder ein Abenteuer – kannst du dich in seiner oder ihrer Gegenwart entspannen und entfalten.

Was dir gut tut

Vata-Typen helfen dir, Spontaneität zu erleben, wilde Dinge zu tun und deinen Perfektionsdrang loszulassen. Eine erdende Kapha-Persönlichkeit kann dir dagegen vermitteln, dass du nichts leisten und erreichen muss, dass es genügt, ganz einfach Zeit miteinander zu verbringen und die Gegenwart des Gegenübers zu genießen. In der Beziehung mit einem ebenfalls Pitta-dominanten Menschen kannst du lernen, zuzuhören und Meinungen zu respektieren, selbst wenn du sie nicht teilst. Gemeinsam werdet ihr üben zu erkennen, wann es Zeit ist eine Meinungsverschiedenheit fallen zu lassen.

Worauf du achten musst

Deine feurige Natur kann es dir schwer machen einzusehen, dass du im Unrecht bist. Kompromisse und das Abgeben von Kontrolle sind für dich eine Herausforderung. Da ist es wichtig, dich immer wieder daran zu erinnern: Du kannst nicht alles haben und es läuft nicht immer so, wie du es dir vorstellst. Alle Aktivitäten ohne vorherige Planungen sind gut für dich, so übst du dich darin, dich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen und schaffst mehr Gleichgewicht in deiner Beziehung – sei es nun, indem du dich auf einen Last-Minute-Kinobesuch einlässt, einen Wochenend-Trip oder einen freien Tag für spontane Aktionen.

Mehr zum Pitta-Dosha plus Yogapraxis im Link

Wenn dein vorherrschende Dosha Kapha ist

Was du in die Beziehung einbringst

Kapha-Typen sind geborene Schmusekatzen, sie haben es gerne, zuhause zu bleiben und ihren Partner oder ihre Partnerin liebevoll zu verwöhnen – so wie auch sie sich im Gegenzug lieben und verwöhnen lassen wollen. Ihre erdende Natur erinnert auch ihr Gegenüber daran, zur Ruhe zu kommen, die einfachen Dinge zu genießen und die alltäglichen Schönheiten zu würdigen, die so häufig übersehen werden. Weil du als Kapha von Natur aus liebevoll und nährend bist, kannst du andere genau so annehmen, wie sie sind, und du hast einen guten Blick für ihre Bedürfnisse.

Was dir gut tut

Ein Vata-dominantes Gegenüber hilft dir, dich auch mal aus deiner Komfortzone hinaus zu bewegen und zu erleben, was die Welt alles zu bieten hat. Auf ganz ähnliche Weise kann ein Pitta-Typ dich ermutigen, etwas zu finden, was deine Leidenschaft entfacht und mehr Antrieb und Zielgerichtetheit in dein Leben bringt. Lass dich nur nicht zu sehr antreiben: Es gibt Zeiten, da tut es dir gut, mal ein neues Abenteuer zu wagen, aber ein anderes Mal darfst du auch zuhause bleiben und deinen Partner oder deine Partnerin ermutigen, sich alleine zu amüsieren. Mit einem ebenfalls Kapha-dominanten Menschen hast du es leicht: Ihr werdet es euch schön machen und euch rundum genießen.

Worauf du achten musst

Du willst in einer Beziehung wahrgenommen und wertgeschätzt werden – und wer will das schließlich nicht? Du musst das aber auch klar kommunizieren, sonst kann es leicht passieren, dass du dich ungeliebt fühlst und ausbrennst. Dein nährendes Naturell kann dazu führen, dass du dich auch in der Liebe eher wie eine Mutter oder ein Vater verhältst und viel gibst, aber nicht bekommst, was du selber brauchst. Es ist wichtig, dass du dich zu Wort meldest und für dich einstehst, nur so kann eine Partnerschaft auf Augenhöhe funktionieren.


Sahara Rose Ketabi schreibt nicht nur seit Jahren sehr erfolgreich über Ayurveda und Yoga, ihr Lieblingsprojekt sind inzwischen Frauenkreise und Göttinnen-Workshops.

Noch mehr zu den einzelnen Ayurveda-Typen und ihren Eigenarten im Link

Was ist Ayurveda?

Du willst mehr über Ayurveda erfahren, denn er gilt als “Schwester-Wissenschaft” des Yoga. Häufig wird der Begriff irgendwo in der Wellnessecke verortet. Aber: Ayurveda ist viel mehr als nur Wellness und gehört zu den ältesten Gesundheitssystemen der Welt, weiß  Dr. Annette Müller-Leisgang vom Ayurveda Institut München.

In der Podcast-Folge 006 gibt Dr. Annette Müller-Leisgang spannende Einblicke in die Geschichte der traditionellen indischen Heilkunst und erklärt das Grundprinzip der drei Doshas. Natürlich hat Annette auch nützliche Tipps auf Lager, wie du schon mit ganz wenig Aufwand ein bisschen Ayurveda in deinen Alltag integrieren kannst. Außerdem erzählt sie von einem Schlüsselerlebnis, dass sie restlos von der Wirkung des Ayurveda überzeugt hat. Klick auf den Link und hör dir den Podcast mit Dr. Annette Müller-Leisgang an.

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