Die Redaktion testet: Das Naturhotel Chesa Valisa

Ihr seid reif für die Insel und sehnt euch nach Yoga, Ayurveda und Entspannung, möchtet aber der Umwelt und eurem Stresslevel zuliebe keine lange Flugreise antreten? Dann ist das Naturhotel Chesa Valisa im österreichischen Kleinwalsertal, direkt hinter der Grenze, genau das Richtige für euch. Unsere Kollegin Jenny hat das Hotel auf Herz und Nieren geprüft und schon mal vorgekostet … //anzeige

“In den Bergen ist Freiheit”

WANDA RUTKIEWICZ

Seit Wochen freue ich mich auf die Auszeit im Chesa Valisa, endlich ein Tapetenwechsel! Bereits die Fahrt ins Kleinwalsertal ist atemberaubend und lässt mich einen Gang zurückschalten, denn der Weg führt durchs wunderschöne Allgäu. Dieses Gefühl, wenn die Bergkette immer näher auf einen zukommt, lässt mich tief durchatmen. Da ich in der Nähe von München wohne, erreiche ich bereits nach ca. zweieinhalb Stunden das Hotel im österreichischen Hirschegg und fühle mich sofort entspannt, ganz ohne Reisestrapazen. Mich erwarten drei Tage Yoga, gutes Essen und Wellness – aber lest selbst, was ich dort erlebt habe …

Holz vermittelt Wärme und Geborgenheit

Als allererstes schalte ich mein Handy aus, denn ich möchte jeden Moment ganz intensiv erleben, ohne von irgendwelchen, meist banalen News abgelenkt zu werden. Auf dem Weg zur Lobby fällt mir auf Anhieb die geradlinige Architektur mit vielen Holzelementen des Hotels auf, was mir sehr gut gefällt. Ich liebe Holz, ob in Form von Häusern, schicken Möbeln oder im Urzustand der Bäume. Für mich vermittelt es ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und der Verbindung zur Natur.

Das Chesa Valisa Hotel besteht aus mehreren Gebäuden, die neuen Komplexe sind komplett mit einer Holzfassade versehen, das alte Haupthaus, das bereits im Jahr 1507 erbaut wurde, ist im für die Region typischen Alpenstil gestaltet. Sofort fühle ich mich hier wohl, spüre eine besondere Energie der Erde und kann den Alltag vor der Tür lassen. Im Zimmer angekommen, fällt mir die puristische Ausstattung ins Auge: Lehmwände und cleane Möbel, gepaart mit grau-weißen Stoffen. Keine Bilder oder sonstiger Schnickschnack, der ablenken könnte vom Wesentlichen. I like!

Changemaker Hotel: achtsames Reisen

Mein erster Tag beginnt bei einer Tasse Tee und einem sehr inspirierenden Gespräch mit Natalie aus dem Marketing-Team. Durch sie erfahre ich z.B. dass Nachhaltigkeit hier wirklich gelebt wird, denn das Hotel gehört zu den sogenannten klimaneutralen Hotels und ist darüber hinaus Mitglied im Verbund der Changemaker Hotels, der sich für umweltbewusstes und achtsames Reisen einsetzt. Bezogen auf das Konzept im Chesa Valisa bedeutet es, dass z.B. Heizung und Warmwasseraufbereitung auf Basis erneuerbarer Energiequellen wie Sonne, Pellets und Wärmerückgewinnung aufgebaut sind. Darüber hinaus regulieren die Lehmwände auf ganz natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Der Pool, der mit eigenem Quellwasser gefüllt ist, wird mit ionisiertem Salz gereinigt. Das Besondere: Sogar die Putzmittel basieren auf Basis von reinigungs-effektiven Mikroorganismen. Dazu sorgen Vollholzmöbel und Netzfreischaltung sowie reduzierter Elektrosmog für ein gesundes Raumklima. Unglaublich, aber wahr: Das gesamte Hotel wurde aus nur vier Rohstoffen gebaut (Holz, Glas, Stein und Lehm), die sich perfekt in die umgebende Natur einfügen

Interessant ist auch, dass das Hotel in Anlehnung an die vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde konzipiert ist, und so befinden sich an verschiedenen Orten immer wieder entsprechende Skulpturen, Wasserquellen o.ä. 

Zur Ruhe kommen im Spa des Chesa Valisa

Am Nachmittag erkundige ich dann den Spa-Bereich. Zwischen den Saunagängen und meinen Bahnen durch den Outdoor-Pool genieße ich in einer der Schwebeliegen den herrlichen Blick auf die Berge und lasse meine Gedanken davonziehen. Runterkommen, zur Ruhe kommen und eins werden mit der Natur gelingt hier auf jeden Fall. Zurück im Zimmer, spüre ich eine angenehme Schwere und verschwinde erst einmal im Land der Träume. 

Die VErnunft beginnt bereits in der Küche

Friedrich Wilhelm Nietzsche

Essen bedeutet für mich Genuss und Lebensfreude. Ganz wichtig: Bevor ich ein Hotel buche, schaue ich mir mittlerweile ganz genau das Speiseangebot an, denn ich lebe seit vielen Jahren vegan, aus Mitgefühl zu den Tieren. Vor allem in Bayern habe ich hier leider schon oft enttäuschende Erfahrungen gemacht, mit fleischlastigen Speisekarten aus dem Mittelalter. Im Chesa Valisa ist das anders, denn es gibt jeden Tag ein veganes Menü zur Auswahl, und donnerstags ist sogar “Grüner Tag”, d.h. es landen weder Fisch noch Fleisch auf den Tellern.

