„Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler“: Aus meiner ganz persönlichen Ayurveda-Sicht enthält dieser Satz gleich drei Irrtümer auf einmal. Denn…
1.Alle Mahlzeiten sind gleich wichtig.
2.Nicht jeder hat die gleiche Verdauungsleistung.
3.Man sollte zu allen Mahlzeiten gleich viel essen. Als Faustregel – im wahrsten Sinne des Wortes – empfehle ich:
Maximal so viel, wie in die Flächen der geschlossenen Hände passt.
Die meisten von uns frühstücken morgens zwischen 6 und 10 Uhr – eine Zeit, in der unser Organismus noch nicht wirklich auf der Spitze seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist. Wenn wir dann ein traditionelles „Kaiser“-Frühstück einnehmen würden – mit ordentlich Wurst, Käse und Wein – würde das den Körper extrem belasten.
Aus Sicht des Ayurveda wir die Zeit am Morgen von den trägen und kalten Eigenschaften des Kapha-Doshas dominiert. Man spürt das vor allem im Winter, wenn man sich erst nach mehrfachem Ignorieren des Weckers aus dem Bett schält. Wenn Sie sich zu dieser Tageszeit etwas Gutes tun wollen, gönnen Sie sich ein warmes, gewürztes und nicht zu umfangreiches Frühstück. Dafür eignen sich vor allem verschiedene Arten von Breien und Suppen ganz hervorragend. Hier zwei Rezepte, die schon einigen Leuten geholfen haben, ihr Grießbrei- oder Linsentrauma zu überwinden.
Ayurvedischer Grießbrei
Für vier Portionen
200 g Basic-Weichweizen-Grieß
700 ml (Soja)Milch
5 EL Rohrzucker
4 EL Ghee oder Kokosfett
1 Prise Salz
1 TL Zimtpulver
50g geröstete Mandelblättchen oder -stifte
Je nach Geschmack 2 EL getrocknete Cranberries, Rosinen oder Aprikosen
und: eine abgeriebene Schale einer Orange und ihren Saft
– Die Mandelblättchen oder -stifte in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
– Das Ghee oder Kokosfett in einem Topf erhitzen und darin den Grieß unter Rühren anrösten, bis er goldbraun ist und das Ghee wieder austritt.
Die (Soja)Milch in einem separaten Topf erhitzen und zum Grieß geben.
Es funktioniert auch mit kalter Milch, dann aber Vorsicht: Den Topf unbedingt vom Herd ziehen und die Milch vorsichtig zugießen, da der Grieß anfängt zu spritzen. Das gibt fiese kleine Brandblasen – ich weiß wovon ich rede…!
– Nun Zucker, Zimtpulver, Mandeln, Orangenschale, den Saft und die
getrockneten Früchte zugeben und alles gut vermischen.
– Den Grieß auf kleiner bis mittlerer Hitze ca. 15 Minuten unter Rühren wachsen
und gedeihen lassen.
Süßer Linsen-Dhal mit getrockneten Pflaumen
Für 4 Personen
200 g rote Linsen, z.B. von Basic
700 ml Gemüsebrühe
150g getrocknete Pflaumen ohne Kern
1 geriebener frischer Apfel
Saft von 1 Orange
2 EL Ghee
2 TL mildes Currypulver
4 EL Rohrzucker
2 TL gehackter frischer Ingwer
1 TL Salz
– Die Linsen mindestens dreimal mit klarem Wasser waschen.
– Apfel grob reiben und mit Orangensaft mischen.
– Das Ghee in einem Topf erhitzen. Ingwer, Pflaumen und Apfel zugeben und zwei Minuten darin glasig dünsten.
– Currypulver und Zucker hinzufügen, kurz darauf die Linsen zugeben und alles für drei Minuten gut verrühren.
– Gemüsebrühe zugießen und die Linsen auf mittlerer Hitze für 20-30 Minuten
bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen.
Vor dem Servieren mit etwas Salz und Zucker abschmecken.
Text und Rezepte von Volker Mehl