„Yajna“ stammt aus dem Sanskrit und beschreibt das Opfer, ein Ritual oder eine Darbringung. Der Begriff wird auch für die Umschreibung einer Feuer-Zeremonie verwendet.
Außerdem steht „Yajna“ für die Gefühle, die während eines Opfergangs bei den beteiligten Personen entstehen können: Hingabe und Verehrung, die Anbetung eines Gottes oder mehrerer Gottheiten. Schon in den vedischen Texten spielten Opferrituale eine wichtige Rolle. So sollten sie den Einzelnen und die Gemeinschaft mit den Göttern verbinden, um deren Segen zu erlangen.
Bereits in den Upanishaden wird der innere, spirituelle Aspekt des Opfers deutlich herausgearbeitet. Das eigene Sein soll dem Göttlichen gewidmet werden.
Krishna erläutert in der Bhagavadgita vielfältige Formen der Opferhandlung: Gaben, die den Göttern dargebracht werden, das Opfer der Sinne „im Feuer des Yoga der Selbstbeherrschung“ oder auch jenes von Reichtum, Askese oder in Form eines Gelübdes.
Den materiellen Gaben ist das „Weisheitsopfer“, „Jnana-Yajna“, vorzuziehen. Dieses Handeln aus der Erkenntnis des höchsten Selbst heraus, führt schließlich zu Moksha, der spirituellen Befreiung.
In der vedischen und hinduistischen Tradition wird das Wort „Opfer“ nicht, wie in der abendländischen Kultur, mit Leid und Entsagung assoziiert.
Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer