Mandala Vinyasa ist eine Praxis, die uns rund um die Matte fließen lässt und auf eine Reise durch die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft mitnimmt – hinein in Yin und Yang. Durch die kreisförmigen Flows und die einzigartige Balance zwischen intensiver Dynamik und Ruhe, schafft der Yoga Stil mehr Introspektion.
Du fragst dich wie das alles in eine einzige Yogastunde passen soll? Das lässt sich gut an den einzelnen Teilen der Mandala Vinyasa Methodik erklären: Jede Stunde fokussiert sich auf ein Element, zum Beispiel die Luft. Die einzelnen Elemente hat Dulce Aguilar, die Begründerin des Mandala Vinyasa, auf die Anatomie des Körpers übersetzt. Luft ist dabei der Öffnung der Körpervorderseite zugeordnet, Erde dagegen der Körperrückseite. Somit werden dir in einer Mandala Stunde zum Element Luft viele herzöffnende Haltungen begegnen und beim Element Erde viele Vorbeugen. Feuer wird über die Körperaußenseite, durch Twists und Seitbeugen aktiviert und beim Element Wasser liegt der Fokus auf der Öffnung der Beininnenseiten, es werden also viele Hüftöffner in externer Rotation geübt.
Die vier Elemente
Die Elemente geben uns dabei mehr, als nur den anatomischen Fokus. Sie helfen uns, unseren Charakter aber auch den von anderen besser zu verstehen. In Anlehnung an Theorien aus der Antike, Alchemie und später aus der Psychologie (Sigmund Freud und Carl Jung) geht auch die Philosophie des Mandala Vinyasa davon aus, dass jeder von uns aus allen vier Elementen in verschiedener Ausprägung zusammengesetzt ist. Erde steht dabei zum Beispiel für Sicherheit, Beständigkeit und Verlässlichkeit. Luft dagegen ist das Element der Unabhängigkeit, Kommunikation, Analyse und Leichtigkeit. Feuer steht für Intuition, Transformation und starke Zielorientierung. Und Wasser ist das Element der Kreativität, Empathie und Anpassungsfähigkeit. Die jeweiligen Yin & Yang Haltungen im Mandala Vinyasa lassen uns die Eigenschaften der Elemente spüren, in uns explorieren und ins Gleichgewicht bringen.
Der Stundenaufbau: Von Yin über Mandala zurück zu Yin
Um Körper und Geist für die bevorstehende Vinyasa Praxis zu sensibilisieren, startet eine Mandala Stunde mit einer Yin-Einheit im Zeichen des jeweiligen Elements. Anschließend beginnt der wohl markanteste und namensgebenden Teil: Die Mandala Sonnengrüße. Mandala bedeutet im Sanskrit soviel wie Kreis und genau das macht den Flow so besonders. Er führt einmal ans Mattenende und im Kreis wieder zurück nach vorne. Insgesamt fließt man pro Stunde durch zwei bis drei Mandalas (sechs bis zwölf pro Bein). Der Flow bleibt dabei immer gleich. Durch das Halten der einen und Pulsieren der anderen Asana wird der Ablauf somit mit jedem Mandala intensiver. Teil der Sonnengrüße sind außerdem Momente, die Raum für Inversions, Kräftigungsdrills oder Pausen lassen, je nach persönlicher Präferenz.
Im klassischen Vinyasa-Stil folgt auf die Sonnengrüße ein Sequenz von Stand- und Sitzhaltungen, die weiterhin der Anatomie des Hauptelements folgen. Die Stunde endet, wie sie begonnen hat: Mit Yin. Der Kreis wird zu Ende geführt – allerdings nun im Zeichen der anderen Elemente um Körper und Geist auszubalancieren und im Zen-Modus die Praxis ausklingen zu lassen.
Ursprünge und Einflüsse
Mandala Vinyasa ist eine sehr junge Stilrichtung: Seit circa 5 Jahren lehrt Dulce Aguilar ihre Methodik – aktuell gibt es circa 400 zertifizierte Lehrer weltweit. Dulce selbst kommt aus Südamerika, unterrichtet den Stil aber in ihrem Institut The Yoga People in London. Die britische Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren zum Mandala Zentrum entwickelt mit einer Vielzahl an Studios, die Mandala Vinyasa auf ihren Stundenplan gesetzt haben. Die Stadt spielte auch in der Idee zur Begründung ihrer eigenen Methodik eine große Rolle: Dulce hat als großer Fan des Tripsichore Yoga bei Edward Clark trainiert und ihn darum gebeten, Tripsichore in ihrem Institut unterrichten zu dürfen. Er dagegen ermutigte sie dazu, ein eigenes System zu kreieren, et voilà… Dulce gründete den Mandala Vinyasa Stil. Einflüsse kamen von zahlreichen Trainings in verschiedensten Stilen bei Yoga Größen wie Shiva Rea, Paul & Suzee Grilley und Larry Schultz.
Für wen ist Mandala Vinyasa geeignet?
Alle, die kreative Flows mit kleinen Herausforderungen in ihrer Praxis mögen, sind beim Mandala Vinyasa genau richtig. Da die Übergänge von einer zur nächsten Asana gleichzeitig mit dem Weg rund um die Matte verbunden sind, werden Yoga bzw. Vinyasa Vorkenntnisse empfohlen, um in den dynamischen und kreisrunden Flows nicht verloren zu gehen.
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Steffi ist in Vinyasa, Yin und Mandala Vinyasa zertifizierte Yogalehrerin. Ihre Ausbildung absolvierte sie bei Jennifer Yarro, Paul Grilley und Dulce Aguilar. Mandala Vinyasa unterrichtet sie derzeit (natürlich) online und in der Tribe Yoga Base in Hamburg. Mehr Infos zu Steffi & Mandala Vinyasa Stunden findest du unter: www.atfyoga.de und @allthefeelsyoga.