Yoga allein zuhaus – 4 Grundregeln für eine sichere Praxis

Yoga kann eine Quelle umfassender Heilung sein. Es kann aber auch zu Verletzungen führen oder bestehende Probleme verschlimmern. Erst recht, wenn man (wie seit Corona) meistens alleine übt. Hier sind ein paar Grundregeln für eine wirklich sichere Praxis zuhause…

  1. Gehe beim Üben vom Körper aus – anstatt vom Kopf. Im Alltag sind wir darauf konditioniert, zu planen, zu funktionieren und etwas zu leisten – umso wichtiger (und schwieriger) ist es, diese Muster im Yoga über Bord zu werfen. Denn hier führen Ehrgeiz, Leistungsdenken und Idealbilder unweigerlich zu Stress und Verletzung. Deshalb gilt:
    → Spüre in jeder Übung genau hin, was dein Körper rückmeldet, reagiere auf seine Signale und lerne ihn dabei immer besser kennen.
    → Übe nur das, was dein Körper jetzt braucht, was dich nährt, freut und in die Verbindung mit dir selbst bringt (und nicht näher an deine Vorstellung von perfekt, nötig oder nützlich).
  2. Lass dich vom Atem lenken. Einer der unmittelbarsten Botschafter des Körpers ist der Atem:
    → Geht er nur noch gepresst oder flach, dann ist es höchste Zeit, eine Haltung aufzulösen und beim nächsten Durchgang abzumildern.
    → Umgekehrt darfst du die Intensität gerne etwas steigern, wenn du bei einer Übung das Gefühl hast, du könntest nebenher noch Posaune spielen oder dich mit deinem Kind im Nachbarzimmer unterhalten.
  3. Probiere aus, was am besten zu dir passt. Die Freiheit zu experimentieren und dabei immer genauer herauszufinden, was du wirklich brauchst und was (jetzt) für dich passt, ist der größte Vorzug der Praxis zuhause. Nutze diese Freiheit klug:
    → Lass dich von verschiedenen Lehrenden, Online-Kursen, Büchern oder Artikeln inspirieren.
    → Löse dich aber auch immer wieder von diesen Vorgaben und probiere aus, wie du eine Übung oder eine Sequenz abwandeln kannst, damit sie noch besser zu deinem Körper und deinen Bedürfnissen passt.
    → Lege dir mit der Zeit ein Repertoire an Varianten zu, die dir auch in geführten Klassen helfen, für dich schwierige oder ungünstige Asanas individuell anzupassen.
  4. Nutze Hilfsmittel. Gurte, Blocks, Bolster oder Hocker ermöglichen dir in jeder Übung noch mehr Variationen für die individuelle Anpassung. Frag dich dazu:
    → Was brauche ich (heute) in dieser Haltung, um mich zu stabilisieren und zu unterstützen?

Titelbild: Marta Wave via Pexels

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