Wahre Held*innen: Virabhadrasana II

Kaum eine Yogastunde ohne Virabhadrasana II. Wie oft ich wohl schon zur Heldin wurde? Die Heldenhaltung gehört zum Standardrepertoire. Und gerade deswegen lohnt es, sie genauer anzusehen. Sie vielleicht auch nochmal neu aufzubauen. Denn sie entfesselt ungeahnte Kräfte in uns. Expertin Michele Schmid erklärt die Feinheiten für Held*innen.

Virabhadrasana II mag auf den ersten Blick einfach aussehen. Versucht man aber, länger in der Haltung zu bleiben? Sie erfordert viel Kraft, Aufmerksamkeit und Integrität. Umgekehrt stärkt es das Selbstvertrauen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Die Position kombiniert mit Stabilität und möglichst viel Leichtigkeit. Das Prinzip von Sthira Sukha Asana. Dieser Effekt verstärkt sich zusätzlich, wenn man den Blick auf die vordere Hand richtet. Genauer schaust du über den vorderen Mittelfinger. Strecke außerdem den Daumen dabei nach oben. So bist du fokussiert und positiv gestimmt.

Den Moment im Fokus

Auch ein Krieger richtet seinen Fokus vollständig auf den jetzigen Moment und sein unmittelbares Tun. Yoga im Hier und Jetzt. Held*innen setzen ihre ganze Kraft für etwas ein. Aber sie verlieren sich aber nicht dabei. Denn sie handeln aus einer starken Mitte heraus. Genau diese Eigenschaften fordert die Position. Sie kann nur kraftvoll, stolz und gelassen sein, wenn sie fokussiert und aus einer starken Mitte heraus kommt. Darauf folgt die Aufrichtung der Wirbelsäule und die Stabilität in den Hüftgelenken. Die Verwurzelung der Füße am Boden stützt dies.

So stellt die Asana im Idealfall kraftvolle Held*innen dar. Jedoch geht es nicht um keine Aggressivität. Also eine Figur, die sich ausdehnt und zugleich in ihrer Mitte bleibt. Die Arme und Beine symbolisieren dabei das Handeln im Außen. Die körperlichen Voraussetzungen sind Weite in der Brust sowie eine gewisse Flexibilität in Hüften. Trotz dieser Mobilität ist der Stand aber stabil. Weder die Knie noch das Becken weichen nach außen aus.

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Vorbereitung

Zwei vorbereitende Haltungen helfen dir. Übe einerseits den tiefen Ausfallschritt. Anjaneyasana mobilisiert Leisten und Hüften, weitet den Brustkorb und dehnt die Oberschenkelmuskulatur. Praktiziere andererseits die Grätsche. Prasarita Padottanasana dehnt Oberschenkelrückseiten und Rücken. Außerdem lernst du die Stabilisierung in Standhaltungen. Sie schult die Erdung durch die Füße. Dabei lernst du zudem die Koordination verschiedener Dehn- und Streckrichtungen. Außerdem wirkt sie nach Anjaneyasana beruhigend. Das erleichtert die Konzentration in Virabhadrasana II.

Ziel und Wirkung

In der Held*innenhaltung gilt es, flexibel und durchlässig zu bleiben. Vermieden wird, zu sehr die Kraft zu betonen und dabei starr zu werden. Wahre dabei deine Grenzen. Wie viel Außenrotation lässt das Hüftgelenk zu? Wie viel Offenheit erlaubt die Brustmuskulatur? Und wie lange reicht meine Kraft in den Beinen? Atme in die Anspannung hinein, die du spürst. Lass sie so weit wie möglich los. Entspanne, wo möglich. Genieße die Dehnung in den Bereichen, die vielleicht noch nicht so beweglich sind.

Die positiven Wirkungen der Held*innen Haltung sind vielfältig. Sie kräftigt Fußgelenke, Bein- und Beckenmuskulatur sowie die Wirbelsäule und verbessert die Beweglichkeit dieser Bereiche. Beininnenseiten, Leisten, Schultern und Arme sind gedehnt. Die Entlastung des unteren Rückens ist hilfreich bei Rückenschmerzen. Insbesondere hilft es auch bei Ischiasschmerzen.

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Michele Schmid ist begeisterte Sportlerin. Snowboarden, Surfen, Joggen, Mountainbiken, Klettern. Bewegung war für die Münchnerin immer wichtig. Als sie zum Yoga kam, fand sie hier mehr als nur einen Ausgleich zum Sport. Sie absolvierte eine Ausbildung in Vinyasa Yoga bei Air Yoga in München. Parallel dazu lernte sie Psycho-Neuro-Kinesiologie. Ihren Job als Vertriebsassistentin hat sie an den Nagel gehängt, um sich voll und ganz dem Yogaweg widmen zu können. Sie gibt in München Einzelunterricht. Finde sie unter Kinyo Flow Yoga.

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