Meditation mit NUJA: 7 Minuten Fokus auf den Atem

Isabel und Elisa von NUJA verbinden geführte Meditationen mit atmosphärischen Harfenklängen und sanften Vocals. Dabei entstehen wundervolle Klangwelten, die deine Intention unterstützen und tiefe Emotionen wecken.

Die klassische Harfenistin Isabel Goller und die Sängerin und Komponistin Elisa Godino wollen mit NUJA Meditation Achtsamkeit und das Meditieren für alle Menschen greifbar machen: “Das Thema Meditation soll für alle zugänglich sein, auch wenn man damit bis jetzt noch nicht in Berührung war. Für mich ist Meditation mittlerweile wie Zähneputzen, eine tägliche Hygiene für die Seele. Wir können beispielsweise im Zug meditieren, während des Kochens, beim Spazieren oder vor dem Einschlafen, es geht dabei um die Achtsamkeit des Moments”, erzählt Elisa. Warum das so ist, wie die Meditationen entstehen und wie Musik auf unser Gehirn wirkt, haben uns die beiden unheimlich sympathischen Musikerinnen im Interview erzählt. Und sie haben uns auch gleich eine ihrer Meditationen zum Mitmachen mitgebracht (Video unter dem Interview).

Elisa und Isabel, ihr seid beide Berufsmusikerinnen, Musik ist also ein essentieller Teil eures Lebens. Welchen Platz nimmt das Thema Meditation bei euch ein?

“Meditation ist die tägliche Hygiene der Seele” – Isabel Goller (links) und Elisa Godino (Foto: Vilma Pflaum)

Elisa: Das Thema Meditation ist für mich vor einigen Jahren während der Studienzeit
aufgetaucht, als ich nach einem Werkzeug suchte, das meine innere Unruhe und Stress lösen sollte. Die ersten Erlebnisse mit Meditation hatte ich daraufhin in einem 8-wöchigen MSC (Anm. der Red. “mindful self compassion”) Kurs, indem ich Meditation mit einem starken Fokus auf Selbstmitgefühl kennenlernte. Daraufhin habe ich den MBSR Kurs nach Kabat Zinn absolviert. Die Erfahrungen, die ich im Kurs gemacht hatte, waren sehr prägend. Das Wissen und die Praxis aus diesen Kursen ließen Meditation für mich zu einer alltäglichen Sache, einer täglichen psychischen Hygiene, entwickeln. Es ist mein innerer Ort der Ruhe und Innehaltens, den ich nicht in meiner Umgebung oder Mitmenschen suchen muss, sondern in mir selbst finden kann.

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Ihr untermalt eure Meditation mit ganz besonderer Musik. Dabei entstehen unheimlich schöne Klangwelten. Wirkt Meditation mit Musik besser? Geht sie tiefer?

Isabel: Da Musik das limbische System im Gehirn anspricht, welches für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, wirkt sie direkt auf unsere Emotionen und kann Einfluss auf diese haben. Musik schafft es Gefühle hervorzurufen, deinen Fokus zu verschieben und sie gibt dir Zeit und Raum für deine Meditationsübung. Musik in Meditation verfolgt eine bestimmte Intention: Sie möchte dich in deiner Meditation unterstützen. Das ist für uns als Musikerinnen spannend, denn die Musik hat einen bestimmten Zweck – damit kommen auch bestimmte musikalische Mittel zum Zug. Mit den unterschiedlichen Hintergründen Jazz, Pop und Klassik, war dieser Kompositionsprozess besonders spannend und ließ uns auf neue Klangwelten stoßen.

Hebt das Meditieren mit Musik uns auf eine andere Bewusstseinsebene?

Isabel: Ich denke das spannende am Meditieren mit Musik ist, dass eine visuelle Ebene
angesprochen werden kann. Mir persönlich ist es beispielsweise schon öfter passiert, dass ich durch eine bestimmte Stimmung in der Musik, Bilder vor meinem inneren Auge gesehen habe und mich ganz darauf einlassen konnte. Musik kann somit die Inspiration oder Fantasie fördern und schafft es sehr direkt unseren Fokus zu verschieben. Interessant finde ich es aber, dass es keine allgemein gültige Wahrnehmung von Musik gibt. Sie hängt sehr stark von den kulturellen Prägungen oder musikalischen Umfeld ab. Es ist also nicht möglich Meditationsmusik zu produzieren, welche für alle Menschen funktioniert und alle Menschen auf ihrem Weg unterstützt.

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Und welche Menschen möchtet ihr mit eurem Projekt NUJA erreichen?

