Yoga bedeutet Konzentration. Eine Fähigkeit, die sehr gefragt ist, egal ob im Beruf oder in der Familie. In dieser Variante der Pyramide (Parshvottanasana) kann man nicht nur erkennen, wie es um die eigene Konzentration steht, auch Kraft und Balance sind gefragt.
Die Ausgangshaltung Parshvottanasana (Pyramide oder intensive Flankenstreckung) kennen Sie bestimmt: Sie gehört zu den Basics der Yogapraxis. Die Dehnung für die Oberschenkelrückseite kann dabei sehr intensiv sein, deswegen braucht die Haltung Geduld. Wenn man zu schnell und zu ehrgeizig vorgeht, neigt man leicht dazu, den Rücken zu runden – und das mögen die Bandscheiben gar nicht. Wenn die Pyramide schon gut klappt, dann können Sie sie fliegen lassen. Durch das gehobene hintere Bein und die nach hinten geschobenen Arme wird aus der Stehhaltung eine Gleichgewichtshaltung.
Macht das Spaß?
Ja! Achten Sie aber unbedingt auf Länge im Rumpf. Wenn sich der Rücken rundet, dann stützen Sie die Hände erhöht auf zwei Blöcken ab.
Muss ich das können?
Nicht unbedingt. Nur wenn es Spaß macht. Im Lauf der Zeit macht es aber Sinn, die gewohnten Asanas auch auf ungewohnte, spielerische Arten zu modifizieren – davon profitiert neben dem Kopf vor allem das Fasziengewebe.
Was brauche ich?
Je kompakter sich der Oberkörper an das vordere Bein anschmiegen kann, desto einfacher wird das Balancieren auf einem Bein. Deswegen ist es günstig, wenn die einfache Pyramide schon relativ mühelos klappt. Asanas wie der herabschauende Hund, die sitzende Vorbeuge, die stehende Vorbeuge und natürlich die einfache Pyramide verleihen der Körperrückseite die nötige Länge. Außerdem wichtig: etwas Kraft im Oberkörper, denn nur mit Hilfe dieser Stütze kann man die Position auch stabil halten.
Schritt für Schritt
1. Beginnen Sie aufrecht stehend in Tadasana (Berghaltung). Treten Sie mit dem rechten Fuß ungefähr einen Meter zurück, dabei zeigt der Fuß nach vorne. Richten Sie beide Beckenkämme gerade nach vorn aus. Am besten legen Sie dafür die Hände an die Hüften.
2. Atmen Sie ein und weiten Sie die Brust zunächst Richtung Decke. Mit der Ausatmung beginnen Sie, sich aus den Hüftgelenken heraus langsam nach vorn zu beugen. Dabei achten Sie darauf, den gesamten Rumpf lang gestreckt zu halten. Je nach Beweglichkeit legen Sie die Hände auf zwei unter den Schultern platzierte Blöcke oder auf den Boden.
3. Schieben Sie jetzt ihre Hände (gegebenenfalls mitsamt der Blöcke) so weit es geht beidseits vom vorderen Bein nach hinten. Dabei sind die Arme gestreckt und die Finger zeigen nach hinten. Ziehen Sie die Kniescheiben hoch, um beide Beine zu aktivieren und vollständig zu strecken. Richten Sie sich etwa fünf Atemzüge lang gut in dieser Haltung ein und versuchen Sie, sie zu genießen.
4. Um die Pyramide zum Fliegen zu bringen, drücken Sie Ihre Hände fest gegen die Unterlage und heben langsam den rechten Fuß. Dabei richten Sie den Blick entweder auf die Nasenspitze (klassisches Drishti) oder auf den vorderen Fuß.
5. Nach bis zu fünf Atemzügen setzen Sie den Fuß wieder ab. Legen Sie die Hände an die Hüften, strecken Sie den Rumpf und richten Sie sich wieder auf. Ausatmend kehren zurück in die Ausgangsposition. Anschließend wiederholen Sie das Ganze auf der anderen Seite.
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