Alles zu seiner Zeit: Laut der traditionellen Lehren des Hinduismus verläuft ein spirituell ausgerichtetes Leben in vier aufeinander folgenden Phasen, den Ashramas. Jede Phase hat ihre eigenen Herausforderungen, die es voll und ganz zu erleben gilt, bevor man in die nächste Phase eintritt.
Text: Stephanie Schauenburg / Titelbild: Nela König
Brachmacharya – Schüler*in
Wir legen den Grundstein, indem wir uns Wissen aneignen und tief in die spirituelle Praxis (Sadhana) eintauchen. Traditionell hieß das, eine mehrjährige Lehrzeit bei einem persönlichen Guru zu absolvieren.
Grihastha – Hausherr*in:
Wir bewähren uns in der Welt. Als Berufstätige, als Familienmitglieder und vielleicht auch als Eltern übernehmen wir Verantwortung und wachsen dabei in persönlicher, spiritueller und geistiger Hinsicht.
Vanaprastha – Einsiedler*in
Wir dürfen uns aus dem aktiven Leben zurückziehen und Verantwortung abgeben, um wieder mehr Raum für Spiritualität, Wissen und Weisheit zu haben – ein “Ruhestand” und zugleich eine erneute Lehrzeit, die uns auf die letzte Phase vorbereitet.
Sannyasin – Entsagende*r:
Wir lassen langsam und bewusst das irdische Leben los, wir lösen uns von materiellem Besitz und auch von der Anhaftung an unseren Körper. Was jetzt noch zählt, ist allein die geistige Freiheit.
Ein Gespräch mit Anna Trökes über das Älterwerden
Zum Weiterlesen: Im YOGAWORLD JOURNAL 05/2025 haben wir mit Anna Trökes darüber gesprochen, welche Bedeutung Zeit in der Yogaphilosophie hat. Die Ausgabe kannst du dir hier bestellen: