Mein erstes Mal: Sonnengruß auf 2000 Metern in Gastein

Ausgestattet mit Bergschuhen, Sonnencreme, Yogamatte und einer Fließjacke spaziere ich mit einem leicht nervösen Kribbeln im Bauch zu meiner ersten Yoga-Stunde auf 2000 Metern Höhe. Dieses besondere Erlebnis, mitten in der Natur und in der frischen Bergluft Yoga zu machen, wird im Rahmen des Yogafrühlings in Gastein angeboten.

– Advertorial –

Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und habe mich gleich dazu angemeldet. Noch etwas fröstelnd komme ich schließlich um kurz vor 9 Uhr am vereinbarten Treffpunkt – der Talstation Schlossalmbahn – an. Dort erwarten mich noch etwas verschlafene, aber freundliche Gesichter.

Namasté auf der Schlossalm

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde fahren wir gemeinsam mit unserem Yoga-Lehrer Young-Ho Kim mit der Seilbahn auf die Bergstation “Kleine Scharte”. Auf 2000 Metern Höhe angekommen, küssen erste Sonnenstrahlen mein Gesicht und die frische Bergluft lässt meine Morgenmüdigkeit rasch vergehen. Umgeben von einer beeindruckenden Bergkulisse durchströmt mich ein Gefühl von Energie und zugleich Ruhe. Andere Teilnehmer atmen die Gasteiner Bergluft tief ein und strecken sich in der Sonne – bereit für unsere kleine Wanderung zum Schlossalmsee, wo unsere Yogaeinheit stattfinden wird.

Wanderung zum Schlossalmsee

Die Bergstation Schlossalmbahn, oder auch “Kleine Scharte” genannt, ist ein beliebter Ausgangspunkt für viele Wanderungen, erklärt uns Young-Ho Kim. Ein straßenbreiter Wanderweg führt uns südwärts in Richtung Schlossalmsee. Der künstlich angelegte Speichersee ist eine Neuheit auf der Schlossalm und liefert im Winter Wasser für die Beschneiung der Skipisten. Im Sommer fügt er sich idyllisch in das Landschaftsbild ein und bietet ein herrliches Panorama über die Hohen Tauern mit dem Stubnerkogel, Zittrauertisch, Silberpfennig und dahinter das Schareck.

Ruheoase in den Gasteiner Bergen

Am Schlossalmsee angekommen, erwartet uns eine glitzernde Oase mitten in der schönen Gasteiner Bergwelt. Der Ort strahlt eine ganz besondere Kraft aus und berauscht alle meine Sinne. Frische Bergluft, duftende Bergkräuter und warme Sonnenstrahlen geben mir sofort Kraft und Energie. Erste Atemübungen lassen mich tief durchatmen und geben mir ein befreiendes Gefühl. Es wird Zeit, diesen magischen Ort mit dem Sonnengruß zu begrüßen.

Indische Tradition in Gastein

Ich habe mich im Vorhinein ein wenig schlau gemacht und konnte erfahren, dass der Sonnengruß oder auch Surya Namaskar, die Mutter aller Yoga Asanas ist. Surya ist der Name des Sonnengottes und der Sonnengruß war und ist noch immer ein Gebet an die Sonne. Früher wurde er in Indien morgens mit dem Blick in Richtung Sonne praktiziert. Der Sonnengruß eignet sich besonders als morgendliches Wake-up Programm, da er sich langsam beginnen lässt, allmählich steigert und den Körper sanft aus seiner morgendlichen Steifheit erweckt. Die haben wir inzwischen durch unsere kleine Morgenwanderung zwar schon abgelegt, wir können es jedoch kaum erwarten mit unserer Einheit unter freiem, strahlend blauen Himmel zu beginnen.

