Wenn du deinen Serotoninspiegel in den Herbst- und Winter-Monaten noch ein bisschen mehr pushen möchtest, dann hätte unsere Asana-Kolumnistin Amiena Zylla da einen perfekten Tipp: Hüpfen. Das produziert angeblich nicht nur Glückshormone, es soll überhaupt ziemlich gesund sein – ganz besonders für die Faszien…
Weißt du noch, wann du das letzte Mal fröhlich herumgesprungen bist? Wahrscheinlich schon etwas länger her, oder? Wenn ich meine Tochter so an- schaue, macht sie eigentlich den ganzen Tag nichts anderes als zu hüpfen. Am liebsten auf dem großen Bett. Sie hat schon sehr früh erkannt, wie toll das ist, und konnte gefühlt schon springen, bevor sie lief. Am Anfang hielt sich am Gitter ihres Bettchens fest und übte und übte, bis sie es konnte. Das Schöne daran ist, dass durch das Springen Unmengen an Glückshormonen ausgeschüttet werden – kein Wunder, dass Kinder so viel lachen.
Was das mit den Faszien zu tun hat?
bieten sie den Gelenken einen ver- mehrten Schutz, außerdem werden Ge- lenke, Knochen und Knorpel besser mit Nährstoffen versorgt. Aber die Liste der positiven Effekte ist noch länger: Munteres Hüpfen erhöht die Stoffwechselaktivität, stimuliert das Herz-Kreis- lauf-System und baut Stress ab. Hier will ich dir eine vermutlich erstmal un- gewohnte Art des Springens vorstellen, die besonders auf die Faszien abzielt.
Der Hintergrund
Bindegewebe besitzt die Eigenschaft, Bewegungsenergie speichern und katapultartig wieder freisetzen zu können, Faszienforscher nennen das „Rebound Elasticity“. In der Tierwelt kann man diesen Katapulteffekt sehr gut zum Beispiel bei Gazellen und Kängurus beobachten: Beide erzeugen ihre beeindruckende Sprungkraft weniger aus der Beinmuskulatur als aus der dynamischen Federung der Faszien. Aber auch wir Menschen sind in der Lage diese kinetische Speicherenergie zu nutzen, es sind aufgrund der kürzeren Achillessehne lediglich geringere Sprunghöhen zu erwarten. Übrigens: Nach meiner Erfahrung können auch „Kniepatienten“ auf die unten beschriebene Art hüpfen, während das schwerfällige muskuläre Springen für ihre Knie eher ungünstig ist.
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Step by Step Anleitung
- Du beginnst im Vierfüßlerstand mit aufgestellten Füßen, verwurzelst deine Hände kraftvoll am Boden, aktivierst die Schultern und hebst die Knie. Wenn du jetzt noch den Po nach hinten und oben ziehst, bist du im herabschauenden Hund.
- Stelle dir vor, dass du in einen dehnbaren Ganzkörperanzug schlüpfst und dich in der Haltung zu allen Seiten hin ausdehnst. Was wir mit dieser bild- haften Vorstellung erreichen wollen, ist, dass du dein Fasziennetzwerk, also die kollagenen Fasern, ausdehnst.
- Jetzt hebe deine Fersen deutlich an, lass die Beine dabei aber gestreckt. Stelle dir vor, dass der Boden unter deinen Füßen heiß ist und beginne in beidbeinigen kleinen Hüpfern zu springen. Wenn du Mühe damit hast, versuche es mal mit einem kleineren Abstand zwischen Händen und Füßen und etwas mehr Gewicht auf den Händen.
- Beim faszialen Springen kommt es nicht auf Höhe an sondern auf Schnelligkeit. Die Füße heben sich nur ganz wenig vom Boden ab. Ganz wichtig: Halte die Beine immer gestreckt und bewege nur die Füße: Springe auf die Fußballen, strecke und beuge Fußgelenke. Springe so lange, wie du möchtest.
Tipp zum Varieren
• Setze die Füße beim Springen abwechselnd auseinander und wieder zusammen.
• Springe mit geschlossenen Beinen nach rechts und links.
Wirkungen
• stärkt und nährt die Gelenke
• erhöht die Stoffwechselaktivität
• beschleunigt die Zellerneuerung
• löst Verspannungen
• macht glücklich
• hält jung
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Fragen oder Anregungen? Dann findest du Amiena Zylla hier: amienazylla.com & instagram.com/amienazylla