„Es erröten wie die
Mädchen nun die
Hecken, seht nur hin,
oh die Rosen, ach die Rose
ist der Blumen Königin …”
Sappho, ca. 600 v. Chr.
„Die Königin der Blumen“, einst von der Dichterin Sappho mit diesem schmeichelhaften Spitznamen versehen, mag es gern dramatisch: Ihr Geschmack ist bittersüß, gleich einer Sinfonie in Moll. Sie steht für die Liebe und den Liebesschmerz, für Poesie und Leidenschaft, für Krieg und Frieden. Vor allem aber gilt die blühende Pracht seit der Antike als Siegel der Verschwiegenheit: Alles, was im Zeichen der Rose gesagt wird, also sub rosa, verpflichtet zur absoluten Vertraulichkeit und muss geheim bleiben. Deswegen werden auch Beichtstühle in Kirchen mit geschnitzten Rosen verziert, um die Geheimnisse der Sünder zu schützen.
Kein Geheimnis ist allerdings, dass die Rose neben ihrer Schönheit auch Heilung verspricht. Das aus ihren Kernen gewonnene Öl ist reich an Transretinolsäure, die wichtig für die Kollagenbildung der Haut ist und ihr mehr Spannkraft und Glätte verleiht. Der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren unterstützt zudem Narben beim Abheilen. Neben ätherischen Ölen finden sich in der Blüte wertvolle Lipide und Wachse, die die Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützen. Die wichtigste Eigenschaft ist und bleibt aber der betörende Duft der Rose. In der Aromatherapie wird sie zur Harmonisierung und Beruhigung verwendet und bei Frauenleiden eingesetzt. Auch das Nebenprodukt der Ölgewinnung – das Rosenwasser – ist kein Abfallprodukt, sondern in der Naturkosmetik ein wichtiger Rohstoff. Rosenöl soll übrigens auch antiseptisch, krampflösend, magenwirksam und tonisierend wirken. Und bei Liebeskummer fungiert die Rose als Herzöffner, der uns von Traurigkeit befreien soll … Rosige Zeiten garantiert!