Einführung Sonnengruß

Bevor wir loslegen, erhalten wir eine kurze theoretische Einführung. Ich erfahre, dass der klassische Sonnengruß aus zwölf Yogastellungen (Asanas) besteht, deren Abfolge ineinander fließt. In der Regel wird das Ganze zwölf Mal wiederholt oder ein Vielfaches davon. Dabei ist es wichtig, dass die Abfolge der Positionen entweder im Fluss des eigenen Atmens erfolgt oder für fünf Atemzüge gehalten wird. Deshalb machen wir zu Beginn einige
Atemübungen. Das klingt zwar einfach, ist jedoch für Anfänger wie mich gar nicht so leicht. Denn seinen eigenen Atemrhythmus zu finden oder ihn zu halten und zugleich seinen Körper und Geist in Einklang zu bringen, bedarf einiges an Konzentration und bewusster Selbstwahrnehmung.

Wir begrüßen die Gasteiner Bergwelt

Nachdem wir die Atemübungen abgeschlossen haben, startet unser Yoga-Lehrer mit der ersten Position, dem aufrechten Stand oder auch Tadasana genannt. Mein Atem muss tief sein und ich muss dabei gerade und gespannt stehen. Darauf folgt die zweite Position, bei der meine Handflächen über den Kopf zueinander schauen und mein Blick gegen den blauen Himmel gerichtet ist. Dabei spüre ich, wie sich Brustkorb und Kehle öffnen und Energie durch meinen Körper fließt.

Danach folgen Pada Hastasana (die stehende Vorwärtsbeuge), die Sprinter-Stellung und der nach unten schauende Hund oder auch Adho Mukha Svanasana genannt. Schnell merke ich, wie sich meine Muskeln lockern und meine Bänder sanft gedehnt werden.

Die sechste Position, die Bretthaltung, fordert mich besonders heraus. Sie ist auch bekannt als schiefe Ebene, dabei liegt der Fokus vor allem auf der Körperspannung. Zugleich soll ich tief einatmen und den Atem anhalten. Die Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden, fällt mir gar nicht so leicht. Dafür kommt mein Herz-und Kreislaufsystem so langsam richtig in Schwung. Bei der siebten Position atme ich aus und lege meine Knie, Brust und Stirn sanft auf den Boden ab, bevor ich mich in die achte Position, die Kobra, begebe. Nun lege ich auch mein Becken ab, spanne mein Gesäß an und richte meinen Rumpf leicht auf. Dabei ist mein Blick auf den Schlossalmsee gerichtet, in dem sich die Berge Gasteins wunderschön spiegeln.

Innerliche Ruhe macht sich in mir breit. Anschließend folgen Position neun, zehn und elf, die identisch zu den Übungen fünf, vier und drei sind. Bei der zwölften und zugleich abschließenden Position kehre ich wieder in den geraden Stand zurück.

Meditation und Reflexion

Wir wiederholen das Ganze insgesamt zwölfmal. Eine Abfolge der Positionen, sprich ein Sonnengruß, dauert ca. drei Minuten. Nach der Zeit fällt es mir leichter, die Übungen im Fluss meines Atmens zu machen und die ständige Wiederholung des Sonnengrußes versetzt mich in einen angenehmen, meditativen Zustand. Mein Körper ist trotz der körperlichen Anstrengung entspannt. Nach der Yogaeinheit fühle ich mich ausgeglichen und zugleich voller Energie.

Harmonie in atemberaubender Kulisse

Es ist ein besonderes Gefühl, den Sonnengruß in den Gasteiner Bergen, wo man der Sonne wohl am nächsten ist, zu praktizieren. Yoga unter freiem Himmel, auf 2000 Metern zu machen, begeistert nicht nur Anfänger wie mich, sondern auch richtige Yogis. Es ist ein intensives und einzigartiges Erlebnis, das sich Besucher der Gasteiner Yogatage nicht entgehen lassen sollten.

Tipp: Wer danach noch einmal bewusst die bezaubernde Bergkulisse von Gastein bestaunen oder die frische Luft einatmen möchte, hat die Möglichkeit, im Bergrestaurant „Kleine Scharte“ eine große Tasse Tee oder Kaffee auf der herrlichen Sonnenterrasse, die einen traumhaften Panoramablick bietet, zu genießen.

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