Das Frühstück ist dazu da, unseren Körper und Geist mit sanfter, nährender Energie zu versorgen. Wir stellen dir hier zwei süße ayurvedische Gerichte vor: einen cremigen Grießbrei und ein aromatischer Linsen-Dhal mit getrockneten Pflaumen. Diese Rezepte vereinen köstliche Geschmackserlebnisse mit uraltem Wissen und versprechen einen harmonischen Start in den Tag.
Text & Rezepte: Volker Mehl, Titelbild: SMarina von Getty Images via Canva
“Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler”: Aus ayurvedischer Sicht enthält dieser Satz gleich drei Irrtümer auf einmal. Denn:
- Alle Mahlzeiten sind gleich wichtig.
- Nicht jeder Mensch hat die gleiche Verdauungsleistung.
- Man sollte zu allen Mahlzeiten gleich viel essen. Als Faustregel – im wahrsten Sinne des Wortes – empfehle ich: maximal so viel, wie in die Flächen der geschlossenen Hände passt.
Die meisten von uns frühstücken morgens zwischen 6 und 10 Uhr – eine Zeit, in der unser Organismus noch nicht wirklich auf der Spitze seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist. Wenn wir dann ein traditionelles “Kaiser”-Frühstück einnehmen würden – mit ordentlich Wurst, Käse und Wein – würde das den Körper extrem belasten.
Aus Sicht des Ayurveda wird die Zeit am Morgen von den trägen und kalten Eigenschaften des Kapha-Doshas dominiert. Man spürt das vor allem im Winter, wenn man sich erst nach mehrfachem Ignorieren des Weckers aus dem Bett schält. Wenn du dir zu dieser Tageszeit etwas Gutes tun willst, gönn dir ein warmes, gewürztes und nicht zu umfangreiches Frühstück. Dafür eignen sich vor allem verschiedene Arten von Breien und Suppen ganz hervorragend. Probiere doch mal diese beiden Rezepte:
Ayurvedischer Grießbrei
Für 4 Portionen:
- 200 g Weichweizengrieß
- 700 ml (pflanzliche) Milch
- 5 EL Rohrzucker
- 4 EL Ghee oder Kokosfett
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimtpulver
- 50 g geröstete Mandelblättchen oder -stifte
- Je nach Geschmack: 2 EL getrocknete Cranberries, Rosinen oder Aprikosen
- eine abgeriebene Schale einer Orange und ihren Saft
So geht’s:
1. Die Mandelblättchen oder -stifte in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
2. Das Ghee oder Kokosfett in einem Topf erhitzen und darin den Grieß unter Rühren anrösten, bis er goldbraun ist und das Ghee wieder austritt.
3. Die (pflanzliche) Milch in einem separaten Topf erhitzen und zum Grieß geben. Es funktioniert auch mit kalter Milch, dann aber Vorsicht: Den Topf unbedingt vom Herd ziehen und die Milch vorsichtig zugießen, da der Grieß anfängt zu spritzen.
4. Nun Zucker, Zimtpulver, Mandeln, Orangenschale, den Saft und die getrockneten Früchte zugeben und alles gut vermischen.
5. Den Grieß auf kleiner bis mittlerer Hitze ca. 15 Minuten unter Rühren wachsen und gedeihen lassen.
Süßer Linsen-Dhal mit getrockneten Pflaumen
Für 4 Personen
- 200 g rote Linsen
- 700 ml Gemüsebrühe
- 150 g getrocknete Pflaumen ohne Kern
- 1 geriebener frischer Apfel
- Saft von 1 Orange
- 2 EL Ghee
- 2 TL mildes Currypulver
- 4 EL Rohrzucker
- 2 TL gehackter frischer Ingwer
- 1 TL Salz
So geht’s:
1. Die Linsen mindestens dreimal mit klarem Wasser waschen.
2. Apfel grob reiben und mit Orangensaft mischen.
3. Das Ghee in einem Topf erhitzen. Ingwer, Pflaumen und Apfel zugeben und zwei Minuten darin glasig dünsten.
4. Currypulver und Zucker hinzufügen, kurz darauf die Linsen zugeben und alles für drei Minuten gut verrühren.
5. Gemüsebrühe zugießen und die Linsen auf mittlerer Hitze für 20-30 Minuten bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen.
Vor dem Servieren mit etwas Salz und Zucker abschmecken.
Volker Mehl ist leidenschaftlicher Koch, Autor und ganzheitlicher Gesundheitsbegleiter. Seit seiner frühesten Kindheit begleitet ihn die Faszination für die Verbindung von Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden. Mehr zu Volker, seiner Arbeit und seinen Büchern unter volkermehl.com