Ujjayi Atmung – Wellenrauschen für das Halschakra

Bei jeder Ausatmung ein kehliges Rauschen? Im Yogastudio ist es normal, dass man nicht nur von Musik, sondern auch von der Atmung des Nachbarmanns beschallt wird. “Du kannst jetzt beginnen, Ujjayi zu atmen”, bietet der Yogalehrer an. Aber vielleicht fragst du dich: Was ist eigentlich die Ujjayi Atmung?

Im Alltag ist unsere Atmung meistens flach und in der Brust verortet. Als Yoga-Anfänger muss man erstmal lernen, die Atmung immer mehr zu vertiefen, zu verlängern und in den Bauch zu atmen. Das ist deswegen so wichtig, da Pranayama deine ganze Asana-Praxis unterstützt. Die hier beschriebene Ujjayi Atmung kannst du separat anwenden und im Sitzen praktizieren. Wenn du immer mehr Sicherheit gewinnst, kannst du sie auch im Flow Yoga oder Ashtanga integrieren. So wird sie deine Yogapraxis auf ein neues Level bringen. Und vielleicht gelingt es dir dadurch, den Anweisungen des Lehrers bezüglich der Atmung zu folgen.

Die Vorteile der Ujjayi Atmung

Es lohnt sich, dich wie Darth Vader anzuhören. Denn die Ujjayi Atmung aktiviert besonders dein Halschakra (Informiere dich hier mehr über Chakren!). Sie reinigt dich von allem Alten und lässt dich mutig deine Wahrheit sprechen. Zudem kannst du während der Asanas so deine Atmung immer noch ruhig und tief fließen lassen. Das aneinander Reiben der Stimmbänder hört sich ja auch ein wenig wie Meeresrauschen an, oder? Lass es uns ausprobieren.

Wie mit dem Meeresrauschen beginnen?

  1. Bevor du anfängst: Wie bei allen Pranayama lohnt es sich, zuerst deine Nase zu putzen und einen Schluck Wasser zu trinken.
  2. Beginne im Sitzen. Vertiefe und verlängere dann deine Atmung. Atme zuerst über die Nase ein und über den Mund aus.
  3. Vielleicht hast du einen Spiegel zur Hand. Oder du verwendest deine Hand und stellst dir vor, es handelt sich um einen Spiegel. Diesen hauchst du jetzt durch den geöffneten Mund an.
  4. Vertiefe nun das Hauchen, sodass ein kehliger Ton entsteht.
  5. Jetzt bist du bereit, den Mund zu schließen. Atme genauso tief und mit Geräusch nur durch die Nase weiter. Spürst du die Ruhe und Ausgeglichenheit, die dadurch entsteht? Dann bist du bei der Ujjayi Atmung angelangt.

Und dann wartet die nächste Challenge auf dich. Kannst du deine Ujjayi Atmung die ganze dynamische Yogapraxis über beibehalten? Auch wenn es am Anfang nicht klappt. Bringe während der Praxis immer wieder die Aufmerksamkeit auf deinen Atem zurück. Setze dir die Ujjayi Atmung am Beginn der Praxis ganz bewusst als Intention. Manchmal sind es die scheinbar kleinen Dinge, die uns tief transformieren.


Text: Kerstin Thost | Foto von Eternal Happiness von Pexels

100. Ausgabe YogaWorld Journal

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