Mit zehn Jahren übte Gita S. Iyengar ihre ersten Asanas in einer Zeit, in der Yoga in Indien nicht einmal für Männer üblich war. Ihr Guru war B.K.S. Iyengar, ihr eigener und der (Über)Vater des modernen Yoga. 1961 begann sie selbst zu unterrichten.
1995 erschien ihr Buch „Yoga: A Gem For Women“ (Ein Juwel für Frauen), das auch unter dem deutschen Titel „Yoga für die Frau“ bald zum Klassiker avancierte und jetzt in einer Neuauflage vorliegt. Darin konzentriert sich Gita hauptsächlich auf den weiblichen Körper. Sie empfiehlt Asanas, Pranayama und Meditationstechniken während Menstruation, Schwangerschaft und Wechseljahren. Philosophisch sieht sie im Yoga keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern: „Was Patanjali gesagt hat, gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.“ Gitas präzise Methodik und ihr Schreibstil gehen keine Kompromisse ein: „So und nicht anders“ lesen sich viele Anleitungen, was „Yoga für die Frau“ zum zuverlässigen Fundament einer individuellen Praxis macht.
Fazit: Der Klassiker für Yoga in allen Phasen des Frauenlebens, mit dem Gita Iyengar sich vollends von ihrem Vater und Guru emanzipierte, beweist auch in der Neuauflage seine Relevanz.
„Yoga für die Frau“ von Gita S. Iyengar (O.W. Barth, ca. 23 Euro)