Vom Suchen und Finden eines Gurus. Wer den Wunsch hat, das Beste aus dem eigenen Leben zu machen, voranzukommen und möglicherweise sogar erfolgreich zu sein, ist mit einem Mentor gut beraten, der einen an die Hand nimmt, neue Impulse gibt, kritisiert und motiviert. Ähnlich verhält es sich mit Gurus – auch sie tun all das mit ihren Schülern. Der Unterschied? Viele Menschen haben Angst davor, möglicherweise ihre Autonomie oder gar sich selbst ganz und gar aufgeben zu müssen, wenn sie sich auf die spirituelle Lehrer-Schüler-Beziehung einlassen. Deswegen plädiert die Amerikanerin Mariana Caplan auch für die „bewusste Schülerschaft“, bei der der Suchende stets selbstverantwortlich und unterscheidungsfähig bleibt.
Die Professorin für Yoga und Transpersonale Psychologie beschreitet gemeinsam mit dem Leser noch einmal den Weg ihrer eigenen Sinnsuche, schildert mit hintergründigem Humor Krisen, Enttäuschungen, den Umgang mit Scharlatanen und bewusstseinserweiternden Drogen ebenso schonungslos, wie sie über erhellende Glücksmomente und ihren eigenen Lehrer berichtet. Im Anhang lässt die Autorin spirituelle Größen wie Georg Feuerstein, Ram Dass oder Jai Uttal über das Thema des Buches sprechen. Sehr erhellend.
Fazit: Brauchst du einen Guru? Lies – und entscheide selbst.
“Brauchst du einen Guru? Fluch und Segen einer spirituellen Schüler/Lehrer-Beziehung” von Mariana Caplan, Advaitamedia Verlag, ca. 15 Euro.
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