Etwas zu integrieren, heißt, es langfristig zu verankern und im Alltag zu leben. Es gehört zum Leben dazu, dass wir vom Weg abkommen oder die Orientierung verlieren. Wenn wir etwas aber tief verankert haben, ist es auch in Momenten der Unsicherheit greifbar und kann uns helfen, zurück zur eigenen Vision zu finden.
Hier kommst du zum Hauptartikel (und zu Modul 1 bis 3).
Text und Programm: Daniela Mühlbauer / Fotos: Sonja Netzlaf / Outfits: OGNX / Privat
Neue Routinen
Routinen helfen uns, jeden Tag unsere Ziele zu verfolgen, ohne immer wieder Entscheidungen zu treffen. So nehmen sie Stress aus dem Alltag und schenken uns mehr Zeit zum Entspannen. Damit du die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Wochen nicht aus den Augen verlierst, ist es wichtig, sie in konkrete Handlungen zu übersetzen:
Was ist dir klar geworden – und wie kannst du es in deinem Alltag verankern?
Vielleicht ist es die morgendliche Asana-Praxis zu einer festen Zeit, vielleicht das abendliche Reflektieren und Tagebuch-Schreiben – oder etwas ganz anderes, das deine Vision spiegelt und dich trägt. Wenn du es regelmäßig tust, bildet sich ein stabiles Flussbett, durch das du mit dem Fluss des Lebens fließen kannst. Wichtig ist, dass du deine Routinen immer wieder deinem Leben anpasst und dir auch eine gewisse Freiheit lässt, damit sie nicht zu einem zusätzlichen Stressfaktor werden.
“Ich tue genug. Ich bin genug. Ich bin ganz.”
Deine Yogapraxis
In dieser Zeit geht es um Fokus, innere Kraft und Ausrichtung. Dabei helfen dir Haltungen, die deine Körpermitte kräftigen und deine Konzentration fördern, vor allem
- kraftvolle Stehhaltungen wie die drei Varianten des Kriegers
- Balance-Haltungen wie der Halbmond
- Core-Übungen wie das Boot
Praxis Spotlight: Shavasana
Shavasana hilft uns zum Abschluss einer Asanapraxis, vollständig loszulassen und das zu integrieren, was Körper und Geist während des Übens erfahren haben. Diese Integration in der tiefen Entspannung kannst du nicht nur nach dem Yogaüben nutzen, sondern auch in deinem Entwicklungsprozess.
Schaffe immer wieder Momente des Nichtstuns, der Entspannung und des Annehmens dessen, was ist. Lege dich flach auf den Rücken, lass alles los, atme, spüre … und stehe erst wieder auf, wenn du sicher weißt: Es ist angekommen.
“Ich bin getragen
im Fluss des Lebens.”
Pranayama-Tipp: Ujjayi-Atmung
Ujjayi (der Meeresrauschen-Atem) regt zugleich an und wirkt beruhigend auf unser Nervensystem.
Finde dazu eine bequeme Sitzposition und atme zunächst einfach nur ruhig durch die Nase ein und aus. Beginne dann, sanft deine Kehle zu verengen, bis du ein Rauschen im Rachen erzeugst. Finde einen gleichmäßigen, ruhigen Atemrhythmus und lausche diesem ruhigen Meer in dir 3–5 Minuten lang.
Journaling-Leitfragen:
- Welche Glaubenssätze halten mich zurück?
- Welche Routinen können mir helfen, meinen Herzenswünschen nachzugehen?
Extra: Klangreise
Passend zu diesem Programm und seinen vier Modulen hat unsere Autorin diese Playlist für euch zusammengestellt.
Du hast den Anfang verpasst? Kein Problem, starte jetzt mit Modul 1.
Daniela Mühlbauer ist Advanced Yoga Teacher, Tanzkünstlerin und Sozialpädagogin. Sie bildet angehende Yogalehrer*innen aus und veranstaltet Workshops und Retreats für Vinyasa-Yoga und Yoga Flow Dance. Zudem ist sie als Dozentin für kulturelle Bildung und Tanzpädagogik an der Hochschule München tätig. Weitere Angebote für Yoga- und Tanzstunden findest du auf ihrer Website.