– Advertorial-
Text: Inkarani Fabienne Wuillemin
Als ich den Flughafen in Agadir verlasse, verlasse ich auch meinen Alltag. Stress, Sorgen und Grübeleien bleiben wie verlorenes Gepäck einfach liegen. Ich öffne meine Sinne, um Land und Leute sowie das Lebensgefühl vor Ort aufzunehmen. Und ich laufe vom ersten Moment an in offene Arme…
Farbenspiel
Nach einer kurzen Autofahrt werden meine Mitreisenden und ich in Taroudant von unserer Reiseleiterin und Yogalehrerin Marion in Empfang genommen. Sie ist eine Lebefrau durch und durch und für alles gerüstet. Wir nehmen uns Zeit, gehen in aller Ruhe durch das Programm der Woche und Marion beantwortet jede noch so kleine Frage. Wir richten uns im wunderschönen Königspalast ein, in dem wir heute nächtigen werden und stürzen uns anschließend ins Getümmel der Stadt.
Wir tauchen in die Umgebung ein, verführt durch den örtlichen Suq, ein überdachtes Bazaren- Viertel im Zentrum von Taroudant. Dieses Konstrukt aus engen Gassen zwischen offenen Verkaufsnischen bietet alles, was das Herz begehrt. Mit Ruhe und der Selbstverständlichkeit, die nur eine Einheimische aufbieten kann, werden wir von Stand zu Stand geleitet. Trotz Gewusel und vieler Leute hält Marion unsere kleine Gruppe zusammen.
Zum Abendessen im Hotel ist die Gruppe dann endlich vollzählig. Wir speisen an einer langen Tafel, die von weichen Polstern umsäumt ist. Augenblicklich bekommt man ein Gefühl für die marokkanische Lebensart: Schwelgen, genießen und sich dann in aller Seelenruhe zurücklehnen. Es ist auch die erste Gelegenheit, uns gegenseitig zu beschnuppern. Wir sind eine lustige Mischung aus acht völlig unterschiedlichen Charakteren. Inklusive Führer, Fahrer und Hund sind wir zu zwölft unterwegs und finden mitsamt unserem Gepäck, Mitbringseln und Hundegatter gemütlich in zwei Offroad-Geländewagen Platz. Allesamt sind wir sehr neugierig auf das, was uns in den nächsten Tagen erwarten wird.
„Der erste Tag ist eng gesteckt. Wir haben eine lange Strecke zu bewältigen,“ kündigt uns Marion an. „Aber keine Angst“ beruhigt sie. Es sei die strengste Etappe der Rundreise. „Danach nehmen wir es gemütlich.“ Kurz nach 7 Uhr am nächsten Morgen ist Abfahrt. Wir besuchen das kleine Städtchen Taliouine, bekannt durch seine Safran-Produktion und genießen eine köstliche Tasse Safrantee sowie den malerischen Ausblick auf die Berghänge des Atlas’. Der frische Wind umspielt uns und in uns keimt die Ahnung auf, wie vielfältig Natur und Kultur in diesem Land sind, das von Wüste, Tradition und Handel geprägt ist.
Den nächsten kurzen Zwischenstopp legen wir in Tazenakht ein, bevor es weiter nach Agdz geht, wo wir unser Mittagessen im schattigen Innenhof eines Riads – einem traditionell marokkanischen Haus mit Innenhof – einnehmen. „Hinter jeder Mauer verbirgt sich ein Garten, fernab von Lärm und Trubel“ erklärt uns Hannes (Marions Lebenspartner und Big Boss des Touren-Unternehmens TIGERTRIP). Und zum ersten Mal beneiden und bewundern wir die Lebensweise, die in Marokko so selbstverständlich zu sein scheint: Egal, wie laut und hektisch die Welt im Außen gestaltet, im Inneren findet sich meist eine stille Oase. Übernachten werden wir in einer Palmeraie (Oase), wo ein jeder von uns sein eigenes kleines Rundhäuschen hat – mit eigener Dachterrasse, versteht sich.
Unsere Nachtquartiere während der ganzen Reise sind ausnahmslos angenehm; manchmal zwar sehr reduziert ausgestattet, ein anderes Mal dafür wieder großzügig und ausladend. Auf jeden Fall sind sie stets mit allem ausgerüstet, was wir Westler meinen zu brauchen. Uns hat es an nichts gefehlt (und WiFi zählt da nicht!).
Das Tor zur Wüste bildet für uns die Oasenstadt Mhamid, an der Grenze zu Algerien. Wir treffen auf Hashmi, unseren Wüstenfuchs, der uns gewandt durch die kargen Ebenen am Rande der Sahara führt. Er ist Berber und kennt die Wüste wie seinen Turban. „Wenn du dich in die Wüste begibst, brauchst du einen Begleiter wie Hashmi, damit du auch sicher wieder raus findest“ insistiert Marion ehrfürchtig. Wir alle wissen um die Gefahren, die in dieser Umgebung lauern. Wie kleine Kinder lassen wir uns an die Hand nehmen und vertrauen auf die unerschöpfliche Erfahrung dieses großen, dünnen Mannes.
Die Nacht verbringen wir im Zeltlager am Fuße des Dünen-Meers, weit weg von allem und ganz nah bei uns. Die Stille hier draußen ist ohrenbetäubend. Das Einzige, was ich in dieser Nacht physisch wahrnehme, ist das pure Leben: eine vibrierende Energie unter Tonnen von Sand. Von da an ist die Sahara für mich kein Ort mehr von Angst, Einöde und Tod, sondern lichte Geburtsstätte universeller Schöpfung.
Abschied von Erg Chegaga (Name der dortigen Sanddünen) nehmen wir am nächsten Morgen über eine Teiletappe der weltberühmten Dakar-Ralley, Kamelritt und Quad-Abenteuer inklusive.
Das ist ja alles Pappe
Als wir tags darauf die Atlas Filmstudios besuchen staunen wir nicht schlecht über den unglaublichen Aufwand, der für die hier gedrehten Filme betrieben wird. „Die Kulissen werden jeweils komplett geändert. Nicht mal die Bäume sind echt“ erklärt uns der Führer der Studios. Warum es so viele Produzenten nach Ouarzazate zieht? „Es ist das Licht“ erzählt er. Wir sehen den Beweis auf unseren selbst gemachten Bildern: Das Licht setzt die Umgebung perfekt in Szene. Interessanterweise wirkt auf den Fotos genau das unecht, was real ist: das Strahlen des Himmels, das alles in sich einschließt.
An Tag 6 verlassen wir die Bergwelt und kehren zurück in die „Zivilisation“. Auf dem Weg nach Marrakesch hören meine Mitreisenden und ich den Song The Circle Of Life aus dem Musical The Lion King und wir vergießen unwillkürlich alle ein paar Tränchen, weil diese Reise so überwältigend ist.
Sehen und Verstehen
Unsere tägliche Yogapraxis findet jeweils zum Sonnenauf- und -untergang statt. Als pathologische Nachteule war ich erst schockiert über die frühen Morgenstunden. Doch schon am ersten Tag erfahre ich die tiefgreifende Öffnung meiner Sinneskanäle, die mit dem morgendlichen Gezwitscher der Vogelwelt einhergeht. Es fühlt sich so gut an. Gut fühlt sich auch der Unterricht bei Marion an.
Die uns zur Verfügung stehenden Räume und Orte (meinst Sanddünen oder Gärten) vertiefen den Fokus auf das Hier und Jetzt. Sie verbinden uns mit der direkten Umgebung und uns selbst. Zu meinen persönlichen Favoriten zählt wohl die kleine, aber feine Bibliothek im Palmenhain. Zwischen arabischer Philosophie und deutscher Literaturgeschichte schält sich mein Geist aus meinem schwitzenden Körper und fliegt mit den Vögeln in den Himmel hinein.
In unserer Gruppe finden sich Teilnehmer unterschiedlichster Yoga-Erfahrung und Stilrichtungen. Marion versteht es, die gegebene Vielfalt als Vorteil zu nutzen. Sie verfügt über ein breites Spektrum und weiß dieses auch gezielt einzusetzen.
Hat jemand ein Wehwehchen, so wird darauf Rücksicht genommen. „Schaut nicht links und rechts, was die andern machen. Yoga ist für euch, darum bleibt auch ganz bei euch,“ betont Marion immer wieder.
So nimmt ein jeder für sich eine ganz persönliche Erfahrung aus den Stunden mit. Für mich ist es die tiefgreifende Wahrnehmung meines Selbst. Ich staune, wozu mein Körper fähig ist und ich übe mich liebevoll in Geduld, wenn bestimmte Haltungen noch nicht so gut gelingen wollen. Ich lerne mein innerstes Potential zu schätzen und mich zu lieben, genau so wie ich gerade bin. Für diese Erkenntnis werde ich Marion mein Leben lang dankbar sein.
Eine Reise ins Innerste
Was wir von dieser gemeinsam verbrachten Woche mitnehmen, ist vielschichtig: Mutter Natur ist farbenfroh und formverrückt – warum sollten wir diese Gaben künstlich einschränken!? Wir durften die Großzügigkeit der einheimischen Bevölkerung erleben, lernten zu akzeptieren, dass die Zeit nicht überall gleich gehandhabt wird („Wir Europäer haben die Uhr, die Marokkaner die Zeit“ sagt Marion) und wir hatten die Freiheit, genau so zu sein, wie wir eben sind – lebenslustig, neugierig und manchmal auch ein bisschen Banane.
Die Welt ist etwas näher zusammen gerückt und wir sind uns alle einig: Wir haben Marokko nicht zum letzten Mal besucht. Dieses wunderschöne Land, wo Ziegen in den Argan-Bäumen weiden und Menschen bisweilen von der Muse geküsst werden.
Yogitrip bietet ganzjährig Yogareisen in Marokko an: Rundreisen, Wüstenreisen, Trekkingtouren und Citytrips nach Marrakesch und Essaouira. Der Veranstalter betreibt ebenfalls ein kleines Hotel an der Südküste Marokkos in einem romantischen Fischerdorf. Dort werden regelmäßig Yogaretreats veranstaltet. Infos und Buchungen unter www.yogitrip.co