Isabel: Mit NUJA Meditation wollen wir Meditationsmusik gestalten, welche die Intentionen der Meditation unterstützen soll und unserem klang-ästhetischen Anspruch als Berufsmusikerinnen entspricht.

Wie kann ich mir den Entstehungsprozess eurer Meditationen vorstellen?

Elisa: Alle Elemente eines musikalischen Zyklus entstehen im gleichen Zeitraum. Der
Unterschied zwischen der textlichen Ebene und der musikalischen ist, dass der Inhalt der
Meditation im Laufe des Arbeitsprozesses fixiert wird und sich dann nicht mehr verändert, da wir den Text ja auch übersetzen. Die musikalische Ebene kann sich aber von der anfänglichen Skizze bis zum fertigen Track sehr wohl ändern. Es kommen manchmal noch Klangebenen dazu, oft lassen wir ganze Teil weg, weil sie für die fertige Meditation dann doch nicht passen. Das ist das Schöne am Komponieren von NUJA, wir arbeiten musikalisch sehr prozessorientiert und komponieren oft aus der gemeinsamen Improvisation heraus, sehr aus dem Moment also.

Eure Meditationen veröffentlicht ihr auf English, Deutsch und Italienisch. Aber auch Ladinisch und Südtirolerisch sind dabei. Warum gerade diese Sprachen?

Elisa: Ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Projektes ist der Gedanke der Inklusion, sowie die Grundannahme, dass das Meditieren bei jedem Menschen eine Bereicherung sein kann. Wir stammen beide aus Südtirol, einer italienischen Provinz mit deutschsprachigen sowie ladinischen beziehungsweise rätoromanischen Bevölkerungsanteil. Der Umgang mit mehreren Sprachen wurde uns also in die Wiege gelegt. Die Intention hinter der Verwendung des Südtiroler Dialektes war, dass wir dadurch auch Menschen mit wenig oder keinem “Meditationshintergrund” in Südtirol eine vielleicht etwas “nähere” Version geben wollten und dadurch der Ansporn zum Meditieren möglicherweise etwas wächst. Wir wollen auch die Musik so zugänglich wie möglich gestalten und zur Verfügung stellen und auch Inklusionsgedanken nicht außer lassen. NUJA kann überall gestreamt werden und ist kostenlos abrufbar.

Eure Meditation trägt den Titel “Gratitude”. Zur Zeit wichtiger denn je … Warum habt ihr euch für das Thema Dankbarkeit entschieden?

Isabel: Es war mir ein Herzensanliegen das Thema der Dankbarkeit anzugehen. Ich bin überzeugt, dass die regelmäßige Übung in Dankbarkeit mehr Zufriedenheit und vielleicht sogar ein glücklicheres Lebensgefühl mit sich bringen kann. Wie wir auch in GRATITUDE sagen: “Durch den Fokus auf bestimmte Gedanken und Gefühle, werden diese genährt und können wachsen, unabhängig davon welche Gedanken es sind.” Wenn wir also den Fokus auf die Wertschätzung der positiven Dinge im Leben legen, nehmen diese automatisch mehr Platz ein. Die Dankbarkeitsmeditation ist auch aus wissenschaftlicher Sicht erforscht und trägt zur mentalen Gesundheit der Menschen bei. Dankbarkeit regt unseren Hypothalamus an – dies haben Wissenschaftler in einer Studie des National Institutes of Health herausgefunden. Durch den Hypothalamus werden Prozesse wie Wachstum, Nahrungsaufnahme, Wasserhaushalt, Stoffwechsel, Schlaf und Appetit angeregt.

Lies auch: Wie du mit Dankbar mehr Freude in deinem Leben kultivierst.

Wofür seid ihr persönlich denn im Moment besonders dankbar?

Elisa: Ich bin sehr dankbar für mein offenes, inspirierendes Umfeld an Menschen, welche mir die Möglichkeit geben, mich in all meinen Facetten zu erleben und entfalten zu dürfen.

Isabel: Für mich ist es die Freiheit, die ich in meinem Leben leben kann, für die ich am meisten dankbar bin. Als Musikerin beschäftige ich mich täglich mit Themen, die mich erfüllen. Das gibt mir ein großes Gefühl der Freiheit.

NUJA: Geführte Achtsamkeitsmeditation


Die Meditationen EASE und GRATITUDE von NUJA Meditation sind auf den Plattformen Spotify, YouTube, Soundcloud und der Meditations-App Insight Timer zu finden. Mehr Info unter: www.nuja-meditation.com

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