Im Naturhotel gibt es vegane, ayurvedische und omnivore Speisen – eine Küche, die auf saisonale, naturbelassene, regionale und biologische Lebensmittel setzt. Alles wird frisch zubereitet, Mehl selbst gemahlen, um damit fast täglich frisches Brot zu backen. Und wer Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat, stößt im Naturhotel nicht auf verständnislose Blicke. Küchenchef Andreas Ziep kümmert sich persönlich um die Zusammenstellung eines entsprechenden Speiseplans. Blumen und Kräuter kommen aus dem hoteleigenen Bauerngarten – angebaut im Biodynamischen Stil, mit eigenem Dünger und Wiederverwertung der Reste.

Besonders beeindruckend finde ich das wirklich große Angebot am Salat-Buffet, an dem sich die Gäste sich übrigens auch mittags bedienen können. Ob Quinoa-, Karotten- oder Rucola-Salat mit Kürbiskernöl – mein Teller schaut aus wie ein buntes Vitamin-Potpourri. Yummi! 

Yoga, Ayurveda und Panchakarma 

Der zweite Tag steht – nach einem ausgiebigen Frühstück und einer Wanderung – ganz im Zeichen des Yoga und so entscheide ich mich für die Prana Vinyasa Flow-Yoga-Einheit am Nachmittag mit Chamal aus Sri Lanka. Mir gefällt seine ruhige Art zu unterrichten, und die Pranayama-Übungen zum Schluss bringen mich nochmal so richtig runter. 

Klar, dass wir bei Yogaworld vor allem einen Blick auf die Yoga-Angebote werfen, und da muss ich sagen, punktet das Chesa Valisa gleich doppelt. Zum einen mit Yoga: mindestens 2-mal pro Tag stehen Yoga-Einheiten auf dem Plan. Dabei können Hotelgäste mit 5 verschiedenen Lehrer*innen üben und für jeden ist etwas dabei: Prana Vinyasa Flow Yoga, klassisches Hatha Yoga, Kundalini Yoga, Elemental Yoga & Gravity Yoga oder sportliche Hatha Yoga Einheiten mit physiotherapeutischem Hintergrund. Daneben gibt es speziell buchbare Yoga- Retreats wie “Yoga & Stille” oder eine Intensiv-Yogawoche mit externen Lehrern, die z.B. Yoga-Sessions mit Wanderungen in der Natur verbinden. Mein Tipp vor der Yoga-Einheit: Eine Wanderung in die Kleinwalsertaler Berge und zu den Bienen – denn das Naturhotel beherbergt 20 eigene Bienenvölker.

Love your Body: Das AlpinSPA

Falls ihr tiefer in die Ayurveda-Lehre eintauchen möchtet, kommt ihr auch hier voll auf eure Kosten, denn der hoteleigene Ayurveda-Arzt Dr. Dinu stimmt nach Konstitutionsgesprächen und Pulsdiagnosen die jeweils passenden Behandlungen und Ganzkörpermassagen auf Yogi*nis ab und gibt hilfreiche Empfehlungen für Ernährung und Co. Mein Favorit: Die Kundalini-Massage, also eine 60-minütige ayurvedische Rücken-Spezialmassage, durch die häufig blockierte Energie gelöst werden kann. Ziel ist es, die Lebenskraft zu wecken, die im Becken ruht.

Neu sind die Panchakarma-Kuren, die seit Kurzem im Chesa Valisa angeboten werden. Hier könnt ihr euch 14 Tage lang mit Ölen aus Indien und ganz ohne Jetlag behandeln und so Körper und Geist entschleunigen. An meinem dritten und letzten Tag im Naturhotel entscheide ich mich erneut für die Yoga-Session mit Chamal, aber zuvor lasse ich mich im Spa-Bereich verwöhnen.

Der Duft nach Holz, ätherischen Ölen und Gewürzen und ausgesuchten Kräutern … Klar, dass zu so einem Hotel auch ein gutes Spa gehört: Panorama-Sauna und beheizter Quellwasser-Pool mit Blick auf die umliegenden Zweitausender wie Widderstein, Kanzelwand usw., Sonnenbalkon mit Schwebeliegen, Soledampfbad, In-& Outdoor-Kneippbecken sowie Infrarotkabinen – ich würde sagen, so lässt es sich aushalten.

Übrigens: Auch im Wellnessbereich setzt das Naturhotel Chesa Valisa auf 100% Bio: für Gesichtsbehandlungen verwenden die Kosmetikerinnen rein die veganen Kosmetikmarken Pharmos Natur (aus Bayern) und MARÌAS (aus Salzburg). Unser Tipp: Das “Love your Age Power Treatment”. Kollagenpower-Lieferanten wie Avellana, Cranberry, Moringa und afrikanische Schwarzbohne verbessern die Dichte der Haut und polstern kleine (oder auch größere) Fältchen auf. 

Fazit: 

Ich fühle mich tatsächlich nach “nur” drei Tagen im Chesa Valisa erholter als nach meinem einwöchigen Urlaub Anfang des Jahres auf Fuerteventura und habe ein besseres Gewissen in Bezug auf meinen CO2-foodprint. Besonders gut hat mir die Mischung aus Ruhe und Bewegung gefallen. Es gibt übrigens auch manchmal Live-Musik am Abend sowie eine Tischtennisplatte, einen Billard-Raum und ein Klavier, sodass man nach dem Essen ein bisschen Entertainment erleben kann. Für mich die perfekte Kombi – oder wie es mit den Worten von Pink Panther zu sagen: “Ich komme wieder, keine Frage.”


Mehr Info: naturhotel.at

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