Thomas Jung von YOGALIFE in München begleitet seit vielen Jahren angehende Yogalehrer*innen und steht ihnen vor und während der Ausbildungen für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung. Er ist für alle organisatorischen Belange verantwortlich und weiß, worauf es ankommt, dass die Ausbildung zum gewünschten Erfolg führt. Im Interview hat er uns verraten, worauf du bei der Wahl deiner Yogalehrer*innen-Ausbildung achten solltest.
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Thomas, welche Frage brennt deinen angehenden Schüler*innen am häufigsten auf den Lippen?
Da gibt es in der Tat eine Frage, die eigentlich immer gestellt wird: “Ist meine
Praxis denn gut genug, um an der Ausbildung teilzunehmen?”
Und deine Antwort?
Das ist sie mit Sicherheit. Die Bedenken sind in der Regel völlig unbegründet, da es in einer Ausbildung ja nicht darum geht, die fortgeschrittensten Asanas in Perfektion zu beherrschen, sondern viel mehr, das Wissen und Verständnis zu erlangen, Yoga anleiten und unterrichten zu können. Für mich ist die Bereitschaft, sich zu entwickeln, zu lernen und gemeinsam mit uns tief in die Ausbildungsinhalte einzutauchen, viel wichtiger. Dennoch muss natürlich Yogaerfahrung vorausgesetzt werden, da die Ausbildung sonst, zu einem mentalen und körperlichen Kraftakt werden kann.
Apropos Herausforderung – wie sieht es mit dem zeitlichen Rahmen der Ausbildung aus? Mehrere Module oder Intensivausbildung am Stück?
Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. Auch wenn es auf reizvoll erscheint, sich
komplett aus dem Alltag zurückzuziehen und die Ausbildung an einem Stück zu absolvieren, muss man dies natürlich erst einmal mit Beruf und Privatleben geregelt bekommen. Einfacher ist sicher ein Modell, das mehrere Module beinhaltet. Es ist dann zwar kein Rückzug vom Alltag, bietet aber den Vorteil, dass zwischen den Modulen, reflektiert und geübt wird und Inhalte gefestigt werden können. Und man erholt sich von der manchmal auch fordernden Praxis in der Ausbildung.
Ich denke, eine Yogalehrerausbildung ist immer ein intensiver Weg, eine Entwicklung – körperlich und mental. Und diese Entwicklung braucht Zeit. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, unsere Ausbildungen als reine Wochenendmodule über 10 bis 12 Monate anzubieten.
Noch einfacher wäre es ja, die Ausbildung von zu Hause zu absolvieren. Was denkst du über die Online-Trainings , die in den letzten beiden Jahren entstanden sind?
Im Laufe der Lockdowns haben auch bei uns einige Module unserer Ausbildung als Online-Training stattgefunden und wir finden, dass es Inhalte in den Ausbildungen gibt, die sich dafür absolut anbieten. Dennoch glaube ich, dass der direkte Kontakt gerade in einer Grundausbildung wichtig ist und durch nichts ersetzt werden kann. Aus diesem Grund gibt es unsere Ausbildung nicht online, sondern nur live vor Ort.
Für Lehrer*innen, die bereits Unterrichtserfahrung haben und sich nur noch in einem Yogastil oder bei einem bestimmten Lehrer fortbilden möchten, sind Online-Formate aber eine gute Alternative.
Du hast gerade den Yogastil angesprochen. Was gibt es da zu beachten?
Ich denke, eine Grundausbildung sollte immer ein solides Fundament sein, das die Möglichkeit bietet, sich im Laufe der weiteren Entwicklung zu spezialisieren. Das Wissen über die anatomisch korrekte Ausführung von Asanas halte ich für absolut essentiell für einen zeitgemäßen Yogaunterricht, das Thema Ausrichtung und Anatomie sollte daher in einer Ausbildung nicht zu kurz kommen. Vor allem sollte die Ausbildung aber unterschiedliche Yogastile ansprechen und darauf vorbereiten, einen eigenen Stil zu finden und ein vielfältiges Spektrum an Yogaklassen von sanft bis fordernd zu unterrichten.
Sind Inhalte von Ausbildungen denn so unterschiedlich oder decken sie alle ähnliche Inhalte ab?
Die Inhalte von Ausbildungen können sehr unterschiedlich sein und ihren Schwerpunkt sehr frei wählen. Je nach Ausbildung kann Anatomie, Philosophie oder auch das Unterrichten mehr oder weniger im Vordergrund stehen. Eine gute Richtlinie bietet die Yoga Alliance, ein internationaler Dachverband, bei dem sehr viele Ausbildungen gelistet sind und der sicher stellt, dass alle relevanten Themen in der Ausbildung berücksichtigt sind.
Könnte es aber nicht sogar sinnvoll sein, auf einzelne Themen zu verzichten, wenn man die Ausbildung nur für sich macht und gar nicht den Wunsch hat zu unterrichten?
In der Tat gibt es sicherlich auch Ausbildungen, bei denen es nur um das eigene Eintauchen und Erleben geht und weniger darum, das Handwerkszeug für eine zukünftige Tätigkeit als Yogalehrer*in zu erlangen. Da ich aber schon viele Teilnehmer*innen erlebt habe, die zu Beginn der Ausbildung keinesfalls unterrichten wollten und im Laufe der Module dann doch gefallen daran gefunden haben, sollte das Wissen, das man Yogalehrer*in benötigt, um souverän und selbstbewusst zu unterrichten, in meinen Augen in keiner Ausbildung fehlen.
Was gibt es noch, was du angehenden Lehrer*innen gerne auf den Weg mitgeben würdest?
Lerne deine Lehrer*innen kennen! Wir erhalten oft Anmeldungen von Teilnehmer*innen, die sich auf Empfehlung für unsere Ausbildung entscheiden. Das freut uns natürlich. Da man im Laufe der Ausbildung aber sehr viel Zeit miteinander verbringen wird, rate ich jeder und jedem, die Lehrer*innen der Ausbildung kennenzulernen, ihren Unterrichtsstil, ihre Stimme und Persönlichkeit und erst dann zu entscheiden, ob man von dieser Person lernen möchte. Andernfalls könnte die Ausbildung ganz schön anstrengend werden.
Übrigens: Der nächste Ausbildungsbeginn für die YOGALIFE 200 Stunden Ausbildung ist im April 2022. Ein Infoabend dafür findet zusammen mit Thomas und dem Ausbilderteam am Samstag, 20. November ab 17 Uhr statt. Ein Einstieg in die YOGALIFE 300 Stunden Aufbauausbildung ist fortlaufend möglich. Weitere Informationen zu Thomas, zu YOGALIFE und den Ausbildungsprogrammen gibt auf www.yogalife.de. // Bilder: Sonja Netzlaf Photography