Dein Körper ist ein Partner fürs Leben – ihr werdet für den Rest eures irdischen Daseins miteinander auskommen müssen. Wäre doch schön, wenn dieses Zusammenleben möglichst friedlich ablaufen würde, nicht wahr? YOGAWORLD JOURNAL Redakteurin Carmen Schnitzer hat für dich drei Übungen für mehr Körperwahrnehmung und Selbstliebe.
3 Übungen für mehr Körperwahrnehmung und Selbstliebe
Was in einer Liebesbeziehung sinnvoll ist, kann dir auch bei deiner Körperwahrnehmung helfen: aufhören, Dinge für selbstverständlich zu nehmen, die der oder die andere für uns tut, und sich stattdessen in Dankbarkeit zu üben. Dazu ein paar kleine Vorschläge:
Mehr zum Thema Körperwahrnehmung und Schönheitsideale in der Podcast-Folge
Übung 1
Schreib eine Woche lang (gerne auch länger) abends mindestens drei Dinge auf, die dein Körper heute für dich geleistet hat. Haben dich deine Beine durch den Park getragen? Hat dich deine Nase dabei den Duft von Lindenblüten oder frisch gemähtem Gras wahrnehmen lassen, haben dich deine Augen erkennen lassen, woher der Duft kommt? Haben deine Hände abends Gemüse geschnitten, hast du dank deiner Zunge später das leckere Curry geschmeckt? Hat deine Haut dich das seidige Fell deiner Katze spüren lassen? Haben deine Ohren angenehmer Musik gelauscht?
Übung 2
Jetzt denk mal zurück: Welche großen, aufregenden Dinge habt ihr gemeinsam schon erlebt, dein Körper und du? Hast du ein Kind geboren oder vielleicht sogar mehrere? Hast du eins gezeugt? Habt ihr gemeinsam eine schwere Krankheit überstanden? Habt ihr nach langer Zeit wieder einen geliebten Menschen im Arm gehalten und hat dabei dein Herz geklopft wie verrückt? Bist du durch einen Hochseilgarten geklettert, hast du auf einer Bühne gestanden oder einen Berg erklommen? Was auch immer dir einfällt, schreib auch das auf und mach es dir so richtig bewusst. Wenn du etwas nachdenkst, kommt da ganz schön was zusammen, nicht wahr? Würdest du einen Freund, mit dem du schon so viel erlebt hast, ständig für seine lichter werdenden Haare, sein Bäuchlein oder seine krummen Beine kritisieren oder dich lieber freuen, dass du ihn hast, und ihn einfach möglichst gut behandeln? Eben. Vielleicht hast du nach diesen Überlegungen auch Mut gefasst für unsere dritte Übung, die ein bisschen herausfordernder sein mag:
Übung 3
Stell dich nackt oder in Unterwäsche vor einen Spiegel und zähle auf, was du siehst – ohne es zu bewerten! So, als seist du ein neugieriger, liebevoller Alien, der zum ersten Mal einen Menschen sieht und noch keine Vergleichsmöglichkeiten hat. Für den jede Falte, jedes Fettpolster, jeder Knochen einfach spannende Elemente sind, die es zu entdecken gilt, so wie Bäume oder Hügel in einer Landschaft. Ganz schön aufregend, oder?
Text: Carmen Schnitzer / Bild: Priscilla du Preez via Unsplash
Den ganzen Beitrag zum Thema Körper und mehr Selbstliebe findest du in der YOGA JOURNAL Ausgabe Nr. 81