Im Yogasutra unterteilt Patanjali die Atmung in drei Teile: Puraka (Einatmung), Recaka (Ausatmung) und Kumbhaka (Atem anhalten). Kumbhaka bezeichnet das Anhalten des Atems nach einer vollen Ein- oder Ausatmung. Dieser Zustand kann nach längerer Atemarbeit mühelos bewusst (Sahita-Kumbhaka) erreicht werden. Bei fortgeschrittener Praxis kann sich Kumbhaka von selbst einstellen (Kevala-Kumbhaka), etwa während der Meditation.
Kumbhaka bedeutet „Wasserkrug“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die vollen oder leeren Lungen. Der Rumpf füllt sich während der Atempause– wie ein Krug – mit Lebenskraft, Prana.
Sahita-Kumbhaka („kombiniertes Kumbhaka”) kann auf unterschiedliche Art und Weise geübt werden. Sagharba-Kumbala („mit Keim”) wird mit der Rezitation der heiligen Silbe Aum verbunden: Einatmen bei A, den Atem anhalten bei U und ausatmen bei M. Wird Nigarbha praktiziert, so erfolgt diese Übung ohne Rezitation.
Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer