Teresa und Jeanny sind die Gründerinnen von our patterns, einer Initiative aus Wien für Bewusstseinsentwicklung. Im Interview sprechen sie über neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Quantenphysik, Embodiment und dem Vertrauen in dich und dein Leben. //anzeige
Liebe Teresa, schon bei unserem ersten Telefonat war ich ganz begeistert von deinen Erzählungen. Wie kam es zu der Idee, our patterns ins Leben zu rufen?
Das war eine ziemlich aufregende Zeit! Ich selbst hatte gerade mein Unternehmen geschlossen. Nachdem ich es binnen weniger Jahre zu weltweitem Erfolg, internationalen Awards und sehr viel Aufmerksamkeit gebracht hatte, ist innerhalb weniger Monate aufgrund zweier Deals mit Menschen, mit denen ich wider mein Bauchgefühl gearbeitet habe, alles auf der Kippe gestanden. Und ich habe den Stecker gezogen. Ich hatte dann plötzlich viel Zeit. Aber keinen Inhalt, keinen Sinn und keine Lösungen. Jeanny war nach über 20 Jahren Unternehmensberatung immer wieder mal am Ego vieler Führungskräfte gescheitert, musste ihr eigenes Unternehmen verlassen, weil es einfach kein Miteinander mehr gab und hat ebenfalls nach Erklärungen gesucht, warum das so war.
Als wir beide mit hängender Zunge in Triest am Meer gesessen sind, und ein paar Bücher aus den USA gelesen hatten, passte plötzlich alles zusammen: Wir hatten eine Erklärung für unsere eigene Geschichte. Nachdem diese Erkenntnisse uns so geholfen haben, haben wir uns gedacht, das ist so spannend, warum gibt es das in Europa nicht? Aber auch in den USA kombiniert niemand Bewusstseins-Know-How mit konkreten Methoden der Muster-Arbeit. Kaum hatten wir es auf den Punkt gebracht, wurden wir über zwei Ecken an die UNO empfohlen und für ein Leadership Programm der UNIDO für die 25 weltweit vielversprechendsten Social Entrepreneurs gebucht. Das war unser erster Gig. Ich weiß noch, wie wir in Turin vortragen mussten – ich mit zittrigen Knien, ramponiertem Selbstbewusstsein, und dieser “Magic of New Beginnings”. Jeanny war einfach in ihrem Element, ich hab drei Minuten länger gebraucht, dann war eindeutig: das resoniert. Wir waren klar, anschlussfähig und alle waren gebannt, erleichtert, hatten plötzlich Antworten auf so viele Fragen des gemeinsam Arbeitens und Seins – und wir haben gespürt – wir können das leben – miteinander. Gerade WEIL wir selbst so herausfordernde Zeiten hinter uns hatten.
Bei Psychologie und eurer Heimatstadt Wien denke ich als erstes an Sigmund Freud. Aber dazwischen liegen mittlerweile mehr als 80 Jahre. Was unterscheidet eure Arbeit von klassischen Therapieformen?
Vorneweg: Wir sind keine Therapeuten. Wir beschäftigen uns nicht mit der menschlichen Psyche. Bewusstseinsentwicklung widmet sich ausschließlich den unterschiedlichen Perspektiven rund um menschliches Bewusstsein: Bewusstseinsstufen, Bewusstseinszustände, Bewusstseinsebenen. Sie inkludiert alle Methoden, Konzepte und Philosophien, da sie das menschliche Bewusstsein aus dem übergeordneten Blickwinkel der Quantenphysik betrachtet. Das bedeutet, wir gehen davon aus, dass der Stoff, aus dem Bewusstsein entsteht Information ist. Da, wo Newton meinte, Raum und Zeit sind die Konstanten des Universums, wissen wir heute durch die Quantenphysik: Informationen sind die übergeordneten Bausteine unserer Realität. Da wo Freud der Meinung war, eine gesunde Psyche bedeutet eine unabhängige, eigenständige Identität, weiß die Neurologie heute, dass das individuelle Bewusstsein eine Halluzination ist. Und wenn mehrere Menschen sich auf die gleiche Halluzination einigen, nennen wir es Realität.
Das klingt fast unglaublich …
Richtig, das klingt derart phantastisch, dass unser Verstand dazu neigt, das Lichtschwert rauszuholen um seine Ehre als Herrscher über das Imperium Freier Wille zu verteidigen. Aber die Quantenphysik selbst hat das individuelle Bewusstsein sogar wissenschaftlich widerlegt. Der Freie Wille ist erst der Anfang. Und apropos Wien: Wir haben hier einen großartigen Quantenphysiker, der bereits 2015 bei der Opening Speech des Europäischen Forum Alpbach das Plenum mit einem markigen Kommentar leicht aus der Fassung gebracht hatte. Nachdem weltweit führende Neurologen die neuesten
Erkenntnisse über das Gehirn und seine Funktionsweise präsentiert hatten, hob Anton Zeilinger verschmitzt die Hand und meinte sinngemäß, wie es sein kann, dass hier lang und breit über das individuelle Bewusstsein referiert wird, wenn die Quantenphysik doch bereits nachgewiesen hat, dass so etwas wie ein unabhängiges, individuelles Bewusstsein nur als Illusion unseres Verstandes existiert.
Der Verstand würde der alten Auffassung nach also über dem Bewusstsein stehen …
Naja, hätten wir halt immer gerne, unser Verstand sagt natürlich dass der Verstand am wichtigsten ist! Unsere Arbeit bedeutet, Transparenz zu schaffen. Bewusstsein zu schaffen, dort wo wir alle – als Menschen und als Gesellschaft – kollektiven unbewussten Informations-Mustern aufsitzen. Wenn ich weiß, was mich unbewusst motiviert, kann ich diese Information bearbeiten. Kann Sinn schaffen, auf einer sehr basalen Ebene, die unter unseren Emotionen und Gedanken und Handlungsimpulsen liegt. Wenn die Information eines Handlungsmusters bewusst UND unbewusst Sinn macht, hat unser innerer Schweinehund keine Chance mehr.
Klingt super spannend! Mit welchen Problemen oder Themen kommen denn die Menschen zu euch?
Das ist ganz unterschiedlich: von Beziehungsfragen über Leadership-Themen bis hin zu der Frage nach dem Sinn im Leben und darüber hinaus. Aber vor allem finden uns Menschen, die in sich spüren, dass es da noch ein schlummerndes Potential in ihnen gibt, dass sie noch nicht wecken konnten. Das zeigt sich in Entwicklungskrisen, da will irgendeine Information in uns gehört werden. Das machen wir dann. Zuhören, das Muster erkennen, und uns Menschen dazu ermächtigen, das wir uns selbst das geben, was wir dann brauchen: die Erfüllung unserer ursprünglichsten Bedürfnisse. Dadurch lösen wir Abhängigkeiten, schaffen Urvertrauen, fühlen uns ganz, wertvoll, sinnvoll. Dann erst ist wirkliche Empathie, Co-Creation und ein Beitrag, der über uns als Individuen hinausgeht, möglich.
In der Beschreibung eures Konzepts sprecht ihr von Embodiment. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff?
Embodiment ist ein Überbegriff für alle Methoden, die über die Körperintelligenz arbeiten, Bewusstsein also über den Verstand hinaus verstehen. Essential Embodiment geht an die Grundfeste der Körperarbeit, da es auf der Ebene ansetzt, auf der wir Sinn und Bedeutung schaffen. Wir Menschen verstehen zum Beispiel Säugetiere, die sich zum Schlafen hinlegen, alles was “unten”, “am Boden” oder “liegend” ist, als Zustände mit niedriger Energie. Wenn wir hingegen aufrecht stehen, vielleicht noch mit kraftvoll ausgerichteten Armen, fühlen wir uns stark und energiegeladen. Hast du schon mal versucht, ein Erfolgserlebnis zusammengekauert auf dem Boden zu erzählen? Fühlt sich total komisch an! Aus dieser ganz grundlegenden Bedeutungsebene leitet sich Essential Embodiment ab. Meist setzt sich unsere Kunden im Coaching das Ziel, bestimmte Handlungsweisen verändern zu wollen. Aus der Kognitionsforschung wissen wir, dass der klassische Weg, diese Veränderung über Disziplin und Reflexion zu realisieren, etwa 3.000 Wiederholungen braucht, bis sich das Verhaltensmuster nachhaltig verändert hat. Wenn wir die Ebene der Emotionen einbinden, die unsere Gedanken immer schon beeinflussen, bevor sie entstehen, können wir bereits einen wesentlich schnelleren Prozess erleben: nach nur noch 300 Wiederholungen.
Das ist ja wirklich ein gewaltiger Unterschied!
Absolut! Und wir gehen noch einen Schritt weiter: Jedes Gefühl hat seinen Ursprung in der Bedeutung, die wir der Situation geben – und zwar meist unbewusst. Wenn wir zum Beispiel etwas verlieren, das uns nicht besonders wichtig ist, werden wir auch kaum Emotionen dazu empfinden. Ganz anders hingegen, wenn der Gegenstand etwa ein sehr liebgewonnenes Erinnerungsstück ist. Der Verlust hat sofort eine andere Bedeutung und daher eine wesentlich stärkere Emotion. Dieser Zusammenhang zwischen Bedeutung und Emotion existiert in uns auf sehr vielen Ebenen unseres Bewusstseins, besonders in unserem Körperbewusstsein. Wir nutzen diese Erkenntnisse, um das Verhaltensmuster direkt auf dieser körperlichen Ebene der Bedeutung zu verändern. Unser Bewusstsein kann diesen neuen Sinn über den Körper sehr leicht aufnehmen und damit besonders schnell die gewünschte Veränderung vollziehen. Das nennen wir Essential Embodiment, also die essentielle Veränderung unserer Handlungsmuster mit Hilfe unseres Körperbewusstseins, indem wir eine neue Bedeutung verankern. Damit sind wir bei 1 bis 10 Wiederholungen für eine nachhaltige Veränderung.
Okay, das ist wirklich beeindruckend, jetzt bin ich noch neugieriger. Wie läuft dann so ein Einzel-Coaching ab und welche verschiedenen Angebote gibt es bei euch?
Im kostenlosen Erstgespräch bekommst du einen ersten Eindruck, wie sich Essential Embodiment anfühlt und kannst dich entscheiden, ob du weiter gehen möchtest. Dann startest du mit unserem Quantum Mindset Programm, das aus 4 Einheiten besteht. Zuerst erkunden wir mit dir gemeinsam deine grundlegenden Handlungsmuster, die dich zur Zeit am stärksten beeinflussen und dann kannst du mit dem Essential Embodiment in den weiteren Sessions ein bis zwei dieser Muster gleich nachhaltig verändern. Unter potential.ourpatterns.com kannst du dich weiter über unser Angebot informieren.
Nun zu meiner letzten Frage. Was ist eurer Meinung nach die größte mentale Herausforderung für uns heutzutage und wie kann man es gerade in der Krise schaffen, optimistisch zu bleiben?
Die größte mentale Herausforderung ist es, unseren Verstand davon zu überzeugen, dass unsere Intuition die wesentlich verlässlichere, schnellere und lösungsorientiertere Ressource ist. Wir sprechen von mentalen Problemen, wenn unsere Gedanken uns limitieren. Aber, um Einstein zu bemühen, kann man ein Problem nie mit derselben Denkweise lösen, mit der es entstanden ist. Und auch Einstein wusste bereits: Wir denken mit weit mehr als unserem Gehirn. Im Jahr 2002 hat Daniel Kahnemann für seine Erkenntnis, dass unser Unterbewusstsein, unsere Intuition 20.000 mal schneller ist als unser Verstand den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten. Warum für Wirtschaft? Weil somit klar war, dass das Reaktivieren unserer Intuition, die Transparenz über bislang unbewusste Muster nicht nur für den Erfolg des Einzelnen, sondern auch für jenen unserer Wirtschaft und Gesellschaft ausschlaggebend ist. Fazit: In dem Moment, in dem wir uns erlauben über uns selbst “hinauszudenken” haben wir 20.000 Mal mehr Handlungsspielraum – Zeit, Möglichkeiten, Ressourcen. Das gibt doch wirklich Anlass für
Optimismus, oder?
Vielen Dank für dieses bereichernde Interview liebe Teresa und Jeanny. Neugierig geworden? Hier geht’s zu meinem ganz persönlichen Erfahrungsbericht …
Mehr Info über die spannende Arbeit von Teresa und Jeanny findest du auf ourpatterns.com und in diesem Video:
Hier geht’s zum kostenlosen Intuitions-Test, der im Video erwähnt wird: intuition.ourpatterns.com. Für alle die Jeanny & Teresa persönlich erleben und auch Fragen stellen möchten, findet am 1.Juni 2021 von 19:30-20:30 ein kostenloses Webinar statt. HIER kannst du dich dafür anmelden.